Schrottmarktbericht Februar 2019

Von Preisanstieg bis Preisrückgang – im Monat Februar war alles möglich

Nach dem Preisrückgang der Stahlschrottpreise im Januar zeigten sich die Stahlwerke Anfang des Monats wenig verhandlungsbereit und wollten die Preise unverändert fortschreiben. Ein großer italienischer Verbraucher signalisierte sogar Preisabschläge von 10,00 Euro pro Tonne. Nachdem die Preise im Tiefseemarkt jedoch zunehmend fester wurden und die Nachfrage der türkischen Verbraucher stark anstieg, war es nur eine Frage der Zeit, wann sich das Blatt wenden würde. Die Preise stiegen – aber nicht für alle Sorten in gleicher Höhe und schon gar nicht in jeder Region. In Abhängigkeit der italienischen Stahlwerke stiegen die Preise im Süden Deutschlands nach zähen Verhandlungen zwischen 5,00 und 8,00 Euro pro Tonne. Im Norden, Osten und Westen entwickelten sich die Preise je nach Bedarf und Zeitpunkt des Abschlusses komplett unterschiedlich. Wieder einmal wurde deutlich welch großen Einfluss die türkische Nachfrage auf das Markgeschehen im Inland haben kann.

Aussichten

Für den kommenden Monat wird mit einer guten Nachfrage der Werke gerechnet. Interessant ist, dass die Werke ihre Preise für Walzdraht und Flachstahl um bis zu 35,00 Euro pro Tonne erhöht haben. Das bedeutet, dass nicht mit Preisabschlägen für Stahlschrott zu rechnen ist. Die türkischen Werke haben sich erst einmal eingedeckt und versuchen für Neuabschlüsse die Preise zurückzunehmen. Spannend bleibt, wie sich das Mengenaufkommen entwickeln wird.

Legierter_Schrott

Legierter Schrott

Die Nickelnotierungen nahmen im Berichtsmonat zweimal die Marke von 13.000 USD ins Visier und zwar am Anfang und am Ende des Monats. Zur Monatsmitte kam es zu einer starken Kurskorrektur und Nickel sackte auf 12.100 USD pro Tonne ab, um anschließend gleich wieder Fahrt aufzunehmen, gestützt von Spekulationen über eine Verengung des Marktes. Geringe Lagerbestände und ein sinkendes Angebot seien verantwortlich für den Preisanstieg bei Nickel. Dem widersprachen Commerzbank Analysten in einer Researchnotiz: „In den LME-Lagerhäusern fallen zwar die Nickelvorräte weiter, aber auch dies ist nichts Neues. Zudem dürfte die Nickelproduktion in diesem Jahr stark ausgeweitet werden. Wir halten den Preissprung bei Nickel für nicht gerechtfertigt und sehen Korrekturbedarf.“

Aluminium

Aluminium

Am Aluminiummarkt kehrt nach der Aufhebung der US Sanktionen gegen den größten russischen Aluminiumproduzenten erst einmal etwas Ruhe ein. Was jedoch nicht bedeutet, dass sich die Lage entspannt. Wichtigster Partner der Aluminiumindustrie ist und bleibt die Automobilbranche und hier werden rückläufige Bestellmengen gemeldet. Auch der Blockpreis ist erneut unter Druck geraten und hat nachgegeben. Es überrascht daher nicht, dass die Preise für Sekundärschrotte sich nahezu unverändert auf niedrigem Niveau bewegen.

Kupfer

Buntmetalle

China ist nach den Neujahrsfeierlichkeiten zurück am Markt was sich gleich positiv auf die Handelsaktivitäten auswirkte. Kupfer stieg Mitte des Monats deutlich und notierte erstmals seit Anfang Juli 2018 wieder mehr als 6.500 USD pro Tonne. Möglicherweise ist dies auf die nun wieder vorhandene Möglichkeit einer friedlichen Beilegung des Handelsstreits zwischen den USA und China zurückzuführen. Außerdem scheinen die angekündigten Konjunkturprogramme in China den Kupferpreis zu stützen.