Schrottmarktbericht November 2022

Stahlpreise und Stahlschrottpreise weiter unter Druck

Das Jahr ist so gut wie gelaufen. Viele Werke haben Ihre Stahlschrotteinkäufe für beide Monate November und Dezember disponiert, da sie sich bereits ab dem 15. Dezember in den Weihnachtsurlaub verabschieden. Trotz Produktionsrückgang, aufgrund von zu hohen Energiekosten, sind die Neustahlpreise weiter rückläufig, sowohl für Flachstahl als auch für Betonstahl. Viele Einkäufer halten sich zurück, da sie im neuen Jahr mit weiter fallenden Preisen rechnen. Auch die Stahlschrottpreise sind leicht rückläufig. Die türkischen Verbraucher konnten ihre reduzierten Preisvorstellungen für Stahlaltschrott am Markt durchsetzen, was dann auch zu fallenden Preisen im europäischen Markt führte. Bis auf Stahlspäne reduzierten sich alle Sorte um € 15,00/t.

Aussichten

Viele Stahlwerke haben für Dezember lange Stillstandzeiten angekündigt. Die Bedarfe werden deutlich nach unten gehen. Es wird nur zu geringen Abschlüssen kommen. Für Januar sehen wir bereits heute einen schwachen Markt und gehen von weiter fallenden Stahlschrottpreisen aus.

Metalle

Alle an der LME notierten Metallpreise profitierten von den Hoffnungen auf Lockerungen der Null-Covid-Strategie in China. Leider war der Höhenflug nur von kurzer Dauer. Die Nachricht, dass sich die Londoner Metallbörse vorerst gegen ein Handelsverbot von russischen Metallen entschieden hat, hat die jüngste Rallye an den Industriemetallmärkten zu Beginn der Woche etwas gedämpft. Alle Preise sind wieder rückläufig.

Legierter_Schrott

Legierter Schrott

Trotz Produktionskürzungen fiel die Nachfrage nach Edelstahlschrotten gut aus. Die Preise entsprachen zwar nicht dem Kursniveau verbesserten sich aber deutlich zu den Vormonaten. Weltweit ist die Produktion von rostfreiem Stahl im I. Halbjahr 2022, im Vergleich zum Vorjahr, um 3,5 % auf 29 Millionen Tonnen gefallen. In Europa erreichte die Stainless-Produktion in den ersten sechs Monaten des Jahres 3,63 Millionen Tonnen, was einem Minus von 5,2 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht (MBI Stahl Monitor 04.11.2022).

Aluminium

Aluminium

Die Aluminiumkonjunktur hat sich in Deutschland im III. Quartal weiter abgekühlt. Mit einem Minus von 25 % sank vor allen Dingen die Produktion von Rohaluminium im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Viele Aluminiumwerke haben bereits heute schon ihre Produktion eingestellt. Demzufolge lassen sich Primärqualitäten von Aluminiumschrotten aktuell nicht verkaufen. Es ist damit zu rechnen, dass diese Situation bis ins Frühjahr hinein anhalten wird. Im Sekundärbereich sieht es etwas freundlicher aus. Die Preise haben sich stabilisiert und die Nachfrage nach Sekundärschrotten war erstaunlich gut.

Kupfer

Buntmetalle

Im November erlebte die Kupfernotierung eine wahre Achterbahnfahrt. Nach einem rasanten Anstieg auf über US$ 8.500,00/t verlor Kupfer zum Monatsende deutlich und büßte über US$ 500,00/t ein. Die Verhandlungen über die Kupferbezüge für das kommende Jahr kommen nun in die entscheidende Phase. Aurubis und Codelco haben die Jahresprämien für 2023 für Europa drastisch angehoben. Im Schrottmarktbericht sieht es dagegen ganz anders aus. Die Hütten haben ihre Abschläge für Kupfer Raff Qualitäten noch einmal leicht erhöht. Die Nachfrage der Metallschmelzwerke ist eher bescheiden. Es fehlt weiter an positiven Signalen.

Haftungsausschluss – Disclaimer

Die Informationen zur Marktlage dienen ausschließlich der unverbindlichen Information der Kunden und Interessenten der Schuler Rohstoff GmbH. Keine der in diesem Dokument enthaltenen Informationen ist als Aufforderung zu einer Transaktion zu verstehen. Es wird keine Gewähr für die Vollständigkeit, Genauigkeit, Richtigkeit und Aktualität der Informationen übernommen. Aufgrund unvorhersehbarer Risiken, Ungewissheiten und sonstigen Faktoren kann es bei in die Zukunft gerichteten Aussagen zu Abweichungen von den hier gegebenen Einschätzungen kommen. Alle, unter Berücksichtigung dieser Informationen, ergriffenen Transaktionen geschehen auf eigene Verantwortung. Es wird jegliche Haftung ausgeschlossen.

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Schrottmarktbericht Oktober 2022

Weiterhin angespannte Marktlage im Stahl- und Stahlschrottmarkt

Wie erwartet haben sich die Preise im Monat Oktober kaum verändert. Ein reges Exportgeschäft in die Türkei und nach Fernost unterstützten die Preise für Altschrott. Hier stiegen die Preise um bis zu € 10,00/t. Nach drei Monaten Abwesenheit der italienischen Stahlwerke belebte sich hier die Nachfrage, vor allem im Süden Deutschlands und sorgte für eine Seitwärtsbewegung der Preise im Neuschrottbereich. Eine positive Stimmung mag indes trotzdem nicht aufkommen. Zu stark belasten die vielen Negativmeldungen die Wirtschaft. Die hohen Kosten für Energie und Kraftstoff wirken sich bereits stark auf die Konsumgüterindustrie aus. Auch die Baubranche meldet stark zurückgehende Auftragseingänge. Angesichts der hohen Energiepreise hat sich der Rückgang der Rohstahlproduktion in Deutschland auch im September fortgesetzt. Wie die Wirtschaftsvereinigung Stahl berichtet, wurden 15,4 % weniger Rohstahl gegenüber dem Vorjahresmonat erzeugt. Das sind rund eine halbe Million Tonnen weniger Rohstahl als im September 2021.

Aussichten

Die Stahlschrottbranche ist abhängig vom konjunkturellen Umfeld und den Bedarfen der Stahlwerke. Noch ist der Schrotteingang auf gutem Niveau, aber die Frage des Absatzes wird sich in den nächsten zwei Monaten verschlechtern. Viele Werke fahren auf Sicht und kaufen nur die Mengen, die sie auch tatsächlich brauchen. Es wird erwartet, dass viele Werke im nächsten Monat Abschlüsse für November und Dezember tätigen und bereits Mitte Dezember die Annahme für Stahlschrott schließen. Sollte die Nachfrage aus Fernost weiter anhalten, könnten sich die Preise für Altschrott auf Oktober-Niveau halten. Die Preise für Neuschrott dürften sich, aufgrund der schwächeren Nachfrage, reduzieren.

