Schrottmarktbericht Oktober 2021

Doch keine Trendwende in Sicht

Anfang des Monats deutete alles auf weiter fallende Stahlschrottpreise hin. Die Werke meldeten insgesamt einen geringeren Bedarf und die Preiseangebote bewegten sich zwischen Minus € 50,00/t bis Minus € 30,00/t. Die Verbraucher zeigten sich wenig verhandlungsbereit und argumentierten mit weniger Bedarf, hervorgerufen durch weniger Abrufe der Automobilindustrie. Dies führte in einigen Stahlwerken zu Produktionskürzungen. Die stark gestiegenen Strompreise veranlassten einige EAF- Produzenten in Europa, in Spitzenlastzeiten ebenfalls gezielt ihre Produktion abzuschalten. Die Stromkosten bei der EAF-Produktion belaufen sich immerhin auf rund 17 %. Die italienischen Werke waren wenig kompromissbereit und reduzierten die Preise je nach Sorte und Bedarf um € 25,00/t bis € 50,00/t. Angeblich verfügten sie über ausreichend Angebote aus dem Inland und einem verstärkten Angebot aus Drittländern. Der Markt drehte sich mit dem Tag, als die türkischen Verbraucher in das Marktgeschehen eingriffen. Aufgrund der schnellen Preiserhöhung im Exportmarkt und der hohen Nachfrage nach Stahlaltschrott kippte der Markt, so dass später abgeschlossene Verträge unveränderte Preise auswiesen. Wer also zu früh abgeschlossen hatte, war dieses Mal eindeutig im Nachteil.

Aussichten

Der November ist erfahrungsgemäß ein starker Monat. Die Werke richten ihren Bedarf bereits auf Dezember aus. Das Neuschrottaufkommen ist aufgrund der geschilderten Probleme in der Automobilindustrie weiterhin mäßig. Der Zufluss an Altschrott wird sich ebenfalls verringern, so dass bei einer guten Nachfrage durchaus mit steigenden Preisen zu rechnen ist. Die italienischen Werke werden die entstandene Differenz, im Vergleich zu anderen Werken, im Oktober ausgleichen müssen. Große Sorgen machen der Stahlschrottbranche die seit Wochen gestörte Logistik durch Niedrigwasser am Rhein, die mangelnde Versorgung mit Waggons sowie die gestiegenen Diesel-, Strom- und Gaspreise.

 

Metalle

Der LME Industriemetall-Index, der die sechs wesentlichen an der LME gehandelten Metalle abbildet, hat Mitte Oktober ein allzeit Jahreshoch erreicht. Kupfer kletterte über US$ 10.200,00/t, Nickel notierte über US$ 25.000,00/t und selbst die bereits hohen Kurse für Aluminium stiegen noch einmal auf über US$ 3.200,00/t. Große Sorgen bereiten den Primärproduzenten, wie auch der Metallindustrie, die hohen Energiekosten.

Legierter_Schrott

Legierter Schrott

Nickel erzielte im Laufe des Monats ein Rekordhoch. Wie die Commerzbank berichtet stehen hinter dem Preissprung Angebotssorgen. So haben zwei der weltgrößten Nickelproduzenten zum einen eine deutlich geringere Nickelproduktion für das letzte Quartal gemeldet und zum anderen die Produktionsprognose für das Gesamtjahr nach unten korrigiert. Die Nachfrage der Edelstahlwerke für legierte Schrotte ist demzufolge hoch.

Aluminium

Aluminium

Der Aluminiummarkt war geprägt von steigenden Aluminiumnotierungen, steigenden Blockpreisen und Problemen in der Beschaffung. Getrieben wird der Markt durch Exporte von Blöcken und Schrotten nach Asien, da in China, infolge des Energieengpasses, weniger produziert wird. Sorge bereiten indes die Stillstände und Kurzarbeit in der Automobilindustrie. Dies führt zu weniger Abrufen in den Werken. Außerdem klagen die Werke über Engpässe in der Beschaffung einiger wichtiger Legierungsmetalle wie Magnesium und Silizium. Angeblich sollen diese im neuen Jahr nicht mehr aus China exportiert werden dürfen. Die Nachfrage nach Aluminiumschrotten bleibt hoch.

Kupfer

Buntmetalle

Der Anstieg des Kupferpreises in den letzten Wochen auf über US$ 10.000,00/t war stark spekulativ getrieben. Wie mbi-infosource berichtet wurden innerhalb kürzester Zeit Bestände an der LME abgebaut, was die Kassa-Kurse in die Höhe trieb. Die angespannte Situation wirkt sich auch auf die Schrottnachfrage aus. Die Abschläge haben sich teilweise reduziert oder zumindest, trotz der hohen Kupferkurse, nicht erhöht.

 

 

 

Schrottmarktbericht September 2021

Stahlschrottpreise gehen deutlich zurück

Bereits Ende August verschlechterte sich die Stimmung in der Stahlschrottbranche. Es zeichnete sich ab, dass sich der Rückgang der Stahlschrottpreise im August auch im September fortsetzen wird. Die Preise für Altschrott ermäßigten sich um € 40,00/t bis € 55,00/t, während sich die Preise für Neuschrott nur um € 10,00/t bis € 35,00/t ermäßigten. Gießereifähige Schrotte wurden zu unveränderten Preisen gehandelt; indexgebundene Sorten hiervon ausgenommen. Die Argumente der Stahlwerke für diesen Preisrückgang waren hohe Bestände, offene Altverträge und weniger Abrufe für Stahl, was angesichts der angespannten Lage vieler Verbraucher nicht nachvollziehbar ist. Tatsache ist, dass in den letzten Monaten weniger Altschrott in Richtung Türkei abgeflossen ist und viel Altschrott aus den Tiefseelägern seinen Absatz in europäische Stahlwerke gefunden hat. Die italienischen Werke meldeten weniger Bedarf und konnten sich zu günstigeren Preisen aus dem Inland eindecken. Die Schere zwischen Alt- und Neuschrott driftet immer weiter auseinander. Dies ist vor allen Dingen auch der Qualität geschuldet.

