Schrottmarktbericht April 2020

Corona trifft die Stahlschrottbranche

Unser Alltag wird nahezu ausschließlich vom Thema Corona beherrscht. Wir beschäftigen uns mehr mit den aktuellen Ereignissen wie Rechtsverordnungen, Schutz- und Hygienemaßnahmen, als mit dem tatsächlichen Tagesgeschäft, welches aufgrund von Kurzarbeit in vielen Produktionsbetrieben sowieso stark zurückgegangen ist.

Seit Ende März ist das Stahlschrott- und Metallaufkommen in vielen Industrieunternehmen um 20 % bis 60 % zurückgegangen. Die Werksschließungen der großen Automobilhersteller führten auch zu Betriebsschließungen in der Automobilzuliefererindustrie. Auch nach den Osterfeiertagen ist noch keine Änderung in Sicht. Das Schrott- und Metallaufkommen ist und bleibt auf niedrigem Niveau. Sammeltätigkeiten bleiben aus, Abbruch- und Demontagearbeiten wurden zurückgestellt. Auf der Abnehmerseite haben wir eine ähnliche Situation. In Italien kam es aufgrund von Corona zu Werksschließungen, aber auch in Deutschland, Frankreich, Luxemburg und der Schweiz wurden Produktionskürzungen vorgenommen. Die Kreislaufwirtschaft ist ins Stocken geraten.

Die Preisverhandlungen zogen sich bis weit in die zweite Monatshälfte April hinaus. Preisabschläge von minus € 50,00/t standen Anfang des Monats noch im Raum. In Anbetracht des schwachen Schrottaufkommens über alle Sorten hinweg stand die Branche keineswegs unter Druck überhaupt Abschlüsse zu tätigen. Mit der Öffnung der Werke in Italien stieg auch die Nachfrage im süddeutschen Raum wieder an. Abschlüsse der türkischen Werke mit gestiegenen Preisen beflügelten die Handelsaktivitäten und die Preisentwicklung gleichermaßen. Letztendlich konnten Abschlüsse mit Preisabschlägen zwischen € 15,00/t und € 25,00/t getätigt werden, wobei die tatsächlichen Erzielungspreise der Werke durchaus voneinander abweichen können, da die Basispreise im Monat März ebenfalls unterschiedlich waren.

Aussichten

Die Hersteller von Beton- und Bewehrungsstahl verfügen durchaus über eine gute Auftragslage. Wenigstens die Bauindustrie ist noch gut beschäftigt. Ein schwacher Schrottzulauf und niedrige Lagerbestände werden wohl einer guten Nachfrage entgegenstehen. Die Hoffnung ruht auf der Wiederaufnahme der Produktion der gesamten Automobilindustrie. Bis die Lieferketten allerdings wieder reibungslos funktionieren, wird es noch in vielen Betrieben Kurzarbeit geben. Preislich gehen wir von unveränderten bis steigenden Preisen aus.

Metalle

Das Thema Corona und seine Auswirkungen auf die globale Wirtschaft an den NE-Metallmärkten war auch im Monat April deutlich spürbar und wird uns auch in den nächsten Wochen begleiten. Sinkende Fallzahlen bei den Neuansteckungen haben dazu geführt, dass es in China, den USA und Europa zu ersten Lockerungsmaßnahmen gekommen ist und die Produktion in den Unternehmen wieder hochgefahren werden konnte. Die Börse reagierte sofort und steigende Notierungen waren bei allen börsennotierten Metallen die Folge.

Legierter_Schrott

Legierter Schrott

Seit Ende März stellen wir einen leichten Aufwärtstrend der Nickel Notierung an der LME fest. Von dem Tiefstand am 23. März 2020 bei rund US$ 10.900,00/t, erholte sich der Nickelkurs auf ein Niveau von US$ 12.150,00/t. Die Nachfrage der Edelstahlwerke hat sich nach dem Produktionsstillstand in Italien und den Produktionskürzungen in Belgien ebenfalls erholt. Die Preise sind demzufolge leicht gestiegen. Nach dem dreiwöchigen Lockdown der südafrikanischen Ferro-Chromproduzenten und der rückläufigen Nachfrage, scheint wieder Normalität einzukehren. Der Ferro-Chrom-Preis für das nächste Quartal wurde jetzt endlich fixiert.