Metalle

Die Londoner Metallbörse erwägt ein Verbot von russischen Metallen. Dieser Schritt könnte der riesigen Aluminiumindustrie des Landes schaden und Probleme für die internationalen Lieferketten verursachen. Mit der Verhängung eines Verbots würde die Börse den westlichen Regierungen zuvorkommen, die sich mit Sanktionen gegen russische Metalle bisher zurückgehalten haben. Aluminium, Nickel und Kupfer aus Russland fließen, seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine, weiterhin nach Europa und den USA und werden auch frei an der LME gehandelt (Quelle: MBI NE-Metalle Monitor 14.10.2022).

Legierter_Schrott

Legierter Schrott

Seit dem hohen Nickelkurs im September von US$ 25.000,00/t hat sich der Kurs zwischen US$ 21.000,00/t und US$ 22.000,00/t eingependelt. Die Vergütungspreise für Nickelinhalt liegen bei ungefähr 35 %. Normalerweise liegt dieser zwischen 75 % und 80 %. Der südafrikanische Chrompreis fiel für das letzte Quartal 2022 um 18 %. Experten sprechen bereits von einem weiteren Rückgang im I. Quartal 2023 vermuten aber, dass die Nickelkurse weiter hochbleiben. So lange aber die Edelstahlproduktion am Boden liegt, werden die Werke weiterhin die Nickelinhaltspreise niedrig halten.

Aluminium

Aluminium

Die Marktlage am Aluminiummarkt wird immer schwieriger. Primärqualitäten sind von der Energiekrise und dem Rückzug der Automobilindustrie besonders stark betroffen. Die hohen Aufschläge, die für diese Aluminiumlegierungen noch bis vor kurzem bezahlt wurden, sind längst Geschichte. Die Primärwerke haben sich im IV. Quartal komplett vom Markt zurückgezogen. Normalerweise sind um diese Zeit bereits ca. 70 % der Jahresproduktion für das folgende Jahr verkauft. Aktuell liegt die Quote unter 10 %. Im Sekundärbereich sieht es noch gut aus. Die Preise für Sekundärschrotte haben sich zwar deutlich reduziert, aber der Absatz in die Umschmelzwerke ist noch möglich. Aber auch hier herrscht eine pessimistische Stimmung.

Kupfer

Buntmetalle

Die Kupferkurse schwankten im Berichtszeitraum Oktober zwischen US$ 7.400,00/t und US$ 7.800,00/t. Aktuell scheint sich auch die Nachfrage abzuschwächen. Die Hütten reagieren mit höheren Abschlägen auf die LME-Notierung. Einige Metallschmelzwerke sind, mangels Aufträge, nicht mehr im Markt. Für das kommende Jahr hat der weltweit größte Kupferminenproduzent in Chile angekündigt, seine Prämien auf US$ 234,00/t für physische Ware anzuheben, was einer Steigerung von 83 % entspricht. Begründet wird die Preissteigerung damit, dass viele europäische Abnehmer kein Kupfer mehr aus Russland beziehen wollen. Im letzten Jahr hatte Russland mit knapp einem Drittel (292 Tsd. Tonnen) noch einen erheblichen Anteil an den Kupferimporten der EU (Quelle: Commerzbank).

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Schrottmarktbericht September 2022

Hohe Produktionskosten in Europa belasten die Stahlindustrie

Diesen Monat war das Hauptthema in den Verhandlungen nicht der Schrottpreis, sondern wo und in welchem Werk Menge abgesetzt werden kann. Der Bedarf der Stahlwerke war europaweit sehr gering. Viele Werke fahren ihre Produktion herunter, produzieren nur noch nachts oder am Wochenende oder stellen ihre Produktion komplett ein. So hat Arcelor Mittal weitere Produktionsstilllegungen angekündigt. Auch in Italien sind einige Werke nicht mehr im Markt.

Schlechte Absatzmöglichkeiten für Fertigstahl und ebenfalls steigende Energiekosten haben die türkischen Werke davon abgehalten Schrott im Tiefseemarkt zu kaufen. Infolge des geringen Kaufvolumens der Türkei stieg die Verfügbarkeit an Schrott im Tiefseemarkt und setzte die Preise weiter unter Druck. Im Großen und Ganzen blieben die Preise aber auf August-Niveau.

BDSV Durchschnittliche Lagerverkaufspreise Bundesweit 2022 Sorte 2/8

Aussichten

Es ist mit einer weiteren konjunkturellen Abkühlung zu rechnen. Die Rohstahlproduktion in Deutschland verbucht im Zeitraum vom 01.012022 bis 31.08.2022, im Vergleich zum Vorjahr desselben Zeitraums, einen Rückgang von 4,8 %.

Viele Industriebetriebe beklagen, dass sie mit ihren Produkten am Weltmarkt nicht mehr wettbewerbsfähig sein werden, da überall in der Welt die Energiekosten billiger sind als in Deutschland. Noch ist der Maschinenbau und auch die Automobilzuliefererindustrie gut beschäftigt. Unterbrochene Lieferketten und die hohen Energiekosten sind das Thema Nummer eins.

Der dramatische Anstieg der Energiepreise ist auch für die gesamte Recyclingbranche eine große Belastung, da alle Aggregate und Fahrzeuge einen hohen Strom- und Dieselverbrauch haben.

Für Oktober rechnen wir mit zurückgehenden Stahlschrottmengen und einer weiter fallenden Nachfrage der Werke. Die Stahlschrottpreise – so wird vermutet – könnten im Oktober auf September-Niveau fortgeschrieben werden. Für November und Dezember wird mit einer deutlichen Verschlechterung der Marktlage gerechnet. Neben einer Energiekrise kämpft die Stahlschrottbranche zusätzlich mit einer Absatzkrise.

Metalle

Konjunktursorgen und steigende Produktionskosten belasten auch alle Metallhütten- und Schmelzwerke. Laut Eurometaux, dem europäischen Verband für Nichteisenmetalle, ist bereits die Hälfte der Produktionskapazitäten für Aluminium und Zink in der EU durch die Stromkrise verloren gegangen. Silizium-, Ferrolegierungs-, Kupfer- und Nickelproduzenten waren ebenfalls gezwungen, ihre Produktion zu reduzieren oder einzustellen (MBI Ne-Metalle Monitor 16.09.2022). Nach der moderaten Erholung der Metallnotierungen sieht die Commerzbank in ihrer Prognose vom 02.09.2022 die Preise für Industriemetalle weiter nach unten gerichtet.

