Schrottmarktbericht Januar 2019

Preisrückrückgang im Stahlschrott

Das neue „Stahlschrott-Jahr“ wurde mit nachgebenden Stahlschrottpreisen eingeläutet. Was im Dezember noch verhindert werden konnte, ließ sich im Januar nicht mehr aufhalten. Viele Werke nahmen die gefallenen Stahlschrottpreise in Richtung Türkei zum Anlass, um ihre Preisforderungen durchzusetzen.

Die Preisabschläge fielen, je nach Werk und Region, unterschiedlich aus. Die italienischen Stahlwerke meldeten einen etwas geringeren Bedarf und konnten sich auf dem Inlandsmarkt gut versorgen. Schließlich hatten die italienischen Händler im Dezember nur sehr wenig verkauft. Die Abschläge bewegten sich hier zwischen € 15,00/t und € 20,00/t. In Deutschland waren die Preisreduzierungen im Süden mit € 30,00/t über alle Sorten am Höchsten. Diese Preise wurden jedoch eher als Abwehrpreise interpretiert, da die Badischen Stahlwerke in Kehl durch Umbaumaßnahmen derzeit nur reduziert produzieren. Im Westen gab es die geringsten Abschläge mit € 10,00/t, im Norden und Osten lagen die Abschläge zwischen € 15,00/t und € 25,00/t.

Aussichten

Die Fachpresse meldete in den letzten Tagen einen hohen Schrottbedarf und niedrige Bestände vieler türkischer Werke. Es soll Abschlüsse zu höheren Preisen gegeben haben. Die Branche geht daher von unveränderten Preisen im Februar aus. Dafür spricht auch die gute Auftragslage der Werke. So lange die Preisverhandlungen im Neustahlbereich noch andauern, werden die Werke weitere Preisabschläge im Stahlschrott vermeiden, um geforderte Preisnachlässe bei ihren Produkten zu verhindern.

Welche Auswirkungen die Importbeschränkungen der EU für bestimmte Stahlerzeugnisse aus Drittstaaten auf die Türkei haben, wird sich erst im Laufe des Jahres zeigen. Sollte die Türkei weniger Stahl exportieren können, würde sich das auch auf den Schrottimport auswirken und könnte zu sinkenden Stahlschrott-preisen führen, da Deutschland im besonderen Maße auf Stahlschrottexporte in Richtung Türkei angewiesen ist.

Legierter_Schrott

Legierter Schrott

Entgegen allen Meldungen und Prognosen ist Nickel das einzige Metall, das derzeit einen Aufwärtstrend erlebt. Zum Jahresende erreichte Nickel mit US$ 10.724,00/t seine niedrigste Monatsnotierung und kletterte nun im Laufe des Monats auf über US$ 11.700,00/t mit dem Effekt, dass auch die Preise für Edelstahlschrotte wieder anzogen.

Aluminium

Aluminium

Die Lage am Aluminiummarkt hat sich gegenüber dem letzten Quartal 2018 nicht wesentlich verändert. Die Prämien für Halbzeug fähige Aluminiumschrotte sind noch einmal zurückgegangen, wie im übrigen die Masselprämien für Neualuminium auch. Im Sekundärbereich sind die Preise nach einem kurzen Anstieg wieder rückläufig. Alle Preise sind somit noch immer auf einem sehr niedrigen Niveau. Sollten die Aufträge der Automobilbranche zurückgehen, würde dies auch fallende Blockpreise nach sich ziehen.

Kupfer

Buntmetalle

Über den Jahreswechsel hatte Kupfer die höchsten Verluste zu verzeichnen und notierte zeitweise um die Marke von US$ 5.800,00/t. Neue Hoffnungen auf ein Ende des amerikanisch-chinesischen Handelskrieges ließen die Kurse kurzfristig auf knapp über IS$ 6.000,00/t ansteigen. Pressemeldungen aus China über ein schlechteres Wirtschaftswachstum ließen die Kurse kurze Zeit später wieder fallen. Die Abschläge der Werke haben sich nicht verändert. Die Handelsaktivitäten sind jedoch, gleich dem Wetter, auf dem Gefrierpunkt.