Aluminium

Aluminium

Der Aluminiummarkt ist weiterhin sehr angespannt. Gegenüber dem Vormonat hat sich nichts geändert. Im Primärbereich steht und fällt alles mit der Automobilindustrie. Die großen Aluminiumschmelzwerke für Sekundäraluminium in Oberitalien waren aufgrund von Corona bis vor wenigen Tagen geschlossen. Der Markt für Umschmelzblöcke kam dadurch weitestgehend zum Stillstand. So langsam entwickeln sich im Sekundärbereich wieder Handelsaktivitäten. Die Nachfrage nach Aluminiumschrotten hat leicht angezogen.

Kupfer

Buntmetalle

Trotz einer kurzfristigen Erholung der Kupferkurse scheinen die Markanalysten nicht sehr optimistisch für den weiteren Verlauf der Kurse gestimmt zu sein. Die Kurse bewegen sich aktuell bei US$ 5.150,00/t. Für Optimismus sorgte die wirtschaftliche Erholung der chinesischen Wirtschaft nach der Corona-Krise und deren Import an Kupfer. Als nachhaltig wird das von Experten nicht eingestuft. Noch haben die Hütten ihre Abschläge nicht zurückgenommen, was auf eine gute Bevorratung schließen lässt.

Schrottmarktbericht März 2020

Corona bestimmt das wirtschaftliche Geschehen

Es gibt weltweit nur noch ein Thema – Covid-19. Schrottpreise interessieren nur noch am Rande. Ein jeder in seiner Firma ist damit beschäftigt, die richtigen Maßnahmen zu treffen und seinen Betrieb so gut es geht aufrecht zu erhalten.

Durch die Schließung der OEM Betriebe wie VW, Audi, Mercedes und BMW ist damit auch die gesamte Automobilzuliefererindustrie betroffen. Viele andere Sparten, wie z.B. der Maschinenbau, reagieren ebenfalls und schließen ihre Betriebe für die nächsten drei bis vier Wochen.

Auf der Abnehmerseite sieht es ähnlich aus. Am stärksten betroffen sind unsere Partner-Stahlwerke in Italien. Ab Montag ruht dort die gesamte Produktion, ausgenommen die Lebensmittel- und Medizinbranche. Die Stahlwerke in Deutschland kündigen ebenfalls Produktionskürzungen an. Dem werden sich die Werke im benachbarten europäischen Ausland, wie bereits angekündigt, ebenfalls anschließen.

Anfang März war die Stahlschrottbranche noch optimistisch. Die Vertragsverhandlungen waren vielversprechend. Es stellten sich Preisaufschläge von € 5,00/t bis € 15,00/t ein. Kaum waren die ersten Verträge unterzeichnet kamen auch schon die ersten Stornierungen aus Italien. Für die Recyclingbetriebe in Süddeutschland war dies ein besonders harter Schlag, denn Mitte des Monats ließen sich fast keine Neuabschlüsse mit anderen Werken in Deutschland und dem benachbarten Ausland realisieren. Im Fall eines Kontraktes mussten aber Preisabschläge von über € 30,00/t akzeptiert werden.

Aussichten

Auf Grund der vielen Werksschließungen ist mit einem deutlich geringeren Schrottanfall zu rechnen. Jegliche Sammeltätigkeit kam zum Erliegen. Auch derzeitig laufende Demontagen werden nur noch beschränkt durchgeführt. Demgegenüber steht eine geringere Abnahme der Werke. Auch in der Entsorgungsbranche wird es zu Kurzarbeit kommen. Die Schrottpreise werden sich den Marktgegebenheiten anpassen, je nach Bedarf der Werke und wieviel Stahlschrott überhaupt am Markt anfallen wird. Zuletzt waren Preisabschläge von € 50,00/t zu hören.

Durch die stark gestiegenen Frachten im Export kam es zu wenig Abschlüssen im Tiefseegeschäft. Bestehende Kontrakte werden wegen den hohen Frachtpreisen nicht zeitnah abgewickelt.

Metalle

Alle an der Börse notierten Metalle haben mit der Ausbreitung des Corona-Virus einen gewaltigen Kursrutsch erlebt. Am geringsten betroffen waren lediglich die Notierungen für Aluminium. Damit kamen fast alle Handelsaktivitäten zum Erliegen. Ein jeder wartet ab, wie sich die Börse entwickeln wird.