Legierter_Schrott

Legierter Schrott

Nickel zeigte sich, im Gegensatz zu allen anderen Industriemetallen, sehr robust – die Notierungen zogen im Verlauf des Monats an. Auf die Edelstahlschrottpreise hatte der Preisanstieg nur wenig Einfluss. Die Edelstahlwerke nahmen die Vergütungspreise für den Nickelinhalt zurück und zeigten sich, wie alle anderen Stahlwerke auch, mit ihren Käufen an Edelstahlschrott eher zurückhaltend. Die Vergütungspreise fielen im Verlauf des Monats wöchentlich. Auch die Ferrochrompreise fallen. Wie MBI NE-Metalle Monitor in seiner letzten Ausgabe berichtet, verschiebt der finnische Edelstahlhersteller Outokumpu die Wiederinbetriebnahme eines seiner drei Ferrochromöfen. Schon jetzt zeigt sich der Absatz an Chromstahlabfällen schwierig.

Aluminium

Aluminium

Wie bereits im August berichtet, ist der Aluminiummarkt von der Energiekrise sehr stark betroffen. Energie war schon vor der jüngsten Preisexplosion mit einem Anteil von rund 40 % die wichtigste Kostenkomponente bei der Herstellung von Aluminium. Neben einer stark fallenden Aluminium-Notierung fallen nun auch die Prämien für Primärqualitäten. Auch im Sekundärbereich sieht es nicht besser aus. Die Werke fahren ihre Produktion zurück, was den Bedarf an Sekundärschrotten zurückgehen lässt. Es ist mit weiter fallenden Aluminiumschrottpreisen zu rechnen.

Kupfer

Buntmetalle

Ein knappes Angebot an Kupferschrotten trifft auf eine noch konstante Nachfrage der Kupferhütten, trotz geringerer Produktionskapazitäten. Die Abschläge der Werke hielten sich konstant.

 

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Schrottmarktbericht August 2022

Handelsaktivitäten im Urlaubsmodus

Der Schrottbedarf der Stahlwerke im Inland, sowie im europäischen Ausland, war urlaubsbedingt gering. Die wenigen Werke, die im Markt waren, passten sich den vom Export getriebenen Preisen an, was im Altschrott für Preisanpassungen nach oben sorgte. Vom Export in Drittländer waren die Händler im Süden weitestgehend ausgeschlossen, da Niedrigwasser den Transport flussauf- und abwärts nahezu zum Erliegen brachte. Das Schrottaufkommen war insgesamt auf niedrigem Niveau, was auch dem Urlaubsmonat August geschuldet ist. Die Preise für Altschrott verbesserten sich um € 5,00/t, die Preise für Neuschrott blieben unverändert.

Aussichten

Mit Spannung wird erwartet, welchen Bedarf an Stahlschrott die Stahlwerke im September melden. Vielerorts ist, in Anbetracht der ins uferlos steigenden Energiepreise, von Produktionskürzungen die Rede. Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft ist schlecht und von großer Unsicherheit geprägt. Das spiegelt sich im Ifo-Geschäftsklimaindex wider, der im August um 0,2 auf 88,5 Punkte sank und damit den tiefsten Stand seit Juni 2020 erreichte. Die stahlverarbeitende Industrie wird sich, angesichts der sich eintrübenden Konsumstimmung, ebenfalls mit Bestellungen zurückhalten, was sich unmittelbar auf die Nachfrage nach Stahlschrott auswirken wird. Auch aus der Türkei hört man aktuell negative Nachrichten. Da russische Stahlerzeuger ihre Produkte zu Dumpingpreisen am Markt anbieten, geraten türkische Werke immer stärker unter Druck. Die Rede ist auch hier von Produktionskürzungen und Produktionsausfällen. Auch wenn die Branche, in Anbetracht eines schwachen Stahlschrottangebotes, steigende Preise erwartet ist eher von gleichbleibenden Preisen bis hin zu fallenden Preisen auszugehen.

Metalle

Die Entwicklung der Strom- und Gaspreise ist im Moment das beherrschende Thema in den Metall- und Aluminiumschmelzwerken. Trotzdem haben sich die Notierungen aller börsennotierten Metalle in den letzten vier Wochen nach oben bewegt.

Legierter_Schrott

Legierter Schrott

Die Stimmung am Edelstahlschrottmarkt hellte sich zwischenzeitlich auf, was auf ein schwaches Angebot zurückzuführen ist. So wurden die Nickel-Inhaltspreise angehoben, um den Handel zum Verkauf zu bewegen. Da aber die Diskrepanz vom aktuellen Schrottpreis zur Nickelnotierung immer noch stark abweicht, wird es bei einem knappen Angebot kaum zu weiteren Abschlüssen kommen, es sei denn die Preise passen sich dem Börsen-Niveau an. Trotzdem sollte der Handel die aktuelle Marktentwicklung im Auge behalten. So hat das Edelstahlwerk Aperam in Genk (Belgien) die Produktion gestoppt. Auch der Standort in Luxemburg ist teilweise geschlossen. Die Gründe dafür sind ebenfalls zu hohe Energiepreise. Daher kann, gegenüber asiatischen Anbietern, nicht mehr profitabel produziert werden.

Aluminium

Aluminium

Urlaubsbedingt waren kaum Aluminiumschmelzwerke im Markt. Auch hier trübt sich die Situation zum Monatsende ein. Da viele Automobilzulieferer ihre Verträge für das letzte Quartal storniert haben, sind im Primärbereich die bisher bezahlten Prämien stark rückläufig. Hiervon ausgenommen sind die Prämien für Profilschrotte. Der Sekundärmarkt entwickelt sich unerwarteter Weise in die andere Richtung. Die Preise für Sekundär-Aluminiumschrotte sind leicht gestiegen und die Nachfrage ist gegeben. Die Fachpresse berichtet von einer Verknappung des Aluminiumangebots auf dem Weltmarkt. So hat ein norwegischer Aluminiumproduzent die Schließung seines Aluminiumschmelzwerkes in der Slowakei Ende September bekannt gegeben. Auch ein deutscher Hersteller stellt, wegen den anhaltend hohen Strompreisen, die Produktion vorerst ein. Bei weiter steigenden Stromkosten könnte das Angebot an Aluminium weiter abnehmen.

Kupfer

Buntmetalle

Die Kupfernotierungen haben sich in den letzten Wochen erholt und in den letzten Tagen bei € 8.150,00/t eingependelt. Die Handelsaktivitäten waren aufgrund der Ferienzeit verhalten. Kupferschrotte sind dennoch eher knapp. Das Angebotsdefizit am globalen Kupfermarkt könnte sich weiter ausweiten. Die anhaltenden Konjunktursorgen dürften aber einen Preisanstieg vorerst verhindern.