Aussichten

Das Aufkommen an Neuschrott ist knapp, da viele große Automobilhersteller und deren Zuliefererbetriebe unter dem Chipmangel und den unterbrochenen Lieferketten leiden und Kurzarbeit und weniger Produktionsschichten für weniger Schrottausstoß sorgen. Ein weiterer Preisrückgang für diese Sorten scheint ausgeschlossen. Die türkischen Verbraucher haben ihre Einkäufe für Stahlaltschrott am Weltmarkt für Oktober bereits zu niedrigeren Preisen tätigen können. Ihre Qualitätsansprüche sind gestiegen und werden auch bezahlt. Leichter Stahlaltschrott mit einem hohen Grad an Verunreinigungen wird weiter abgewertet werden. Viele Stahlverbraucher hoffen hingegen auf eine alte Marktgegebenheit, dass bei fallenden Schrottpreisen auch die Neustahlpreise, mit einer Zeitverschiebung von drei Monaten, fallen werden. Die Stahlwerke argumentieren aber hier mit gestiegenen Energiekosten und weiterhin hohen Preisen für Legierungsrohstoffe, was Preisermäßigungen verhindern könnte.

Metalle

Die an der Börse gehandelten Metalle bleiben weiterhin hoch, auch wenn die einzelnen Metallnotierungen kurzweilig eine harte Kurskorrektur erfahren mussten, die sich aber innerhalb weniger Tage wieder beruhigte. Trotzdem gilt es, in diesen Zeiten, den Markt genau zu beobachten und die Gründe für Preisrückgänge zu hinterfragen.

Legierter_Schrott

Legierter Schrott

Auch wenn die Nickelnotierung nach einem Kurzzeithoch von US$ 20.000,00/t auf US$ 19.000,00/t gefallen ist, bleibt die Nachfrage der Edelstahlwerke nach legierten Schrotten hoch und wirkt sich kaum auf die Vergütungspreise aus. Der Markt ist stabil, Angebot und Nachfrage halten sich die Waage. Die Preise für Ferrochrom sind verhandelt und für das letzte Quartal noch einmal gestiegen.

Aluminium

Aluminium

Aluminium war das einzige börsennotierte Metall, das in den letzten Wochen nur eine Richtung kannte, und das war nach oben. Erstmals seit 2008 konnte die Marke von US$ 3.000,00/t überwunden werden. Im gleichen Zug haben sich auch die Prämien für Primäraluminium erhöht. Die Knappheit bei manchen Vorprodukten hat Lieferzeiten und Preise, bei gleichzeitig guter Auftragslage, drastisch in die Höhe getrieben. Auch im Sekundärbereich zeigen sich die Preise auf einem höheren Niveau. Unterstützt werden die Blockpreise durch zunehmende Exporte, sowohl von Blöcken als auch von Aluminiumschrotten nach Asien, und das trotz schwankender Abrufe der Automobilindustrie, bedingt durch die Halbleiterproblematik. Eine Änderung der aktuellen Marktlage ist vorerst nicht in Sicht.

Kupfer

Buntmetalle

Der globale Kupfermarkt war im ersten Halbjahr 2021 ausgeglichen und der Angebotsüberschuss der ersten Monate des Jahres abgebaut – so der Bericht der International Copper Study Group. Im Laufe des Monats verlief die Kupfernotierung sehr volatil und es war ein wildes Auf und Ab von bis zu € 500,00/t. Aktuell notiert Kupfer knapp unter € 8.000,00/t. Am deutschen Kupfermarkt spitzen sich Lieferengpässe bei den Halbzeugen zu, was auf die Hochwasserkatastrophe bei den betroffenen Werken zurückzuführen ist. Im Schrottbereich hat sich das Angebot verringert. Die Hütten reagierten darauf mit verringerten Abschlägen auf die Börsennotierung, um den gestiegenen Export an Kupferschrotten in Richtung Asien zu bremsen.

 

 

 

Schrottmarktbericht August 2021

Die Bäume wachsen nicht in den Himmel – Schrottpreise unter Druck

Trotz der hohen Nachfrage der Stahlverbraucher und den weiterhin langen Lieferzeiten machten die Stahlwerke zeitversetzt ihren Betriebsurlaub. Somit war die Nachfrage nach Stahlschrott sehr verhalten. Parallel dazu war das Schrottaufkommen ferienbedingt ebenfalls stark rückläufig. Mangelnde Export-möglichkeiten für Stahlaltschrott führten in den letzten Wochen zu einem Lageraufbau an den Tiefsee-häfen. Ein entsprechender Abfluss in Richtung Türkei war nicht gegeben. Dies führte unweigerlich zu einem Preisrückgang zwischen € 25,00/t und € 35,00/t. Die Preisabschläge für Neuschrott fielen dagegen weit geringer aus. Diese bewegten sich zwischen € 5,00/t und € 10,00/t. Die Preisschere zwischen Stahlalt- und Neuschrott geht somit immer weiter auseinander.

Aussichten

Die wirtschaftliche Erholung setzt sich fort. Trotzdem beklagt die Industrie einen Produktionsrückgang in Folge anhaltender Lieferengpässe bei Vorprodukten. Es fehlt an Stahl, Holz, Baumaterial und Halbleiter-produkten. Es wird sich zeigen, welche Auswirkungen diese Engpässe auf die Stahlindustrie und die Stahlrecyclingbranche haben werden. Zwischenzeitlich ist auch der Eisenerzpreis gefallen. Gießereien können dadurch günstigeres Roheisen einsetzen und den Einsatz von teurem Neuschrott reduzieren. Die türkischen Verbraucher setzen weiterhin auf fallende Preise im Altschrottbereich. Die Meinungen über die Preisentwicklung im September gehen auseinander. Während im Altschrott durchaus ein weiterer Preisrückgang denkbar ist, müssten sich die Neuschrottpreise auf unverändertem Niveau bewegen, da der Bedarf groß und das Aufkommen als schwach einzustufen ist.

