Schrottmarktlage November 2016

Eine gute Auftragslage der Werke

Eine gute Auftragslage der Werke und der damit einhergehende Schrottbedarf haben zu einem deutlichen Preisanstieg der Stahlschrottpreise geführt. Die Preise stiegen je nach Werk und Bedarf zwischen € 30,00/t und € 35,00/t. Besonders Stahlaltschrott war gefragt. Der hohe Schrottbedarf in der Türkei ließ die Preise für diese Sorte sogar noch einmal ansteigen. Die Nachfrage war sehr gut, zumal einige Werke traditionell im November ihre Lagerbestände für den Winter aufbauen.

Aussichten

Seit dem Preisanstieg in den vergangenen Wochen haben sich die türkischen Verbraucher vom Schrottmarkt zurückgezogen. Zwischenzeitlich hat sich die Menge an Tiefseeangeboten erhöht, was durchaus fallende Stahlschrottpreise nach sich ziehen könnte. Die Auftragslage der Werke ist jedoch gut, so dass mit Bestellungen für mehrere Tiefseeladungen, spätestens nächste Woche, gerechnet wird.

Wie üblich zu dieser Jahreszeit laufen derzeit die Preisverhandlungen und Bestellungen vieler Einkäufer für Neustahl für das kommende Jahr. Die Preise haben deutlich angezogen. Viele Werke lassen sich nicht auf Halb- und Jahresverträge ein. Die deutlich gestiegenen Preise für Erz und Kokskohle sorgen für eine Verteuerung der Produkte und führen zudem zu einer größeren Nachfrage nach Stahlschrott. Für Dezember erwarten wir daher gleichbleibende bis leicht steigende Stahlschrottpreise.

Legierter_Schrott

Metalle

Mit der Wahl Donald Trump‘s zum Präsidenten der USA erlebten die Metallpreise, entgegen aller gegenläufigen Meinungen, geradezu einen rasanten Preisanstieg. Die Märkte reagierten abwartend. Der Handel setzte kurzfristig aus um zu sehen, ob sich die Kurse halten können.

Legierter_Schrott

Legierter Schrott

Im allgemeinen Aufwärtssog hat auch Nickel ordentlich zugelegt. Die höheren Notierungen wirkten sich, bei einer guten Nachfrage der Edelstahlwerke nach legiertem Schrott, positiv auf die legierten Stahlschrottpreise aus. Eine anstehende Preiserhöhung für Chrom wird zusätzlich zu einem Preisanstieg führen.

Aluminium

Aluminium

Auch bei Aluminium machte die Börsennotierung einen Sprung auf über € 1.600,00/t. Die Nachfrage für Primärschrotte ist je nach Werk recht unterschiedlich. Die Prämien für Halbzeug fähige Schrotte haben sich reduziert. Für einige Güten läuft der Absatz schleppend. Liefertermine werden nach hinten geschoben. Anders sieht es dagegen auf dem Sekundärmarkt aus. Die Blockpreise haben sich leicht erholt, und damit auch die Preise für Aluminiumschrotte.

Kupfer

Buntmetalle

Von allen Metallen reagierte Kupfer nach der US-Wahl am heftigsten. Kupfer notierte kurzfristig bei US$ 6.000,00. Die Werke reagierten prompt und setzten ihre Abschläge kräftig nach oben, so dass die deutliche Preissteigerung gar nicht im Handel ankommt. Die meisten Hütten und Metallschmelzwerke kaufen vor dem Jahreswechsel kein Material. Es werden früheste Anlieferungstermine für Februar 2017 genannt. Wie nachhaltig dieser sicherlich spekulative Aufwärtstrend anhalten wird bleibt abzuwarten.