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Schrottmarktbericht Juli 2022

Stahlschrottpreise erneut unter Druck

Für lange Zeit sahen die Schrottpreise nur einen Weg, und das war nach oben. Seit nun drei Monaten ist es genau umgekehrt. Die Preise fallen – und zwar deutlich. Die Verhandlungen liefen zäh und schleppend. Mit Beginn der Ferien in einigen Bundesländern fielen auch die Bedarfe der Stahlwerke. Wären nicht die türkischen Verbraucher ins Spiel gekommen, hätten sich die Preise noch deutlich mehr verringert. So blieb es im Norden und Westen je nach Sorte und Nachfrage bei Abschlägen zwischen € 50,00/t und € 75,00/t. Im Süden Deutschlands waren die Abschläge, in Abhängigkeit zu den italienischen Werken, erheblich höher. Viele Stahlwerke in Italien waren gar nicht im Markt oder kauften zu absolut nicht marktfähigen Preisen mit Preisabschlägen von € 100,00/t bis € 130,00/t. Außerdem war festzustellen, dass, je später im Monat Abschlüsse getätigt wurden, die Abschläge geringer ausfielen. Ganz klar im Nachteil zu den veröffentlichten Durchschnittspreisen der BDSV waren wieder einmal die Händler im Süden und Südwesten. Wer nicht am Wasser liegt, kann vom Export nicht profitieren. Erschwerend für die Branche kommen logistische Probleme hinzu. Bei dem aktuellen Niedrigwasser der Flüsse steigt der Bedarf an Waggons und anderem Frachtraum.

Aussichten

Zu viele unsichere Faktoren bestimmen derzeit das Marktgeschehen und lassen eine Prognose für die Schrottpreisentwicklung im Monat August fast nicht zu. Die vom Gas abhängigen Stahlwerke wissen derzeit nicht, wie und wieviel sie produzieren können. Werksferien in Italien, Frankreich, Luxemburg und der Schweiz lassen den Bedarf deutlich schrumpfen. Von einem weiteren Preisrückgang ist auszugehen.

Metalle

Alle an der LME gehandelten sechs Metalle standen bis vor wenigen Tagen mehr oder weniger unter Druck. Kupfer war am deutlichsten betroffen und die Notierung fiel deutlich.

Legierter_Schrott

Legierter Schrott

Die Nickelbörse hat sich von seinem neuneinhalb Monatstief bei knapp US$ 18.500,00/t Ende letzter Woche wieder auf gut US$ 21.500,00/t erholt, was sich aber nur geringfügig auf die Edelstahlschrottpreise ausgewirkt hat. Die Werke melden geringe Bedarfe und vergüten einen sehr niedrigen Nickelinhaltspreis, während sie im Verkauf ihrer Produkte für den Legierungszuschlag die Nickelnotierung zu 100 % zugrunde legen. Während die Edelstahlwerke von zurückgehenden Aufträgen sprechen, ist seitens der Kunden immer noch von langen Lieferfristen die Rede.

Aluminium

Aluminium

Blockpreise und Masselprämien schwächen sich ab. Die Preise für Sekundäraluminium haben zuletzt deutlich nachgegeben und das bei steigenden Energie- und Stromkosten. Mit ein Grund, dass die Schrottpreise für Sekundäraluminium gefallen sind. Große Probleme bereiten den Primäraluminiumherstellern die hohen Energiepreise. Wie lange die Produktion in Deutschland und auch Österreich aufrechterhalten werden kann, weiß derzeit niemand. Kein Wunder, dass die Lagerbestände von Primäraluminium an der LME bedrohlich sinken.

Kupfer

Buntmetalle

In Fachkreisen wird Kupfer oft als das Krisenmetall bezeichnet. Eine schwächelnde Weltwirtschaft, stark schwankende Ölpreise, Chinas schwächere Wirtschaftsdaten, der Krieg in der Ukraine – all diese Fakten ließen die Kurse in den letzten Wochen knapp unter US$ 7.000,00/t fallen. Seit Wochenbeginn haben wir wieder einen deutlichen Kursanstieg zu verzeichnen. Kupfer notiert aktuell bei US$ 7.600,00/t. Ob Sommerloch oder nicht – das Handelsgeschäft ist deutlich zurückgegangen.

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Schrottmarktbericht Juni 2022

Sind fallende Schrottpreise ein Indikator für fallende Stahlpreise?

Zum zweiten Mal in Folge haben sich die Stahlschrottpreise um 80,00 bis 120,00 Euro pro Tonne je nach Sorte und Abnehmerwerk reduziert. Die Auftragsbücher der stahlverarbeitenden Industrie sind immer noch voll, während die Stahlwerke über immer weniger Abrufe und fehlende Neuaufträge klagen. Viele Verbraucher haben sich in der Vergangenheit durch die Stahlknappheit mit mehr Material als nötig eingedeckt, so dass sie es sich leisten können auf sinkende Neustahlpreise zu warten. Die fallenden Schrottpreise, eine schwache Nachfrage und das im fallenden Markt übliche vorsichtige Agieren aller Marktteilnehmer, haben bereits zu einem Rückgang der Betonstahlpreise in Italien und in der Türkei geführt.

Die Rohstahlerzeugung in Deutschland hat sich zuletzt deutlich verringert. Laut Wirtschaftsvereinigung Stahl wurden im Mai rund 3,2 Mio. Tonnen Rohstahl hergestellt. Das sind 11,5 Prozent weniger als im entsprechenden Vorjahresmonat.

BDSV Durchschnittliche Lagerverkaufspreise Bundesweit 2022 Sorte 2/8

Aussichten

Die seit Tagen zurückgehenden Gaslieferungen aus Russland belasten die gesamtwirtschaftliche Situation und die Konjunkturprognosen fallen zwischenzeitlich deutlich pessimistischer aus. Mit dem Beginn der Ferien in einigen Bundesländern wird die Nachfrage nach Stahlschrott deutlich zurückgehen. Nach dem Einbruch der Nachfrage der italienischen Stahlwerke im Juni ist auch im Juli mit einer schwachen Nachfrage zu rechnen. Auch die türkischen Verbraucher zeigen wenig Kaufinteresse, so dass weitere Preisreduzierungen nicht auszuschließen sind.

Metalle

Zunehmende Rezessionssorgen belasten die Metallmärkte und führten im Verlauf des Berichtzeitraums zu fallenden Notierungen an der LME. Stark gefallene Aktienmärkte, steigende Zinsen und schwächere Konjunkturdaten aus den USA werden unter anderem als Gründe dafür aufgeführt. (Commerzbank: Tagesinfo Rohstoffe, Daniel Briesemann)

Legierter_Schrott

Legierter Schrott

Der 3-Monats-Nickelkurs an der LME fiel in der vergangenen Woche um über 13 Prozent, wobei die Nickelbörse nicht mehr unbedingt im Zusammenhang mit der Preisentwicklung für Edelstahlschrotte zu sehen ist. Immer mehr scheinen sich die Werke darüber einig zu sein, die Preise von der LME-Notierung zu entkoppeln. Die Preise für Edelstahlschrott haben sich seit Anfang Mai um ca. 30 Prozent reduziert und fallen täglich weiter. Als Gründe der Werke werden eine schwache Nachfrage und die stark gestiegenen Energie- und Gaspreise genannt.