Metalle

Die LME-Industrie-Metallpreise sind seit dem 10-Jahreshoch Anfang Mai stark volatil. Woche für Woche ist ein auf und ab der Metall-Notierungen festzustellen. Es zeichnen sich mittlerweile Kurs-Widerstände nach oben ab. Die Commerzbank Research erwartet eine Kurskorrektur für Kupfer im IV. Quartal. Solange sich die Stimmung an den Finanzmärkten nicht dreht, dürften auch die Metallpreise hoch bleiben. Laut den Analysten der Commerzbank erwarten deren Aktienstrategen aber im weiteren Jahresverlauf eine Zunahme der Volatilität an den Aktienmärkten, was fallende Kursnotierungen nach sich ziehen könnte (Quelle: Commerzbank, Rohstoffe kompakt Industriemetalle).

Legierter_Schrott

Legierter Schrott

Trotz stark schwankender Nickelkurse zwischen US$ 18.300,00/t und US$ 19.800,00/t im Berichtszeitraum, blieben die Schrottpreise für Edelstahlschrotte konstant auf einem unverändert hohen Niveau. Die Nachfrage der Werke war trotz der Werksferien nicht eingeschränkt. An dieser Situation soll sich auch in den nächsten Monaten nichts ändern. Die Auftragsbücher sind voll und die Nachfrage der Verbraucher ist gut. Wegen der erwartet hohen Nickelnachfrage für Batterien dürfte der Preis für Nickel in den nächsten Jahren deutlich steigen (Quelle: Commerzbank, Rohstoffe kompakt Industriemetalle).

Aluminium

Aluminium

Die hohen Frachtraten sind ein Grund dafür, warum bei Aluminium die physischen Prämien immer noch steigen. China hat Mitte August, auf Grund von Corona, bis auf weiteres ein Container-Terminal im Hafen von Ningbo-Zhoushan geschlossen. Der Sekundärmarkt ist davon weniger betroffen. Der Markt zeigt sich äußerst stabil. Ferienbedingt gibt es im August wenig Handelsaktivitäten. Die LME- Notierungen bewegen sich nahezu ohne große Schwankungen auf hohem Niveau. Trotz Produktionskürzungen in der Automobil-industrie ist die Nachfrage der Werke für die nächsten Monate ungebrochen hoch. Die Preise für Sekundär-schrotte zeigen sich im August unverändert.

Kupfer

Buntmetalle

Kupferschrott ist sehr gut verfügbar, weshalb die Abschläge der Hütten für Kupfer Raff-Qualitäten unverändert hoch sind. Auch hier waren ferienbedingt weniger Abschlüsse möglich. Auffallend waren die starken Kursschwankungen, denen Kupfer ausgesetzt war. Am 24.08.2021 ist der Kupferpreis jedoch wieder auf US$ 9.390,00/t gestiegen und hat damit alle Verluste seit letzter Woche wieder aufgeholt.

 

 

Schrottmarktbericht Juli 2021

Die Preisspirale dreht sich weiter

Die Marktlage hat sich gegenüber den Vormonaten nicht unwesentlich verändert. Die Stahlwerke sind weltweit gut ausgelastet und die Nachfrage nach Stahlschrott ist ungebrochen gut. Neuschrott ist nach wie vor knapp und wird auftragsbedingt verstärkt gesucht. Der Preisdruck für Altschrott hingegen ist geringer – dafür sind das schwache Tiefseegeschäft und die niedrigeren Preise verantwortlich.  Die Preisschere zwischen Alt- und Neuschrott geht daher weiter auseinander. So stiegen die Preise für Altschrott nur um 5,00 Euro pro Tonne –  für Neuschrott stiegen die Preise zwischen 20,00 und 30,00 Euro pro Tonne.

Aussichten

Von den Unwetterkatastrophen in Mitteldeutschland und in Teilen Bayerns sind auch zwei Stahlwerke schwer betroffen. Welche Auswirkungen dies auf die Stahlproduktion haben wird ist derzeit noch nicht absehbar. Das Hochwasser hat nicht nur große Schäden verursacht, sondern beeinträchtigt auch zusehends die Logistik. So sind die Rheinschifffahrt sowie einige Bahnstrecken gesperrt, was nun zu Engpässen in der Waggonversorgung führt.

Aufgrund der Ferienzeit in den unterschiedlichen Regionen halten sich Angebot und Nachfrage die Waage. In Anbetracht der hohen Stahlschrottpreise ist die Lagerhaltung der Werke auf geringem Niveau, während der Handel durch die hohe Nachfrage und das zurückgehende Schrottaufkommen keine Lager aufbauen kann. Wie sich die Preise im August entwickeln werden, hängt maßgeblich auch vom Kaufverhalten der türkischen Verbraucher ab. Aktuell ist immer noch eine Zurückhaltung am Markt zu spüren. Wenn jedoch der russische Exportzoll auf Schrottlieferungen ab dem 01.08.2021 greift und China einen Exportzoll auf Betonstahl erhebt, so dass sich die Auftragslage der türkischen Werke verbessert sollte das bei deren hohem Schrottbedarf die Schrottpreise unterstützen..

Metalle

Die Kursnotierungen der börsennotierten Metalle entwickelten sich in diesem Monat unterschiedlich. Starke Preisschwankungen beeinflussen den Markt. Nur der Zinnpreis verharrt auf historisch hohem Niveau.

Legierter_Schrott

Legierter Schrott

Die Nickelnotierung schwankt derzeit zwischen 18.300 und 19.000 US Dollar pro Tonne. Interessant ist, dass der starke US Dollar keinen Einfluss auf die Rohstoffpreise hat. Diese verharren auf hohem Niveau. Die Auftragsbücher der Stahlproduzenten sind gut gefüllt und die Nachfrage nach allen legierten Schrotten ist nach wie vor gut. Die Nachfrage wird weiter beflügelt durch die Pläne der EU-Kommission. Diese sieht vor, ab dem Jahr 2035 nur reine Elektroautos zuzulassen, was den Batteriebedarf steigen lässt und der Rohstoff Nickel mehr denn je gefragt ist.

Aluminium

Aluminium

Die Auftragslage in der Aluminiumbranche ist ebenfalls sehr gut. Die Schrottpreise verharren auf einem weiterhin hohen Niveau. Auch wenn die Nachfrage aus der Automobilbranche urlaubsbedingt leicht zurückgegangen ist, hat dies produktionstechnisch keine Auswirkungen. Auch im zweiten Halbjahr wird sich an dieser Marktlage wenig ändern.

