Schrottmarktbericht Mai 2024

Knappes Angebot an Stahlschrott – gute Nachfrage der Stahlwerke – stabile Preise

Der Stahlschrottmarkt wird immer noch von einem Verkäufermarkt bestimmt. Nach wie vor ist die Schrottverfügbarkeit begrenzt. Bedingt durch Feier- und Brückentage in diesem Monat, reduzieren sich die Produktionstage, so dass das Aufkommen sowohl von Alt- wie Neuschrott äußerst knapp ausfällt. Die Nachfrage der Stahlwerke war besser als erwartet, so dass sich die Preise für einzelne Sorten leicht nach oben bewegten. Die italienischen Werke waren hier preistreibend, da die Preise im Inland stark angezogen haben. Die Stahlschrottpreise bewegten sich insgesamt je nach Sorte und Bedarf zwischen drei und zehn Euro pro Tonne. Das Tiefseegeschäft verlief ruhig, da die türkischen Verbraucher weiterhin Absatzprobleme für ihre Fertigprodukte haben. Es wurden nur vereinzelte Schiffsladungen gemeldet. Bei der aktuellen Knappheit an Schrott sind alle europäischen Verbraucher froh, dass aus der Türkei nur eine schwache Nachfrage besteht. Im umgekehrten Fall hätte das unter Umständen große Preissprünge zur Folge, die sich bei der angespannten Marktlage keiner leisten kann.

Aussichten

Auch im Juni sind bei zwanzig Produktionstagen die Aussichten auf mehr Schrottentfall begrenzt.  An der aktuellen Situation wird sich vorerst nichts ändern. Je nach Bedarf der Werke erwarten wir im Juni eine Seitwärtsbewegung der Preise, sollte sich die Lage im Tiefseemarkt nicht schlagartig ändern.

Metalle

An den Industriemetallmärkten herrscht derzeit viel Bewegung. Kupfer und Nickel sind neben Zink und Zinn die Gewinner. Ähnlich sieht es auf dem Aluminiummarkt aus.

Legierter_Schrott

Nickel

Die Börsennotierung für Nickel konnte an der London Metal Exchange (LME) im bisherigen Jahresvergleich ordentlich zulegen. Seit Jahresbeginn stieg der Nickelkurs um rund 30 Prozent. Die Edelstahlwerke reagieren auf den Preisanstieg, indem sie den Prozentsatz für den Nickelinhalt nach unten korrigieren. In Anbetracht der hohen Nachfrage nach Edelstahlschrotten sind allerdings die Preise für legierte Stahlschrotte moderat gestiegen.

Aluminium

Aluminium

Die Lage am deutschen Aluminiummarkt bleibt angespannt. Die Nachfrage der Aluminiumschmelzwerke ist sowohl im Primär- wie auch im Sekundärbereich hoch und stößt weiterhin auf ein geringes Angebot. Viel Aluminiumschrott wandert derzeit in den Export Richtung Asien, vor allem nach Indonesien und Malaysia. Im Primärbereich sind die Abschläge für 5000er Qualitäten gefallen und für 6000er Qualitäten gestiegen. An der aktuellen Marktlage wird sich vorerst nichts ändern. Sollte sich der Bedarf an Umschmelzblöcken aufgrund der anstehenden Urlaubszeit verringern, könnten sich auch die Preise für Sekundärschrotte ermäßigen.

Kupfer

Buntmetalle

Die Kupfer-Rallye an der LME ist noch nicht beendet. Die Notierungen sind stark volatil und steigen und fallen täglich. In den vergangenen drei Monaten ist der Kupferpreis um fast 25 Prozent gestiegen und knackte zeitweise ein Rekordhoch von mehr als 11.000 US-Dollar pro Tonne. Aktuell bewegen wir uns bei 10.200 US-Dollar pro Tonne, was sich aber schnell wieder ändern kann. Tatsache ist, dass Kupfer nicht nur wegen Zukunftsthemen wie Elektromobilität hoch im Kurs steht, sondern hauptsächlich wegen der Expansion der Stromnetze für den Betrieb von Datenzentren. Dazu kommen noch Finanzmarktspekulanten, die den Kurs ebenfalls massiv beeinflussen. Vorsicht walten lassen, ist das Gebot der Stunde. Während die Nachfrage der Hütten nach Kupferschrotten gestiegen ist, stagniert gegenwärtig die Nachfrage nach Messing- und Kupferlegierungen. Hier fehlt es definitiv an Aufträgen.

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