Schrottmarktbericht April 2023

Stahlschrottpreise relativ konstant – Schrottverfügbarkeit knapp

Die knappe Schrottverfügbarkeit und eine verhaltene Nachfrage der Werke hielten sich in diesem Monat die Waage. Der Bedarf der Werke fiel, wie auch in den Vormonaten, je nach Standort und Auftragslage unterschiedlich aus. Zum Teil wurden Preisdifferenzen einiger Werke, je nach Sorte, zum Vormonat angepasst. Die türkischen Verbraucher konnten in Europa keine Preisreduzierungen durchsetzen und so blieben die Stahlschrottpreise mehr oder weniger unverändert. Der starke Euro gegenüber dem US-Dollar im dollarbasierten Tiefseegeschäft kam erschwerend hinzu, so dass kaum Exporte zu verzeichnen waren.

Aussichten

Die Bautätigkeit in Europa ist nach wie vor schwach und von einer Frühjahrsbelebung kann keine Rede sein. Die Preise für Betonstahl haben leicht nachgegeben und die Werke kämpfen um die Platzierung ihrer Aufträge. Erneute Produktionskürzungen könnten die Folge sein und die Nachfrage nach Stahlaltschrott und Stahlspäne ebenfalls verringern. Der Schrottzulauf zu den Lägern war im April eher mäßig. Ein Lageraufbau war nicht möglich. Inwieweit die türkischen Stahlwerke auf das Marktgeschehen Einfluss nehmen werden, ist aktuell noch nicht absehbar. In der Fachpresse wird berichtet, dass vor den Präsidentschaftswahlen Mitte Mai mit wenig Zukäufen zu rechnen ist. Aufgrund dieser Marktlage und den anstehenden Feiertagen im Mai ist es schwierig eine Prognose für die Entwicklung der Stahlschrottpreise abzugeben. Je nach Sorte liegt die Erwartung von gleichbleibend bis fallend.

Metalle

Die Industriemetalle haben ein volatiles Quartal hinter sich, konnten aber zuletzt wieder Boden gut machen. Die Commerzbank Research geht davon aus, dass die Metallpreise in diesem Jahr aufgrund einer anziehenden Wirtschaftsaktivität in China auf jeden Fall Potential nach oben haben (Commerzbank Research 21.04.2023).

Legierter_Schrott

Nickel

Bei vielen Edelstahl verarbeitenden Betrieben insbesondere im deutschen Baugewerbe fehlt es an Neuaufträgen, so dass die Nachfrage nach Edelstahl seit Jahresbeginn zurückgegangen ist. Die Aufträge im Bereich Heiztechnik und Elektromobilität haben dagegen zugelegt. Die Nachfrage der Edelstahlwerke nach legiertem Stahlschrott hat deutlich nachgelassen. Zum Teil kam günstigere Ware aus Übersee. Die Nickelbörse blieb relativ konstant. Die Preise für Edelstahlschrott waren jedoch rückläufig. Auch für die kommenden Monate wird mit keiner Preissteigerung am Markt gerechnet.

Aluminium

Aluminium

Die Absatzprobleme für Halbzeug fähige Aluminium-Primärschrotte haben sich nur leicht entspannt. Nach wie vor müsste der Bedarf der Automobilindustrie dringend steigen, um die Nachfrage der Aluminiumwerke zu steigern. Aktuell sieht es jedoch nicht danach aus. Einige Aluminiumgießereien planen ihre Produktion im Mai und Juni, mit den Brückentagen über die Feiertage, auszusetzen. Ganz anders sieht es dagegen im Sekundärbereich aus. Trotz fallender Blockpreise bleiben hier die Preise für Aluminium Sekundärschrotte stabil. Markt unterstützend ist hier der Export zu höheren Preisen.

Kupfer

Buntmetalle

Die Kupferpreise an der Londoner Metallbörse LME tendieren derzeit wieder schwächer. Die Prognosen für die Preisentwicklung fallen jedoch positiv aus. So sind in den LME-Lagerhäusern die Kupfervorräte seit dem 03. April von 66.200 auf zuletzt 51.175 Tonnen gefallen. Das spricht durchaus für eine gute Nachfrage bei Kupfer. Ein Signal setzten auch die Kupferhütten in Deutschland. Die Abschläge sind leicht gefallen.

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