Kupfer

Buntmetalle

Die schweren Unwetter und das extreme Hochwasser haben in Deutschland zwei Kupferwerke in Stolberg zerstört. Es wird voraussichtlich zu längeren Produktionsausfällen kommen und das bei einer guten Auftragslage sowie vollen Auftragsbüchern. Die Versorgung der Hütten mit Kupferschrotten ist gut. Es wird sich zeigen, welche Auswirkungen der Ausfall dieser beiden Werke auf den Rohstoffhandel haben wird. Hinzu kommen Werksschließungen über die Sommermonate. Anstehende Geschäftsjahresabschlüsse von Aurubis und der Wielandwerke führen ebenfalls zu Lieferstopps. Es wird also weiterhin bei hohen Abschlägen auf die Börsennotierung bleiben.

Schrottmarktbericht Juni 2021

Neuer Monat – alte Probleme

Die Auftragsbücher der Stahlwerke sind weiterhin gut gefüllt und die Nachfrage nach Stahlschrott ist ungebrochen hoch. Neben dem gestiegenen Schrottverbrauch der Elektrostahlwerke setzen auch die integrierten Hüttenwerke verstärkt Stahlschrott ein, sowohl aus Umweltgründen, als auch um den hohen Eisenerzpreis zu kompensieren. Das knappe Angebot an Neuschrott wird zusätzlich vom anhaltenden Mangel an Chips und der Verknappung an Stahl belastet. Dies hat bereits in der Vergangenheit zu Produktionsausfällen in der Automobilindustrie geführt und in Folge dessen den Schrottentfall eher fallen als steigen lassen. Das knappe Angebot an Neuschrott führte im laufenden Monat zu einem weiteren Preisanstieg von € 45,00/t bis € 70,00/t. Somit haben sich die Schrottpreise, im Vergleich zum Vorjahr, mehr als verdoppelt. Anders als in den Vormonaten waren es dieses Mal nicht die türkischen Verbraucher, die den Preis nach oben trieben. Aus dem Tiefseemarkt gab es kaum Impulse.

BDSV Durchschnittliche Lagerverkaufspreise Bundesweit 2021 Sorte 2/8

Aussichten

Da die europäischen Werke bis zum Jahresende und darüber hinaus ausgebucht sind, wird die Nachfrage nach Stahlschrott weiterhin gut bleiben. Die türkischen Werke haben mit ihrer Einkaufsstrategie bereits klargemacht, dass sie auf dem derzeit hohen Preisniveau nicht kaufen werden. Die Frage ist nur, wie lange sie diese Taktik fahren können. Der weltweite Bedarf an Stahlschrott ist groß, so dass die Hochpreisphase sicher auch in den nächsten Monaten anhalten wird. Für Juli werden gleichbleibende Preise erwartet. Werke, die ihre Preise im Monat Juni nicht angepasst haben, werden sicher ihre Preise anheben müssen. Zu beobachten ist, dass einzelne Werke zu den hohen Preisen in den letzten Monaten nicht abgeschlossen haben, aber am Ende des laufenden Monats versuchten, sich mit Mengen zu noch höheren Preisen einzudecken. Dieser graue Markt lässt die monatliche Preisentwicklung sehr undurchsichtig werden. Mit Beschluss der EU, am Freitag vergangener Woche, werden die Schutzmaßnahmen für Stahl verlängert. Bis zum 30.06.2024 werden weiterhin, zum Schutz der europäischen Stahlindustrie, Importzölle für Stahl aus Drittländern erhoben.

Metalle

Die an der Börse gehandelten NE-Metalle erfuhren über den ganzen Zeitraum Juni stark schwankende Metall-Notierungen. Mehrere Faktoren waren dafür ausschlaggebend. China versuchte gegen die hohen Rohstoffpreise anzugehen und kündigte an, auf staatliche Metallreserven zurückzugreifen. Ein zunehmend festerer US-Dollar wirkte sich ebenfalls abschwächend aus. In erster Linie waren Kupfer, Nickel und Zink betroffen. Aluminium hat nur leicht nachgegeben. Wir sprechen jedoch von Rückgängen auf hohem Niveau. Es ist nur eine Frage der Zeit, wann Investoren wieder einsteigen und die Kursrallye von neuem beginnt.

Legierter_Schrott

Legierter Schrott

Nach einem starken Rückgang der Nickel-Notierung Mitte des Monats auf US$ 17.260,00/t notiert Nickel aktuell bei US$ 18.360,00/t. Die Nachfrage der Edelstahlwerke ist ebenfalls sehr hoch. Legierte Schrotte sind stark gefragt. Nickel spielt in der Energie- und Verkehrswende eine wichtige Rolle. Auf lange Sicht wird hier die Nachfrage weiter steigen. Die Preise werden auch hier eher steigen als fallen.

Aluminium

Aluminium

Gemäß den Daten des „International Aluminium Institute“ ist die globale Aluminiumproduktion im Mai, im Vergleich zum Vorjahr, um 5,8 % auf 5,74 Mio. Tonnen bzw. 185,3 Tsd. Tonnen pro Tag gestiegen. Das Rekordhoch vom März 2021 ist damit eingestellt. Verantwortlich dafür ist der starke Produktionszuwachs in China. Global betrachtet scheint der Aluminiummarkt noch gut versorgt zu sein. Regional betrachtet deuten die sehr hohen physischen Prämien eher auf Engpässe hin (Tagesinfo Rohstoffe 22.06.2021, Commerzbank). Die Auftragslage der Werke ist im Primär- wie im Sekundärbereich sehr gut, was die Nachfrage nach Aluminiumschrotte beflügelt.

Kupfer

Buntmetalle

„Sell in May – go away“. Nach dem Erreichen der mehrjährigen Höchststände im letzten Monat hat Kupfer große Verluste hinnehmen müssen. Nach dem Absturz von US$ 10.300,00/t auf US$ 9.030,00/t im Verlauf des Monats, notiert Kupfer aktuell bei US$ 9.320,00/t. Die Nachfrage der Hütten nach Kupferschrotten ist gut, da die Preise für Kathodenkupfer wesentlich höher sind. Die Abschläge der Hütten reduzierten sich leicht. Trotzdem ist die Versorgungslage der Werke immer noch als gut einzustufen.