Aluminium

Aluminium

Die Absatzsituation im Aluminiummarkt ist gut. Die Prämien sind zwar nach wie vor hoch, die Kurse an der LME jedoch gefallen. Die Abrufe der Automobilindustrie haben sich wieder stabilisiert, was den Aluminiummarkt beflügelt Die Preise für Sekundärblöcke haben sich gegenüber dem Vormonat wieder stabilisiert und tendieren seitwärts, was sich unmittelbar in den Aluminium-Schrottpreisen widerspiegelt.

Kupfer

Buntmetalle

Die Kupferpreise an der LME befinden sich derzeit auf dem Rückzug und bewegen sich mittlerweile weit unter 8.500 US-Dollar. Eine Vielzahl von Faktoren drücken auf die Preise. Da ist zum einen China, der weltweit größte Kupferverbraucher, der mit seiner Null-Covid-Strategie das Wirtschaftswachstum bremst. Auch die Zinspolitik der US-Notenbank scheint die Sorgen einer Abschwächung der Wirtschaft zu verstärken. Die globalen Kupferbestände sind aktuell eher niedrig einzustufen, was bei einer steigenden Nachfrage schnell zu einem Preisanstieg führen könnte.

 

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Schrottmarktbericht Mai 2022

Preissturz bei allen Sorten

Wie angekündigt haben die Preise für Stahlschrott im Monat Mai deutlich nachgegeben. Eingeleitet wurde der Preisrückgang durch die schwache Nachfrage der türkischen Verbraucher. Als Gründe wurden fallende Stahlpreise genannt, sowohl in der Türkei als auch in China. Hinzu kamen die günstigen Beschaffungsmöglichkeiten von russischen Knüppeln. Die Preise haben sich demzufolge auch in Deutschland und im benachbarten, europäischen Ausland stark abgeschwächt. Der stärkste Rückgang war bei den italienischen Stahlwerken zu verzeichnen. Die Abschläge beliefen sich hier zwischen € 85,00/t und € 130,00/t. Durch den Wegfall an Exportmöglichkeiten war das Altschrottaufkommen sehr hoch. Der Bedarf der Werke war zufriedenstellend. Die Nachfrage nach Stahlneuschrott war, je nach Werk und Region, sehr unterschiedlich. In Italien wurden bei diesem Preisniveau nur Kontaktmengen abgeschlossen. Durch aggressive Angebote im Baustahlbereich, hauptsächlich aus China und dem Iran, stehen die Werke sehr unter Druck und führen ihre Preispolitik darauf zurück. In Deutschland waren die Abschläge, je nach Sorte und Bedarf, nicht ganz so hoch und lagen zwischen € 50,00/t und € 70,00/t. Aus Luxemburg und Frankreich wurden nahezu identische Preisabschläge gemeldet.

Aussichten

Der europäische Dachverband der Stahlproduzenten EUROFER geht in seiner aktuellen Quartalsprognose davon aus, dass die Stahlnachfrage, aufgrund von Engpässen in der Lieferkette, den Folgen des Krieges in der Ukraine und der steigenden Energiekosten sinkt. Die Entwicklung des Marktes ist von vielen unsicheren Faktoren abhängig. Das wird sich auch auf die Stahlschrottbranche auswirken. Noch ist unklar, wie sich die Schrottpreise entwickeln werden. Mit weiteren Abschlägen ist zu rechnen.

Metalle

Die Stimmung bei allen Industriemetallen ist deutlich eingetrübt. An den Metallmärkten haben sich die Verluste ausgeweitet. Alle Metallpreise standen unter Druck – größter Verlierer war Nickel mit einem Minus von über 6 %. Der Preis ist zwischenzeitlich auf US$ 27.500,00/t abgesackt. Die Börsennotierungen reagieren empfindlich auf schlechte Wirtschaftsprognosen und den damit verbundenen Sorgen vor einer schwachen Nachfrage.

Legierter_Schrott

Legierter Schrott

Die Nickelnotierung hat sich deutlich abgeschwächt und scheint sich bei US$ 27.000,00/t einzupendeln. Durch die stark gefallenen Schrottpreise hat sich auch der FE-Grundpreis nach unten korrigiert. Die Werke agieren vorsichtig und haben ihre Preise für Edelstahlschrotte deutlich zurückgenommen. Für Juni werden für Edelstahlschrott weitere Preisabschläge im dreistelligen Bereich angekündigt.

Aluminium

Aluminium

Die Aluminiumnotierungen an der Londoner Börse LME sind deutlich gefallen. Am deutschen Aluminiummarkt wird mit einem Konjunkturrückgang gerechnet. In der Zulieferbranche wird von weniger Anfragen berichtet. Durch den rückläufigen Absatz in der Automobilbranche und den unregelmäßigen Abrufen haben sich die Blockpreise im Sekundärmarkt deutlich abgeschwächt. Demzufolge sind die Preise für Aluminiumspäne und Alu-Sekundärschrott stark gefallen. Teilweise wurden die Preise von den Werken ausgesetzt. Im Primärbereich ist die Nachfrage immer noch gut. Es werden immer noch Prämien bezahlt.

Kupfer

Buntmetalle

Kupfer notiert aktuell bei US$ 9.550,00/t und erholt sich mittlerweile, nach dem rasanten Fall unter die Marke von US$ 9.000,00/t Mitte des Monats. Von allen Industriemetallen reagiert Kupfer am empfindlichsten auf die wirtschaftliche Entwicklung, den Krieg in der Ukraine und dem Lockdown in China. Die Nachfrage in der Kupferbranche ist jedoch nach wie vor gut.

Haftungsausschluss – Disclaimer

Die Informationen zur Marktlage dienen ausschließlich der unverbindlichen Information der Kunden und Interessenten der Schuler Rohstoff GmbH. Keine der in diesem Dokument enthaltenen Informationen ist als Aufforderung zu einer Transaktion zu verstehen. Es wird keine Gewähr für die Vollständigkeit, Genauigkeit, Richtigkeit und Aktualität der Informationen übernommen. Aufgrund unvorhersehbarer Risiken, Ungewissheiten und sonstigen Faktoren kann es bei in die Zukunft gerichteten Aussagen zu Abweichungen von den hier gegebenen Einschätzungen kommen. Alle, unter Berücksichtigung dieser Informationen, ergriffenen Transaktionen geschehen auf eigene Verantwortung. Es wird jegliche Haftung ausgeschlossen.

