Schrottmarktbericht November 2025

Schrottpreise bis Jahresende fix – Stahlschrottbranche sieht Talsohle erreicht

Für viele Marktteilnehmer der Stahlschrottbranche ist das Geschäftsjahr Ende November weitgehend abgeschlossen. Die meisten Stahlwerke haben ihre Einkaufsabschlüsse für November und Dezember bereits getätigt. Aufgrund geplanter Produktionsstilllegungen oder Drosselungen im Dezember sicherten sich einige Abnehmer zudem frühzeitig Material für die Januar-Produktion, was die Nachfrage zeitweise stützte.

Preislich zeigte sich der Markt stabil bis leicht steigend. Einzelne Werke nahmen Preiskorrekturen vor, um Preisunterschiede aus den vorangegangenen Monaten zu bereinigen. Damit scheint die Talsohle vorerst erreicht, denn nach fünf Monaten in Folge mit rückläufigen Notierungen gab es erstmals keinen weiteren Rückgang.

Das Schrottaufkommen präsentiert sich differenziert. Altschrott ist nach intensiven Sammelaktivitäten zuletzt leicht rückläufig. Neuschrott bleibt stark abhängig von der Produktions- und Auftragslage der metallverarbeitenden Industrie. Besonders die Automobilindustrie und ihre Zulieferer stehen unter erheblichem Druck, was das verfügbare Material spürbar reduziert.

Diese Entwicklung trifft auch die Recyclingbetriebe, deren wirtschaftliche Situation zunehmend angespannt ist. Hohe Fixkosten bei gleichzeitig geringer Auslastung der Aggregate beeinträchtigen die Rentabilität und erhöhen den wirtschaftlichen Druck in der gesamten Branche.

Insgesamt zeigt sich der Markt zum Ende des Monats zwar leicht stabilisiert, bleibt jedoch geprägt von strukturellen Unsicherheiten und einer gedämpften industriellen Nachfrage.

Aussichten

Nachdem die Exportaktivitäten in Richtung Türkei aufgrund von Preisdruck, hohen Frachtraten und rückläufiger Nachfrage in den letzten Monaten deutlich zurückgegangen sind, hat sich die Lage wieder verbessert. Sollten die türkischen Verbraucher wieder höhere Bedarfe anmelden, könnte sich das auf die Stahlschrottnachfrage insgesamt positiv auswirken. Im Dezember wird es keine großen Aktivitäten mehr geben. Der Fokus der Branche richtet sich bereits auf das neue Jahr, verbunden mit der Hoffnung auf wirtschaftliche Erholung, stärkere industrielle Nachfrage und die positiven Effekte der von der Bundesregierung initiierten Investitionsprogramme.

Metalle

Der November zeigt insgesamt ein gemischtes Bild: Während Kupfer klar vom Trend zu knappem Angebot und starker Nachfrage profitiert, bleiben Aluminium und andere Industriemetalle relativ stabil, ohne erkennbare Aufwärtsdynamik.

Der November zeigt insgesamt ein gemischtes Bild: Während Kupfer klar vom Trend zu knappem Angebot und starker Nachfrage profitiert, bleiben Aluminium und andere Industriemetalle relativ stabil, ohne erkennbare Aufwärtsdynamik.

Legierter_Schrott

Nickel

Der Edelstahlmarkt befindet sich derzeit in einer Phase ausgeprägter Unsicherheit. Viele Edelstahlwerke kämpfen mit geringer Auslastung und steigenden Produktionskosten, was die gesamte Branche unter Druck setzt.

Kurzfristig sind keine Impulse für steigende Preise erkennbar. Die Gesamtsituation bleibt angespannt und wird maßgeblich von der verhaltenen Nachfrage und der schwierigen Kostensituation in den Edelstahlwerken geprägt.

Aluminium

Aluminium

Die Handelsaktivitäten auf dem deutschen Aluminiummarkt gestalten sich zunehmend schwierig. Insbesondere die Automobilindustrie als einer der wichtigsten Abnehmer ruft aktuell deutlich weniger Material ab. Diese Entwicklung trifft nicht nur die Primärwerke, sondern wirkt sich im Umkehrschluss auch spürbar negativ auf die Zuliefererindustrie aus, die bereits mit sinkenden Auftragseingängen konfrontiert ist. Gleichzeitig bleiben Aluminiumschrotte knapp. Ein wachsender Teil des verfügbaren Materials fließt inzwischen verstärkt in den Export, was den inländischen Markt zusätzlich belastet und die Versorgungssituation weiter verengt.

Für zusätzliche Verunsicherung sorgt die Meldung, dass Norsk Hydro, einer der größten Aluminiumproduzenten Europas, die Schließung von fünf Werken auf dem Kontinent plant. Diese Entscheidung unterstreicht die wirtschaftlich angespannte Lage in der Branche sowie den enormen Wettbewerbsdruck, mit dem europäische Aluminiumhersteller derzeit konfrontiert sind.

Kupfer

Buntmetalle

Der Kupfermarkt präsentiert sich zum aktuellen Monatsende erneut äußerst volatil. Die Notierungen haben abermals die Rekordmarke von knapp über 11.000 USD pro Tonne überschritten und bestätigen damit den anhaltenden Aufwärtstrend der vergangenen Wochen. Die Gründe für den Preisanstieg sind vielfältig und stammen aus unterschiedlichen Bereichen der globalen Wertschöpfungskette.

Auf der Produktionsseite belasten anhaltende Störungen in Bergwerken und Minen in Indonesien, Peru und Chile das weltweite Angebot. Diese strukturellen Einschränkungen führen zu einer geringeren Verfügbarkeit von Rohkupfer und verstärken das Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage. Zusätzlich sorgen Unsicherheiten rund um mögliche US-Zölle für Nervosität an den Märkten, da potenzielle Handelshemmnisse sowohl den internationalen Austausch als auch die Preisbildung beeinflussen könnten.

Analysten wiederum prognostizieren zunehmende Versorgungsengpässe sowie weiter sinkende Lagerbestände, was die Erwartung weiter steigender Preise zusätzlich nährt. Diese Markteinschätzungen wirken als weiterer Preistreiber, da sie spekulative Käufe und langfristige Absicherungsstrategien anregen.

In der Realität zeigt sich ein ambivalentes Bild. Trotz reger Handelsaktivitäten erschwert das hohe Preisniveau den Absatz. Die Kupferhütten haben ihre Abschläge erhöht und Liefertermine bereits ins kommende Jahr geschoben, was die angespannte Lage entlang der Lieferkette unterstreicht.

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