Schrottmarktbericht Mai 2021

Schrottpreise auf historisch hohem Niveau

Die Verkaufsverhandlungen zwischen Stahlschrottbranche und Stahlverbraucher liefen verhalten an und es entstand der Eindruck, dass jedes Werk zunächst abwartete, bis der erste Preis am Markt bekannt wurde. Ein schwächerer Exportmarkt Ende April / Anfang Mai wirkte sich letztendlich nicht auf die Preispolitik der europäischen Stahlwerke aus, da die Nachfrage nach Neu- und Altschrott im Inland und im benachbarten europäischen Ausland ungebrochen hoch war. Verschärft wurde die Marktlage als auch die türkischen Stahlwerke ihre Stahlschrottbeschaffung forcierten und im Exportmarkt Preissteigerungen von bis zu 55,00 € pro Tonne erzielt wurden. Durch den bestehenden Halbleiterengpass waren viele OEMs gezwungen, Produktionsschichten zu kürzen, was sich negativ auf den Neuschrott-Entfall auswirkte und die Preisspirale zusätzlich ankurbelte. Letztendlich stiegen die Preise je nach Sorte und Werk zwischen 25,00 und 40,00 € pro Tonne. Die Stahlwerke fahren unter Volllast und die Versorgungslage der Verbraucher ist nach wie vor sehr angespannt. Dies bezieht sich mittlerweile nicht mehr nur auf die Beschaffung von Fertigstahl-Produkte, sondern auf die ganze Rohstoffpalette.

Aussichten

Auch im Juni ist mit keiner Entspannung der aktuellen Marktlage zu rechnen. Bereits heute sind Preiserhöhungen von bis zu 30,00 € / t im Gespräch. Für alle Marktteilnehmer im Prozess der Kreislaufwirtschaft ist diese Situation eher belastend. Hohe Preise fordern eine hohe Liquidität. Die Kreditlimits sind durch die stark gestiegenen Preise längst ausgeschöpft und von Seiten der Versicherer nicht zu erhöhen, was das unternehmerische Risiko täglich steigen lässt.

Metalle

Der Monat Mai war von einer hohen Volatilität aller Börsen notierten Metalle geprägt. Eine alte Börsenwahrheit könnte dieses Jahr nicht treffender sein: „Sell in May – go away“. Ende letzter Woche gaben die Notierungen für Kupfer, Nickel und Aluminium deutlich nach; so fiel Kupfer unter 10.000 USD pro Tonne, Nickel unter 17.000 USD pro Tonne und Aluminium unter 2.400 USD pro Tonne.

 an Boden verloren. Davon konnten die NE-Metalle profitieren. Bei einem optimistischen Konjunkturausblick und einer hohen Nachfrage nach Rohstoffen notieren, bis auf Nickel, alle Metalle sehr fest und sind weiter am Steigen.

Legierter_Schrott

Legierter Schrott

Ein steigender Fe- Grundpreis, feste Fe-Chrom-Preise und ein hoher Nickelkurs sorgen bei einer sehr guten Edelstahlkonjunktur für hohe Edelstahl-Schrottpreise. Die Werke verzeichnen eine gute Auftragslage. Die Marktlage ist identisch mit der bereits oben beschriebenen Situation im unlegierten Bereich.

 

 

Aluminium

Aluminium

Seit Januar 2021 steigen und fallen die Blockpreise für Aluminium der Standardqualität 226 D abwechselnd pro Monat. Nachdem die Preise zuletzt im April wieder gefallen sind, kam es im Verlauf des Monats Mai wieder zu einem kurzfristigen Anstieg. Die Nachfrage nach Sekundärschrotten ist stark gestiegen, was auch die Blockpreise steigen lässt. Der Bedarf in Europa hat zugelegt und wird durch die gestiegene Nachfrage aus dem asiatischen Raum zusätzlich beflügelt. Die letzte Preiserhöhung deutet auf einen angespannten Markt hin, genauso wie die jüngste Ausweitung der physischen Prämien. Die anhaltend hohen Frachtraten und andere Transporteinschränkungen, gepaart mit einer starken Nachfrage, sorgen für immer weiter steigende Preise. Doch dürfte bereits im Verlauf des zweiten Quartals eine gewisse Entspannung eintreten und die Preise wieder unter Druck bringen. (Commerzbank Research, Eugen Weinberg)

Kupfer

Buntmetalle

Am 3.05.2021 veröffentlichte der internationale Branchenverband ICSG (International Copper Study Group) die neuesten Angebots- und Nachfrageschätzungen. Demnach soll der globale Kupfermarkt nach dem hohen Angebotsdefizit im letzten Jahr in diesem Jahr leicht überversorgt sein. Die ICSG begründet dies mit einer um 4,5 Prozent rückläufigen chinesischen Nachfrage nach dem zweistelligen Wachstum im letzten Jahr. Die ICSG positioniert sich mit dieser Einschätzung konträr zu vielen anderen Marktteilnehmern, die für dieses Jahr erneut einen stark unterversorgten Kupfermarkt erwarten. Laut Commerzbank Research ist der Markt stark überhitzt, da sich der Kupferpreis von den Fundamentaldaten teilweise entkoppelt hat. Es wird daher mit einer spürbaren Preiskorrektur im dritten Quartal gerechnet. (Commerzbank Research, Daniel Briesemann)

Schrottmarktbericht April 2021

Stahlschrottpreise bleiben stabil

Die Auftragslage der Stahlwerke ist sehr gut, was eine gute Nachfrage nach allen Stahlschrottsorten nach sich zieht. Trotzdem waren die Verhandlungen langwierig und zogen sich in die Länge. Fallende Preise im Tiefseegeschäft sollten auch für Preisreduzierungen im Inland und im europäischen Ausland sorgen – so jedenfalls die Forderung der Stahlwerke. Letztendlich blieb es bei leichten Abschlägen für Stahlaltschrott und leichten Anpassungen für Stahlspäne. Bei der Vollauslastung der Stahlwerke, insbesondere für Flachstahl und der immer noch anhaltenden Stahlknappheit, blieben die Preise für Neuschrott auf unverändertem Niveau.