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Schrottmarktbericht April 2022

Stahlschrottpreise setzen Aufwärtstrend fort

Die Stahlschrottpreise kennen auch in diesem Monat nur eine Richtung, auch wenn sich einige Stahlwerke weigerten, dem Trend einer weiteren Preiserhöhung zu folgen. Viele Faktoren waren für diese Preisentwicklung maßgebend. Zum einen war es das regional unterschiedliche Preisniveau des Vormonats, zum anderen differierten die Bedarfe der Verbraucher und woanders bestand die Sorge bestimmte Sorten, mangels geringerer Aufkommen, nicht zu bekommen. Neuschrott war im Süden der Republik vorhanden und konnte Richtung Italien nur schwer abgesetzt werden. Im Nordwesten und Westen dagegen war dieser eher knapp, was auf die Kurzarbeit in der Automobilindustrie zurückzuführen ist. Nach Pandemie und Chipkrise verstärken der Ukraine-Krieg und der erneute Lockdown in China die Lieferkettenprobleme. Ein verzerrter Markt mit unterschiedlichen Preisen pro Sorte war die Folge. Je nach Sorte und Zeitpunkt der Abschlüsse erhöhten sich die Preise zwischen € 20,00/t und € 55,00/t.

Aussichten

Der Krieg in der Ukraine bestimmt das ganze Marktgeschehen. Preissteigerungen für Strom und Gas, unterbrochene Lieferketten, Rohstoffengpässe und fehlende Absatzmärkte belasten nicht nur die Stahlindustrie und die gesamte Kreislaufwirtschaft, sondern haben Folgen auf die gesamte Wirtschaftslage. Noch verzeichnen die deutschen und europäischen Stahlwerke volle Auftragsbücher, da der Stahlimport aus den GUS-Staaten aufgrund des Ukrainekriegs zum Erliegen kam. Auch die türkischen Verbraucher werden sich mit europäischem Schrott eindecken müssen, da kein Schrott aus Russland oder der Ukraine fließen wird. Dennoch erwartet die Branche im Mai einen deutlichen Rückgang der Preise. Es wird bereits von minus € 60,00/t gesprochen.

Metalle

Die Notierungen aller an der LME notierten Metalle haben im Verlauf des Monats nachgegeben, mit einer Ausnahme, und das war Nickel. Die Prognosen sind sehr unterschiedlich. Die Entwicklungen rund um das Kriegsgeschehen in der Ukraine bleiben auch in den kommenden Wochen ein relevanter Faktor für die Preisentwicklung aller NE-Metalle.

Legierter_Schrott

Legierter Schrott

Nach den Turbulenzen an der London Metal Exchange (LME) im letzten Monat verharren die Basispreise am Edelstahlmarkt auf hohem Niveau. Die Nickelpreise notierten in den letzten vier Wochen stabil zwischen US$ 32.000,00/t und US$ 34.000,00/t. Die Nachfrage der Edelstahlwerke nach legiertem Schrott ist immer noch sehr hoch. Trotzdem macht sich auch hier, aufgrund des Ukrainekriegs, Unsicherheit am Markt breit. Mit einer preislichen Entspannung rechnen Markanalysten jedoch nicht. Allerdings geht die Nickel Study Group in ihrer aktualisierten Prognose davon aus, dass sich das Angebotsdefizit im letzten Jahr in einen Überschuss in diesem Jahr drehen soll. Der von der INSG erwartete Angebotsüberschuss in diesem Jahr sollte einen starken Anstieg des Nickelpreises verhindern (Quelle: Commerzbank Research).

Aluminium

Aluminium

Die Preise für Aluminium haben sich in den letzten Wochen deutlich nach unten entwickelt. Die Preise für Primäraluminium haben seit Anfang März um fast 20 % nachgegeben. Trotz voller Auftragsbücher in der Automobilindustrie kommt es durch massive Störungen in den Lieferketten zu verzögerten Abrufen bei den Aluminiumwerken. Auch im Sekundärbereich gaben die Preise nach. Zeitweise wurde der Handel für Aluminiumspäne ausgesetzt (Quelle: MBI NE-Metalle Monitor).

Kupfer

Buntmetalle

Kupfer ist in den letzten zwei Wochen unter die Marke von US$ 10.000,00/t gefallen. Unter den Marktteilnehmern herrscht zwischenzeitlich große Sorge, dass die Nachfrage in China weiter einbrechen könnte, da die chinesische Regierung an den strengen Coronamaßnahmen festhält und nun auch über die Hauptstadt Peking ein Lockdown verhängt werden soll.

Aktuell spitzt sich die politische Lage in Peru zu. Die Kupferminen-Produktion wird derzeit lahmgelegt, um Druck auf die Regierung auszuüben, mehr soziale Gerechtigkeit zu schaffen und mehr für den Umweltschutz zu leisten. Am Kupfermarkt rechnet man eher mit einem Angebotsdefizit als mit einem Überschuss (Quelle: Commerzbank Research, MBI NE- Metalle Monitor).

Haftungsausschluss – Disclaimer

Die Informationen zur Marktlage dienen ausschließlich der unverbindlichen Information der Kunden und Interessenten der Schuler Rohstoff GmbH. Keine der in diesem Dokument enthaltenen Informationen ist als Aufforderung zu einer Transaktion zu verstehen. Es wird keine Gewähr für die Vollständigkeit, Genauigkeit, Richtigkeit und Aktualität der Informationen übernommen. Aufgrund unvorhersehbarer Risiken, Ungewissheiten und sonstigen Faktoren kann es bei in die Zukunft gerichteten Aussagen zu Abweichungen von den hier gegebenen Einschätzungen kommen. Alle, unter Berücksichtigung dieser Informationen, ergriffenen Transaktionen geschehen auf eigene Verantwortung. Es wird jegliche Haftung ausgeschlossen.

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Schrottmarktbericht März 2022

Preisexplosion im Energie- und Rohstoffbereich – der Krieg und seine Folgen

Die ganze Kreislaufwirtschaft hat mit den Auswirkungen des Krieges in der Ukraine zu kämpfen. Die Zerstörung des ukrainischen Stahlwerks, der massive Anstieg der Energie- und Treibstoffpreise, fehlende Rohstoffe, die Unterbrechung der Lieferketten und die fatalen Folgen für die gesamte Automobilindustrie haben die Märkte stark ins Wanken gebracht. Produktionsunterbrechungen und Kurzarbeit verringerten das Schrottaufkommen, was sich bei der stark gestiegenen Nachfrage der Stahlwerke stark auf die Preisentwicklung auswirkte. Die Preisverhandlungen verliefen zäh und zogen sich bis über die Monatsmitte hinaus. Einige Stahlwerke in Deutschland und im benachbarten Europa setzten ihre Produktion, wegen den hohen Energiekosten, tage- und wochenweise aus. Parallel dazu verschärfte sich die Nachfrage nach Stahlschrott der türkischen Verbraucher. Die türkischen Stahlwerke profitierten von dem Wegfall russischer und ukrainischer Stahlprodukte und verbuchten zusätzliche Aufträge, was die Schrottpreise regelrecht in die Höhe trieb. Die Preise für Stahlaltschrott stiegen im Norden und Nordwesten um bis zu € 120,00/t. Im Süden wurden bis zu € 100,00/t mehr bezahlt. Hier war die Nachfrage insgesamt schwächer. Trotz einer immer noch guten Auftragslage war die Nachfrage der italienischen Stahlwerke sehr verhalten. Teilweise konnten nur Kontaktmengen abgeschlossen werden. Die Preisentwicklung für Neuschrott lag weit unter dem von Altschrott. Hier wurden Preisanpassungen zwischen € 60,00/t und € 70,00/t vorgenommen. Die Preise haben insgesamt ein noch nie da gewesenes Niveau erreicht.

