Schrottmarktbericht August 2022

Handelsaktivitäten im Urlaubsmodus

Der Schrottbedarf der Stahlwerke im Inland, sowie im europäischen Ausland, war urlaubsbedingt gering. Die wenigen Werke, die im Markt waren, passten sich den vom Export getriebenen Preisen an, was im Altschrott für Preisanpassungen nach oben sorgte. Vom Export in Drittländer waren die Händler im Süden weitestgehend ausgeschlossen, da Niedrigwasser den Transport flussauf- und abwärts nahezu zum Erliegen brachte. Das Schrottaufkommen war insgesamt auf niedrigem Niveau, was auch dem Urlaubsmonat August geschuldet ist. Die Preise für Altschrott verbesserten sich um € 5,00/t, die Preise für Neuschrott blieben unverändert.

Aussichten

Mit Spannung wird erwartet, welchen Bedarf an Stahlschrott die Stahlwerke im September melden. Vielerorts ist, in Anbetracht der ins uferlos steigenden Energiepreise, von Produktionskürzungen die Rede. Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft ist schlecht und von großer Unsicherheit geprägt. Das spiegelt sich im Ifo-Geschäftsklimaindex wider, der im August um 0,2 auf 88,5 Punkte sank und damit den tiefsten Stand seit Juni 2020 erreichte. Die stahlverarbeitende Industrie wird sich, angesichts der sich eintrübenden Konsumstimmung, ebenfalls mit Bestellungen zurückhalten, was sich unmittelbar auf die Nachfrage nach Stahlschrott auswirken wird. Auch aus der Türkei hört man aktuell negative Nachrichten. Da russische Stahlerzeuger ihre Produkte zu Dumpingpreisen am Markt anbieten, geraten türkische Werke immer stärker unter Druck. Die Rede ist auch hier von Produktionskürzungen und Produktionsausfällen. Auch wenn die Branche, in Anbetracht eines schwachen Stahlschrottangebotes, steigende Preise erwartet ist eher von gleichbleibenden Preisen bis hin zu fallenden Preisen auszugehen.

Metalle

Die Entwicklung der Strom- und Gaspreise ist im Moment das beherrschende Thema in den Metall- und Aluminiumschmelzwerken. Trotzdem haben sich die Notierungen aller börsennotierten Metalle in den letzten vier Wochen nach oben bewegt.

Legierter_Schrott

Legierter Schrott

Die Stimmung am Edelstahlschrottmarkt hellte sich zwischenzeitlich auf, was auf ein schwaches Angebot zurückzuführen ist. So wurden die Nickel-Inhaltspreise angehoben, um den Handel zum Verkauf zu bewegen. Da aber die Diskrepanz vom aktuellen Schrottpreis zur Nickelnotierung immer noch stark abweicht, wird es bei einem knappen Angebot kaum zu weiteren Abschlüssen kommen, es sei denn die Preise passen sich dem Börsen-Niveau an. Trotzdem sollte der Handel die aktuelle Marktentwicklung im Auge behalten. So hat das Edelstahlwerk Aperam in Genk (Belgien) die Produktion gestoppt. Auch der Standort in Luxemburg ist teilweise geschlossen. Die Gründe dafür sind ebenfalls zu hohe Energiepreise. Daher kann, gegenüber asiatischen Anbietern, nicht mehr profitabel produziert werden.

Aluminium

Aluminium

Urlaubsbedingt waren kaum Aluminiumschmelzwerke im Markt. Auch hier trübt sich die Situation zum Monatsende ein. Da viele Automobilzulieferer ihre Verträge für das letzte Quartal storniert haben, sind im Primärbereich die bisher bezahlten Prämien stark rückläufig. Hiervon ausgenommen sind die Prämien für Profilschrotte. Der Sekundärmarkt entwickelt sich unerwarteter Weise in die andere Richtung. Die Preise für Sekundär-Aluminiumschrotte sind leicht gestiegen und die Nachfrage ist gegeben. Die Fachpresse berichtet von einer Verknappung des Aluminiumangebots auf dem Weltmarkt. So hat ein norwegischer Aluminiumproduzent die Schließung seines Aluminiumschmelzwerkes in der Slowakei Ende September bekannt gegeben. Auch ein deutscher Hersteller stellt, wegen den anhaltend hohen Strompreisen, die Produktion vorerst ein. Bei weiter steigenden Stromkosten könnte das Angebot an Aluminium weiter abnehmen.

Kupfer

Buntmetalle

Die Kupfernotierungen haben sich in den letzten Wochen erholt und in den letzten Tagen bei € 8.150,00/t eingependelt. Die Handelsaktivitäten waren aufgrund der Ferienzeit verhalten. Kupferschrotte sind dennoch eher knapp. Das Angebotsdefizit am globalen Kupfermarkt könnte sich weiter ausweiten. Die anhaltenden Konjunktursorgen dürften aber einen Preisanstieg vorerst verhindern.

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