Aussichten

Wie uns die Werke berichten, sind diese bis August voll ausgebucht. Bei dem anhaltend hohen Eisenerzpreis, setzen auch die integrierten Stahlwerke verstärkt Stahlneuschrott ein. Sorgen bereiten die Lieferengpässe, nicht nur im Halbleiterbereich. Firmen berichten von Stahlversorgungsengpässen, so dass bereits über Kurzarbeit nachgedacht werden muss, da die Produktion nicht aufrechterhalten werden kann. Trotz Ramadan hält die Nachfrage auch im Tiefseegeschäft an. Die Preise sind mittlerweile wieder gestiegen. Der Schrottbedarf wird auch in den nächsten Monaten hoch bleiben. Mit großen Preis-veränderungen ist daher nicht zu rechnen.

Metalle

Die Preiskorrektur an den gIobalen Aktienmärkten hat die Industriemetallpreise nicht sonderlich belastet. Im Berichtszeitraum hat der US Dollar weiter an Boden verloren. Davon konnten die NE-Metalle profitieren. Bei einem optimistischen Konjunkturausblick und einer hohen Nachfrage nach Rohstoffen notieren, bis auf Nickel, alle Metalle sehr fest und sind weiter am Steigen.

 an Boden verloren. Davon konnten die NE-Metalle profitieren. Bei einem optimistischen Konjunkturausblick und einer hohen Nachfrage nach Rohstoffen notieren, bis auf Nickel, alle Metalle sehr fest und sind weiter am Steigen.

Legierter_Schrott

Legierter Schrott

Auch im Edelstahlbereich ist die Nachfrage der Abnehmer – egal ob Bauwirtschaft, Automobil- und Nutzfahrzeugindustrie, sowie der Maschinenbau – auf sehr hohem Niveau. Auch hier klagen Verbraucher über Knappheit und lange Lieferfristen für Edelstahl. Edelstahlschrotte sind gesucht und zu höheren Preisen, als es die Börsennotierungen vorgeben absetzbar, da die Werke ihre Vergütungsquoten für Nickel angepasst haben. Das Angebot an Ferro-Nickel hat sich entspannt und könnte, je nach Preis und Einsatz in den Werken, die Preise für Edelstahlschrott beeinflussen.

 

 

Aluminium

Aluminium

Primäraluminium: Es ist kaum nachzuvollziehen, warum die Börsennotierungen für Aluminium so fest sind und in dieser Woche noch einmal gestiegen sind. Weltweit besteht eine Überproduktion und die Läger an den Börsen weisen eindeutig einen Angebotsüberschuss aus. Das Problem ist teilweise in der Logistik zu suchen. Wenn Sie heute Aluminium aus den Börsenlagern – die hauptsächlich aus Kostengründen in Fernost liegen – kaufen wollen, dann müssen hohe Schiffsfrachten und lange Lieferfristen in Kauf genommen werden. Das führt dazu, dass bei dem aktuell hohen Aluminiumbedarf am Markt einfach gekauft wird, was zu kriegen ist.

Sekundäraluminium: Die Blockpreise erfuhren in den letzten Monaten ebenfalls einen Preisanstieg. Die Blockpreise reagieren aber unmittelbar auf die Meldungen aus China. Wurden in den letzten Wochen noch Angebotssorgen angeführt, die den Aluminiumpreis nach oben getrieben haben, so ist heute genau das Gegenteil der Fall. Es wird erwartet, dass in China 500 Tsd. Tonnen p.a. aktuell still gelegter Produktions-kapazitäten wieder an den Markt kommen könnten. Auch steht noch im Raum, dass aus chinesischen Staatsreserven 500 Tsd. Tonnen Aluminium freigegeben werden könnten (Commerzbank Research). Die Blockpreise sind aktuell fallend, da Lieferketten durch die Halbleiterproblematik in der Automobil-industrie unterbrochen sind. Die Abrufe nach Blöcken ist schwankend und für die Werke fast nicht planbar. Dem zu Folge haben sich auch die Sekundärschrottpreise für Aluminium leicht abgeschwächt. So sind die Preise in diesen Tagen um € 50,00/t zurückgegangen.

Kupfer

Buntmetalle

Die Nachfrage am deutschen Kupfermarkt ist gut. Das spiegelt sich auch in den leicht fallenden Abschlägen der Kupferhütten wieder. Die Börse tut ihr übriges. Nachdem die Kupferpreise an der LME Anfang des Monats knapp unter der Marke von US$ 9.000,00/t notierten, erfolgte im weiteren Verlauf zum aktuellen Zeitpunkt ein Sprung auf US$ 9.570,00/t, was einem Neuneinhalbjahreshoch entspricht. Gründe für den Kursanstieg sind die guten Wirtschaftsdaten aus China und den USA. Von Expertenseite wird erwartet, dass die Kupfernotierung einen neuen Anlauf nimmt, die Marke von US$ 10.000,00 zu überschreiten (Commerz-bank Research).

Schrottmarktbericht März 2021

Stahlschrottpreise wieder fast auf Januar-Niveau

Die Preisverhandlungen gestalteten sich schwierig. Trotz einer sehr guten Auftragslage der Stahlwerke und einer guten Nachfrage nach Stahlschrott waren die Werke nicht bereit, den Forderungen des Stahlschrotthandels nachzukommen und den Preisrückgang vom Februar rückgängig zu machen. Schließlich einigte man sich bei einem Plus von durchschnittlich € 30,00/t über alle Sorten. Der Schrottzulauf an Neuschrott ist gestiegen, wobei Stahlspäne immer noch Mangelware sind. Altschrott dagegen ist nach wie vor knapp. Die Sammelaktivitäten haben erst Ende des Monats wieder angefangen. Noch immer sind Betriebe in Kurzarbeit, was sich auf den Schrottentfall auswirkt. Verbraucher für Flachstahl und Feinblech beklagen nach wie vor eine massive Materialverknappung. Teilweise ist die Materialversorgung so angespannt, dass Produktionsausfälle drohen. Mit einer Entspannung am Markt ist so schnell nicht zu rechnen.