BDSV Durchschnittliche Lagerverkaufspreise Bundesweit 2022 Sorte 2/8

Aussichten

Nach den ergebnislosen, diplomatischen Gesprächen ist ein Ende des Krieges in der Ukraine nicht abzusehen. Die Abhängigkeit von russischem Gas und russischen Rohstoffen wird fatale Folgen für die gesamte wirtschaftliche Entwicklung haben. Es wird immer schwieriger Prognosen abzugeben. Alle in die Kreislaufwirtschaft eingebundenen Betriebe kämpfen gleichermaßen mit gestiegenen Energie- und Kraftstoffpreisen. Die Ein- und Ausgangsfrachten sowie die Umschlagkosten erhöhten sich um 20 %. Niedrigwasser, fehlende Waggons, ausgeschöpfte Kreditlimits und ein hoher Krankenstand in Folge von Corona belasten das Geschäft zusätzlich. Jeder versucht an der Preisschraube zu drehen, aber mehr oder weniger ohne Erfolg. Wie sich die Preise im Monat April entwickeln werden ist stark abhängig von dem Bedarf der Werke. Die türkischen Verbraucher haben ihre Preise bereits zurückgenommen. Die italienischen Werke haben Druck auf die Regierung ausgeübt und per Dekret eine Notifizierungspflicht für Stahlschrottexporte außerhalb der EU bewirken können. Die Bestimmung gilt vorerst bis 31.07.2022.

Es herrscht große Unsicherheit im Markt und keiner weiß, wie sich dies im April entwickeln wird. Noch sehen wir keine große Preiserholung – alles ist abhängig von der sich fast täglich ändernden Nachrichtenlage.

Metalle

Die Metall-Notierungen an der LME kennen seit dem Kriegsausbruch in der Ukraine nur noch eine Richtung und die zeigt nach oben. Die Volatilität ist immens und an den Metallmärkten grassiert die Angst vor Angebotsausfällen.

Legierter_Schrott

Legierter Schrott

Der deutsche Edelstahlmarkt musste sich in den letzten Wochen mit einer noch nie dagewesenen Situation auseinandersetzen. Am 08. März schossen die Nickelkurse blitzartig nach oben und erreichten kurzfristig einen Wert von über US$ 100.000,00/t. Die London Metal Exchange setzte unmittelbar danach den Handel aus. Die Situation am Nickelmarkt ist auch nach der Wiederaufnahme des Handels weit von einer Normalisierung entfernt. Der Fe-Grundpreis ist stark gestiegen ebenso der Ferrochrom-Benchmarkpreis. Der Unfall bei einem französischen Edelstahlwerk Anfang des Jahres führte zu Lieferengpässen mit noch nicht absehbaren Folgen. Auch die stark gestiegenen Energiekosten belasten die Werke extrem, was zu Produktionsunterbrechungen in einigen wichtigen Edelstahlwerken führte und die Verfügbarkeit an Edelstahl zusätzlich belastet. Entspannung ist vorerst nicht in Sicht. Auch hier gelten die gleichen Prognosen wie für Stahlschrott.

Aluminium

Aluminium

Auch am Aluminium-Markt herrschte kurzfristig ein großer Preisanstieg. Zwischenzeitlich hat sich dieser verlangsamt. Aber auch hier schlagen höhere Fracht- und Energiekosten zu Buche. Die Produktion der Automobilindustrie ist durch fehlende wichtige Komponenten ins Stocken geraten. Dadurch werden Abrufe bei den Automobilzulieferern im Aluminiumbereich nach hinten geschoben. Für viele Aluminiumverarbeiter ist die Beschaffung derzeit aber das größere Problem. Im Sekundärbereich ist der Aluminiumschrottanfall derzeit noch zufriedenstellend. Alles steht und fällt auch hier mit der Automobilindustrie.

Kupfer

Buntmetalle

Auch Kupfer hat sich dem Trend der anderen Metalle angeschlossen und erreichte kurzfristig ein Allzeithoch von US$ 10.800,00/t. Die Kurse halten sich aktuell konstant über US$ 10.000,00/t. Die Verfügbarkeit an Kupferschrotten hat sich seit dem letzten Berichtsmonat verringert. Durch die hohen Preise wurden sehr viele Mengen gehandelt. Auch die Kupfervorräte haben, laut Goldman Sachs, stark abgenommen. Da Russland auch hier einer der größten Produzenten ist, verschärft sich im Kupferbereich der Wettbewerb um verfügbares Material. Eine Preiserholung ist auch hier nicht in Sicht (Quelle Commerzbank Research).

 

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Schrottmarktbericht Februar 2022

Höhere Schrottpreise im Februar

Die Wirtschaftsvereinigung Stahl hat die Zahlen der Rohstahlproduktion in Deutschland veröffentlicht. Im Gesamtjahr 2021 wurden 40,1 Mio. Tonnen produziert. Davon entfallen 12 Mio. Tonnen auf die Elektrostahlproduktion und knapp 28 Mio. Tonnen auf die Oxygenstahlproduktion. Die Pandemie und die stark gestiegenen Energiekosten wirken sich laut WV Stahl bremsend auf die Stahlkonjunktur aus. Im Januar 2022 wurden mit knapp 3,3 Mio. Tonnen weniger Rohstahl erzeugt. Damit ist die Rohstahlproduktion zum Vorjahr um 1,4 % gesunken.

Rohstahlproduktion in Deutschland im Januar (Quelle: BDSV SchrottMarkt 15/2022 - Preise national/international, S.3)

Der Verband der europäischen Stahlproduzenten (Eurofer) erwartet für dieses und das nächste Jahr Wachstumsraten von 3,2 % und 1,7 %. Die Aussichten seien aber düsterer geworden. Verantwortlich dafür seien Lieferkettenprobleme, die bis mindestens Mitte des Jahres andauern sollen und vor allem die Automobilindustrie betreffen.

