Schrottmarktbericht März 2024

Schwache Exportpreise drücken Preise im europäischen Markt

Die sinkende Stahlnachfrage im internationalen Markt hat dazu geführt, dass die Stahlschrott-Verbraucher ihre Einkaufspreise für Stahlschrott zurückgenommen haben. Dies wurde durch eine schwache Nachfrage der türkischen und asiatischen Stahlwerke bestätigt und führte ebenfalls zu drastisch sinkenden Exportpreisen. Trotz einem weiterhin schwachen Angebot an Stahl-Alt- und Neuschrott konnten die Werke die Preise um 10,00 bis 25,00 Euro pro Tonne reduzieren.

BDSV Durchschnittliche Lagerverkaufspreise Bundesweit 2023 Sorte 2/8

Aussichten

Der Verkauf von Bewehrungsstählen, Walzdraht und anderen Langstahlprodukten läuft schleppend und die Preise stehen unter Druck. Nach wie vor halten sich Käufer aufgrund der schlechten Wirtschaftsindikatoren und der brachliegenden Baubranche zurück. Im April könnten daher die Schrottpreise weiter fallen. Da aber der Schrotteingang weiterhin schwach ist und keine großen verfügbaren Mengen im Angebot sind, wird am Ende der beliefert werden, der die besten Preise bezahlt. Mit Ende des Ramadans am 12. April 2024 könnten die Kaufaktivitäten der türkischen Werke wieder zunehmen. Ob sich das auf die Preise auswirken wird, lässt sich heute noch nicht abschätzen.

Metalle

Die Lage an den Industriemetallmärkten ist derzeit uneinheitlich einzustufen. Die Notierungen profitierten zeitweise von den US-Zinssenkungsspekulationen. Preissprünge machten zuletzt vor allem Kupfer und Nickel und das trotz eines mutmaßlich bestehenden Angebotsüberschusses. Die Lagerbestände für Kupfer an der LME verzeichneten Anfang des Monats einen deutlichen Rückgang, was sich unmittelbar auf die Notierung auswirkte. Bei Nickel hat jedoch in den letzten Tagen wieder eine Korrektur stattgefunden. (Quelle: Commerzbank, Rohstoff Aktuell)

Legierter_Schrott

Nickel

Die Londoner Metallbörse hat vorerst der möglichen Einführung eines Kontrakts für „grünen Nickel“, also Nickel, das mit weniger CO2-intensiven Methoden hergestellt wird, eine Absage erteilt. Hierfür sei die Nachfrage wohl noch nicht groß genug. Zudem gäbe es noch keinen Marktkonsens, was als nachhaltig hergestelltes Nickel verstanden wird. Die Forderung kam in erster Linie von Produzenten, etwa aus Australien, die mit der Schwemme an Nickel aus Indonesien zu kämpfen haben, da diese die Preise an der LME massiv gedrückt hat. Die Preise dürften vorerst unter Druck bleiben, was die Angebotsrisiken erhöht und die Preise mittel- bis langfristig stützen sollte. (Quelle: Commerzbank, Rohstoff aktuell8.03.2024)

Trotz des Streiks bei Outokumpu / Finnland, größter Verbraucher an rostfreien Stahlschrotten in Europa, war die Nachfrage erstaunlich hoch. Die Schrottpreise sind hier entgegen allen Prognosen gestiegen. Auch für den kommenden Monat erwarten wir eine stabile Nachfrage.

Aluminium

Aluminium

Der Aluminiummarkt ist weiterhin fest. Die Nachfrage nach Sekundärblöcken ist hoch und das Angebot an Sekundär-Aluminium-Schrotten knapp. Die Preise bewegen sich auf einem sehr hohen Niveau, scheinen jedoch ihren Höhepunkt erreicht zu haben. Das Missverhältnis zwischen den Block- und Aluschrott-Preisen ist dem knappen Angebot an Sekundärschrotten geschuldet, da viele Qualitäten in den Export fließen. Im Primärbereich war die Nachfrage nach Primär-Schrotten überdurchschnittlich hoch. Die Nachfrage der Automobilindustrie war sehr gut, insbesondere im Bereich Verbrenner und Diesel. Die europäischen Primärprämien sind derzeit am Steigen. Die anhaltende Krise im Roten Meer führt dazu, dass weniger Aluminium aus Asien nach Europa gelangt. (Quelle: MBI NE-Metalle Monitor 15.03.2024 und 28.03.2024)

Kupfer

Buntmetalle

Der deutsche Kupfermarkt zeigt sich unverändert schwach. Aufgrund der schwierigen Auftragslage ist die Nachfrage bei den Hütten eher verhalten. Dies zeigt sich am deutlichsten bei den verschiedenen Kupfer-Messing-Legierungen. Der Bedarf an Messing- und Bronze-Schrotten ist äußerst gering. Die Kupfer-Notierungen sind Mitte des Monats gestiegen und werden hauptsächlich dadurch gestützt, dass die Produktion des staatlichen chilenischen Bergbaugiganten Codelco im Januar deutlich zurückgegangen ist und somit das Angebot an Konzentraten schrumpft. (Quelle: MBI NE- Metalle Monitor 15.03.2024)

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