BDSV Durchschnittliche Lagerverkaufspreise Bundesweit 2021 Sorte 2/8

Aussichten

Im Laufe des Berichtsmonats hat das Tiefseegeschäft in Drittländer spürbar nachgelassen. Anschlussaufträge wurden mit Preisreduzierungen abgeschlossen. Mit Beginn des Ramadans, Mitte April, wird auch mit geringeren Abschlüssen in Richtung Türkei gerechnet. Dies sollte jedoch wenig Einfluss auf die Geschäfte in Europa haben. Wir rechnen mit einer guten Schrottnachfrage aller europäischen Stahlwerke und gehen von unveränderten bis leicht schwächeren Preisen aus.

Metalle

Nach der Preisrallye an den Metallmärkten in den letzten Wochen war eine Korrektur am Markt längst überfällig. Zinn und Nickel waren davon am meisten betroffen. Lediglich Aluminium scheint sich auf hohem Niveau zu halten.

Legierter_Schrott

Legierter Schrott

Ende Februar stieg Nickel im Handel bis auf fast US$ 20.000,00/t und stürzte dann im Laufe des Berichtsmonats auf US$ 16.200,00/t ab. Der Grund für den Absturz sind nachlassende Versorgungsängste. Wie die International Nickel Study Group (INSG) berichtet, wies der globale Nickelmarkt im letzten Jahr einen Angebotsüberschuss in Höhe von 123 Tsd. Tonnen auf. Das war der höchste Überschuss seit sieben Jahren. Die Prognose der INSG Herbsttagung im Oktober 2020 wurde damit fast genau getroffen. Neue Projektionen veröffentlicht die INSG Ende April. Die Commerzbank sah in ihrem „Tagesinfo Rohstoffe“ vom 24.02.2021 Nickel viel zu hoch bewertet und hielt eine Korrektur für längst überfällig. Trotzdem halten sich die Preise für legierten Edelstahlschrott auf hohem Niveau, da die Auftragsbücher der europäischen Edelstahlhersteller bis weit in den Herbst gut gefüllt sind. Auch hier haben die Verbraucher mit langen Lieferzeiten und steigenden Preisen zu kämpfen. Importe aus dem asiatischen Raum gelangen wegen der bestehenden Antidumping-Maßnahmen kaum nach Europa.

Aluminium

Aluminium

Auf dem deutschen Aluminiummarkt geht es in diesem Monat sehr lebhaft zu. Nach gestiegenen Preisen für Umschmelzblöcke im Laufe des Monats mit Spitzenwerten über € 2.000,00/t hat sich gegen Ende der Blockmarkt leicht abgekühlt. Die Nachfrage bleibt aber weiterhin gut und die Umschmelzwerke sind gut ausgelastet. Somit bleiben auch die Preise für Aluminium Sekundärschrotte stabil. Auch Primärqualitäten lassen sich wieder gut absetzen, was auf eine äußerst gute Nachfrage der Automobilindustrie zurückzuführen ist. Erfreulich für die Recyclingbranche ist die Nachricht, dass der Aluminiumkonzern Hydro im Rahmen der Primärproduktion in seinen norwegischen Schmelzwerken Aluminiumschrotte einsetzen will. Damit will das Unternehmen seine Klimabilanz bei Primäraluminium weiter reduzieren.

Kupfer

Buntmetalle

Derzeit notiert Kupfer an der LME um die US$ 9.000,00/t. Damit bleiben auch die Abschläge der Kupferhütten hoch. Die Werke sind gut ausgelastet. Kupferschrotte sind ausreichend vorhanden. Analysten gehen bis Ende des II. Quartals 2021 von einem durchschnittlichen Preisniveau von US$ 9.000,00/t aus.

Schrottmarktbericht Februar 2021

Preiskorrektur nach rasantem Preisanstieg im Vormonat

Wie von der Stahlschrottbranche erwartet gaben die Stahlschrottpreise im Februar deutlich nach. Allerdings waren die Begründungen der Stahlwerke für den Preisrückgang nicht schlüssig. Die Auftragslage im Flachstahlbereich ist außerordentlich gut. Verbraucher beklagen, dass es zu nicht akzeptablen Lieferengpässen komme. Die Nachfrage nach Betonstahl scheint jahresbedingt etwas verhalten zu sein. Durch den rasanten Preisanstieg im Januar sind wohl sehr viele Mengen geflossen, so dass die Preise bereits Mitte Januar nachgaben. Einige Werke waren nicht bereit zu den Januarpreisen einzukaufen. Aber auch im Februar signalisierten die Werke nicht um jeden Preis Kaufinteresse. Insgesamt ermäßigten sich die Preise im laufenden Monat, je nach Sorte, zwischen € 35,00/t und € 40,00/t. Höhere Abschläge der Werke wurden vom Handel nicht akzeptiert.

Aussichten

Die Kaufzurückhaltung der türkischen Verbraucher endete letzte Woche. In Folge dessen zogen die Exportpreise wieder an. Türkische Werke meldeten eine gute Auftragslage für Baustahl. Die Nachfrage kommt sowohl vom Inland als auch vom Export. Es ist davon auszugehen, dass sich die Stahlschrottpreise wieder nach oben bewegen. Altschrott der Sorte 1 und 3 sind witterungsbedingt nur mäßig verfügbar.

Metalle

Die Notierungen, der an der Londoner Metallbörse gehandelten Industriemetalle befinden sich seit acht Monaten in einem steten Aufwärtstrend. Die schnelle wirtschaftliche Erholung der Volksrepublik China und der damit verbundene gestiegene Bedarf an Rohstoffen, sorgen für diesen positiven Preistrend. Aber auch in Deutschland und im europäischen Ausland hat die Industrieproduktion wieder deutlich angezogen und sorgt für eine gestiegene Rohstoffnachfrage. Aktuell haben die Notierungen der Industriemetalle noch einmal deutlich angezogen.

Legierter_Schrott

Legierter Schrott

Die Nachfrage nach Edelstahlschrott ist, Dank der guten Auftragslage der Edelstahlproduzenten, außerordentlich hoch. Nickel profitiert deutlich von dem Wachstum im Elektro- und Batteriebereich. Mit dem stetigen Anstieg der Nickelnotierungen schrauben sich auch die Preise für Edelstahlschrotte nach oben. Aktuell notiert Nickel bei US$ 19.610,00/t.