Nach dem Preisrückgang im Januar sind die Preise für Stahlschrott im Februar überraschenderweise gestiegen. Verbraucher und Handel hatten eher mit einer Seitwärtsbewegung der Preise gerechnet. Verantwortlich und Preistreiber waren, wie schon so oft die türkischen Stahlwerke, die aufgrund von besseren Verkaufspreisen und Absatzmöglichkeiten die Nachfrage nach Stahlschrott in Europa forcierten. Letztendlich konnten europäische Schrottexporteure ihre Preisforderungen durchsetzen und die Werke im Inland, sowie europäischen Ausland, mussten nachziehen. Je nach Region, Sorte und Zeitpunkt des Abschlusses waren Preisaufschläge zwischen € 5,00/t und € 25,00/t zu verzeichnen. Die Nachfrage nach Neuschrott fiel in Italien deutlich geringer aus als in anderen Ländern und Regionen. Teilweise wird beim Handel ein schwacher Eingang dieser Sorte beklagt. Auch hier gibt es regional deutliche Unterschiede. Zu beklagen ist das Nord-Südgefälle für Altschrott. Bedingt durch den starken Export sind Betriebe im Süden des Landes deutlich im Nachteil, da die Frachten den höheren Erlöspreis auffressen, vorausgesetzt man verfügt über einen Wasseranschluss.

Probleme gibt es in der Logistik. Es fehlen Waggons und Speditionen zugleich. Die Bahn argumentiert mit Personalengpässen durch Coronaausbrüche bei den Lokführern, einem hohen Reparaturaufkommen sowie Gleisunterbrechungen, hervorgerufen durch Stürme in der letzten Woche.

Aussichten

Die Auftragslage der Stahlindustrie und der Gießereien ist gut. Es wird mit einer guten Nachfrage gerechnet, da der Monat März immer schon ein sehr starker Produktionsmonat war. Der Krieg in der Ukraine und die bevorstehenden Sanktionen gegenüber Russland dürften sich hauptsächlich auf die Beschaffung von Roheisen auswirken. Der Einsatz von Stahlschrott wäre die Alternative. Doch diese dafür bestimmte Qualität ist schon äußerst knapp. Weitere Preissteigerungen sind daher nicht ausgeschlossen. Mit Spannung wird die Entwicklung bei den türkischen Verbrauchern beobachtet.

Tiefseemarkt: Die türkische Lira verlor gegenüber dem Dollar und Euro deutlich an Wert. Das Land ist mit Russland wirtschaftlich eng verflochten. Da Stahlschrott auf Dollarbasis gehandelt wird, könnte es weniger Aktivitäten im Export geben.

Metalle

Der russische Angriff auf die Ukraine hat auch Auswirkungen auf die Metallpreise. Es wird erwartet, dass es im Zuge von Sanktionen und Gegenmaßnahmen zu Angebotsausfällen aus Russland kommen wird. Davon sind hauptsächlich Nickel, Aluminium, Titan und Palladium betroffen.

Legierter_Schrott

Legierter Schrott

Am deutschen Edelstahlmarkt besteht nach wie vor eine Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage. Die Edelstahlnachfrage in Europa ist weiterhin hoch. Die Auftragsbücher sind, sowohl bei den Werken als auch bei den Abnehmern, bis ins kommende Jahr gut gefüllt. Die Materialverfügbarkeit ist durch die bestehenden EU Safeguard-Maßnahmen begrenzt. Der Markt wird zusätzlich durch hohe Energie-preise und laufend steigende Nickelkurse belastet. Auch die Preisentwicklung bei Chrom und Molybdän könnte mittelfristig zu weiter steigenden Materialpreisen führen. Hinzu kommt der Krieg in der Ukraine. Der Konflikt verstärkt die Unsicherheit, denn Russland ist der weltweit drittgrößte Nickelproduzent. Mit einer Entspannung ist mittelfristig nicht zu rechnen. Laut der International Nickel Study Group (INSG) wies der globale Nickelmarkt ein Angebotsdefizit von 154.000 Tonnen auf. Die hohe Nachfrage nach Edelstahlschrott ist demzufolge ungebrochen gut (Quelle: Commerzbank, MBI Stahlmonitor).

Aluminium

Aluminium

Versorgungsengpässe und der anhaltende Chipmangel führen nach wie vor zu volatilen Abrufzahlen in der Aluminiumindustrie. Zusätzlich belastend für diese energieintensive Branche sind die drastisch angestiegenen Strom- und Gaspreise. Überall in Europa wird aus diesen Gründen die Produktion gedrosselt. Nichtsdestotrotz ist die Auftragslage gut und die Nachfrage nach dem Leichtmetall sehr hoch. Die Kurse für Primäraluminium stiegen in den letzten zwei Wochen auf über US$ 3.400,00/t und erreichten somit ein Rekordhoch, welches zum letzten Mal Mitte 2008 erreicht wurde. Hintergrund für diese Entwicklung ist auch hier der Ukraine-Konflikt und die Sanktionen gegenüber Russland. Der russische Aluminiumkonzern Rusal mit seinen Exporten nach Europa und in die USA wird davon betroffen sein. Wie sich die entstehenden Lieferengpässe auf die europäische Aluminiumindustrie auswirken werden, ist derzeit noch nicht überschaubar. Im Sekundärbereich fällt der Kursanstieg sehr geringer aus. Auch hier sind die Werke sehr gut ausgelastet. Hier ist das Preisniveau eher seitwärts ausgerichtet.

Kupfer

Buntmetalle

Mit dem Ausbruch des Ukraine-Konfliktes mehren sich die Stimmen, die einen anhaltend unterversorgten Kupfermarkt sehen. Noch zuletzt hatte das Investmenthaus Jefferies einen zu langsamen Anstieg des Kupferangebotes angemahnt, um die weltweite Nachfrage bedienen zu können. Der Wegfall eines Versorgungskanals könnte somit die Versorgung schmerzlich treffen, zumal die chinesische Staatsführung nun umfangreiche Maßnahmen zur Stabilisierung des Wirtschaftswachstums ergriffen hat. Neben einer geldpolitischen Lockerung, die die Kreditvergabe in China unterstützt und fiskalpolitischen Maßnahmen mit Abgaben- und Steuererleichterungen, hat die staatliche Planungsbehörde einen weitreichenden Infrastrukturplan verabschiedet. Die Nachfrage nach Kupfer könnte davon bereits kurzfristig profitieren. JP Morgan hat gestern die Kursprognosen für Kupfer angepasst. Sie sehen mittlerweile Kupfer im II. Quartal 2022 im Schnitt bei US$ 10.650,00/t (Quelle: Commerzbank). Aktuell ist die Auftragslage bei den deutschen Kupferproduzenten gut. Kupferschrotte sind gut verfügbar, was sich bei steigenden Kupferkursen in der Anpassung der Abschläge gleich bemerkbar machte.

 

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