 

Aluminium

Aluminium

Aluminium befindet sich ebenfalls im Sog der anderen Industriemetalle. Die Notierungen sind fest und die Marktstimmung ist gut. Im Primärbereich hat sich, Dank der sich erholenden Automobilindustrie, die Auftragssituation deutlich gebessert und Primärschrotte fließen wieder ab. Auch im Sekundärbereich hat die Nachfrage nach Aluminiumschrotten deutlich angezogen.

Kupfer

Buntmetalle

Kupfer befindet sich weiter im Höhenflug. Nach Beendigung des chinesischen Neujahrsfestes sind auch die chinesischen Händler wieder am Markt zurückgekehrt. Kupfer legt dabei ordentlich zu und notiert aktuell bei US$ 9.180,00/t. Die Commerzbank sieht die Metallpreise stark spekulativ getrieben. Die Kupferhütten reagieren mit höheren Abschlägen und verhaltener Nachfrage. Es sind genügend Kupferschrotte im Markt.

Schrottmarktbericht Januar 2021

Starker Jahresauftakt

Es war das reinste Feuerwerk, was sich preislich im Stahlschrottmarkt abspielte. Nach einer Preiserhöhung im Dezember von € 30,00/t erhöhten sich die Stahlschrottpreise im Berichtsmonat Januar, je nach Sorte und Zeitpunkt des Vertragsabschlusses, zwischen € 70,00/t und € 90,00/t. Dass die Preise noch einmal steigen würden war zu erwarten, aber dieser Preisanstieg war dann doch überraschend hoch. Die Gründe dafür sind unterschiedlich. Bereits im Oktober waren die türkischen Stahlwerke mit hohen Bestellmengen im Markt. Die Exportpreise entwickelten sich, aufgrund des knappen Schrottangebots weiter nach oben, während die europäischen Werke nur mäßig darauf reagierten. Parallel dazu kam es zu einer massiven Verknappung an Feinblech, Walzdraht und Spezialstählen. Die Werke reagierten mit dem Ausbau ihrer Kapazitäten, was eine hohe Nachfrage nach Neuschrott auslöste. Die wiederum sorgte für den enormen Preisanstieg.

Mittlerweile liegen uns auch die Zahlen der Rohstahlproduktion in Deutschland für das Jahr 2020 vor. Es wurden 35,7 Mio. Tonnen erzeugt. Das sind rund 4 Mio. Tonnen weniger Rohstahl, als noch im ebenfalls schwachen Vorjahr. Die schrottintensive Elektrostahlproduktion verzeichnete mit 11,5 Mio. Tonnen einen Rückgang von 3,1 %, während die Oxygenstahlproduktion mit 11,5 Mio. Tonnen um 13 % zurückgegangen ist. Im letzten Quartal 2020 hatten beide Produktionsrouten wieder deutliche Zuwächse, was eindeutig auf eine bessere Produktionslage der Industrie schließen lässt. Auch der Maschinenbau erholt sich zusehends (Quelle: Wirtschaftsvereinigung Stahl).

Aussichten

Die Auftragsbücher der Stahlwerke im Inland, sowie im benachbarten europäischen Ausland sind gut gefüllt. Die Nachfrage nach Stahlschrott über alle Sorten dürfte weiterhin hoch bleiben. Auch wenn sich in der zweiten Monatshälfte Januar die Schrottpreise um ca. € 35,00/t reduziert haben heißt das nicht, dass sich die Schrottpreise weiter abschwächen werden. Sollte die kalte, winterliche Wetterlage anhalten, wird das Angebot an Stahlaltschrott knapp bleiben. Wir rechnen mit einer Preisreduzierung von höchstens € 20,00/t.

Metalle

Die börsennotierten Rohstoffe zogen im Verlauf des Dezember 2020 auf breiter Front an und waren Ersatz für das fehlende Feuerwerk zu Jahresbeginn. Die euphorische Stimmung an den Finanzmärkten hat den Metallpreisen bis zuletzt Auftrieb gegeben. Der LME-Industriemetallindex (LMEX) erreichte gleich in der ersten Januar-Woche den höchsten Stand seit fast acht Jahren. Ausschlaggebend für den Auftrieb der Metallpreise war auch der US-Dollar, der seit Ende Mai stark abgewertet wurde. Mittlerweile hat er sich wieder etwas gefangen (Quelle: Commerzbank Research 20.01.2021).

Legierter_Schrott

Legierter Schrott

Nickel notiert aktuell bei US$ 18.224,00. Durch den rasanten Anstieg der Nickelnotierungen haben asiatische Anbieter von rostfreiem Stahl ihre Angebote zeitweise ausgesetzt. Abgesehen von den steigenden Preisen sehen sich die Käufer rund um den Globus mit steigenden Seefrachtkosten konfrontiert. Die Verfügbarkeit von Seecontainern von Asien Richtung Europa ist derzeit begrenzt. Die Auftragslage der europäischen Edelstahlwerke wird dadurch begünstigt. Die Nachfrage nach legierten Schrotten ist hoch und wird sich auch in den nächsten Monaten nicht ändern. Neben der guten Marktstimmung wird die hohe Nachfrage nach Nickel auch mit dem Verbrauch für die Produktion von Batterien für Elektroautos begründet.

 

Aluminium

Aluminium

Am deutschen Markt für Sekundäraluminium sind die Preise zu Jahresbeginn weiter stark gestiegen. Die Auslastung der Umschmelzwerke ist entsprechend hoch. Nach einer langen Durststrecke von über einem Jahr sind die Werke in Europa erstmalig wieder bis in den März hinein ausgebucht, berichtet der MBI Ne-Metalle Monitor. Die Abrufzahlen der Automobilbranche seien weiterhin hoch. Auch im Primärbereich ist eine Belebung zu spüren. Die IKB Deutsche Industriebank unterstreicht dies und prognostiziert für 2021 einen stärker anziehenden Aluminiumverbrauch.

Kupfer

Buntmetalle

Kupfer setzte zum Jahresende hin seine Rallye fort. Aktuell notiert Kupfer knapp unter US$ 8.000,00. Zum Jahresbeginn stieg auch die Nachfrage der Kupferhütten nach dem roten Metall wieder an. Die Abschläge der Hütten sind aber weiterhin hoch.