Legierter_Schrott

Legierter Schrott

Trotz des starken Rückgangs der Nickelnotierungen konnten nickellegierte Schrotte zu niedrigeren, aber in Relation zur Börse noch vernünftigen Preisen, abgesetzt werden. Bestehende Kontrakte mussten schließlich ausgeliefert werden. Das ändert sich nun zum Monatsende. Die Edelstahlwerke sind ebenfalls von der Corona-Krise betroffen und reagieren mit Produktionskürzungen, bzw. mit Werksschließungen in Italien. Auch hier werden die Preise täglich zurückgenommen. Wir rechnen hier mit einer weiteren Preiskorrektur nach unten.

Aluminium

Aluminium

Trotz mehr oder weniger stabilen Aluminium Notierungen auf niedrigerem Niveau bleiben die Probleme die gleichen wie im Vormonat. Die Halbzeugwerke waren durch die schlechte Auftragslage der Automobilindustrie nur bedingt am Kauf von Primärschrotten interessiert und werden durch die Betriebsschließungen der Automobilindustrie ebenfalls ihre Produktion nach unten fahren. Im Sekundärbereich sieht es nicht viel besser aus. Vielleicht beruhigt sich hier die Lage durch die wirtschaftliche Erholung in China nach dem Überstehen der Corona-Krise. Da aber die größten Abnehmer für Aluminiumspäne in Oberitalien sitzen und durch die Werksschließungen kein Absatz in diese Richtung möglich ist, haben sämtliche Werke ihre Preise für alle Sekundärschrotte deutlich zurückgenommen.

Kupfer

Buntmetalle

Kupfer verhält sich an der Börse wie ein Fieberthermometer, nur in umgekehrter Richtung. Jede schlechte Nachricht über Corona lässt die Kursnotierung fallen, jede positive Nachricht steigen. Handelsgeschäfte gibt es kaum. Die Hütten sind noch gut bevorratet. Aktuell steigen die Lagerbestände deutlich und die Nachfrage ist bestenfalls als verhalten zu bezeichnen.

Hoffnung

Europa hofft, dass die in allen Ländern getroffenen Maßnahmen die schnelle Ausbreitung des Virus stoppen können und der wirtschaftliche Schaden nicht noch ein größeres Ausmaß annimmt. Nächsten Monat wissen wir mehr.

Schrottmarktbericht Februar 2020

Preisverhandlungen verlaufen zäh und langwierig

Bereits Ende Januar kündigten einige Stahlwerke hohe Preisabschläge für Februar an. Diese be-liefen sich auf € 30,00/t. Die Stahlschrottbranche reagierte abwartend und sondierte den Markt. Zu diesen Preisabschlägen war jedenfalls niemand bereit zu liefern. Die Werke sahen ihre Preisfor-derungen dahingehend begründet, dass die Exportpreise in Richtung Türkei um ca. € 50,00/t gefallen waren und schließlich im Vormonat die starke Nachfrage aus diesem Raum zu Preisauf-schlägen geführt hatte. Nachdem die Stahlschrottbranche nicht gewillt war auf diese Preisforde-rungen einzugehen und zwischenzeitlich die Exportpreise wieder gestiegen waren, kam es letztendlich zu Preisabschlägen zwischen € 15,00/t und € 20,00/t, je nach Sorte und Zeitpunkt des jeweiligen Abschlusses. Die Nachfrage der Werke konzentrierte sich in diesem Monat haupt-sächlich auf Stahlaltschrott und Stahlspäne. Kaum Interesse bestand an Neuschrottqualitäten.

Aussichten

Noch ist nicht absehbar wie sich das Coronavirus auf die Stahlindustrie in Norditalien auswirken wird. Der süddeutsche Raum wäre jedenfalls sehr stark betroffen, sollten die Werke ihre Produk-tion erst einmal drosseln müssen. Noch liegt die Auslastung der italienischen Betonstahlhersteller hinter den Erwartungen zurück. Erfahrungsgemäß gehört der Monat März zu den stärksten Pro-duktionsmonaten überhaupt, was sich wiederum auf die Stahlschrottnachfrage auswirken würde. Steigende Schrottpreise werden aber derzeit vehement ausgeschlossen. Spannend bleibt die Nachfrage der türkischen Verbraucher. Noch werden ca. 300.000 Tonnen für die Märzproduktion gesucht. Die Unsicherheit im Markt ist groß. Die Preise für kommenden Monat können von unver-ändert bis plus € 10,00/t variieren.

Metalle

Das alles beherrschende Thema ist derzeit das Coronavirus und die Furcht auf die wirtschaftlichen Folgen. Nach einem Rückgang der Notierungen einiger Industriemetalle Mitte Januar, reagierten in den letzten Tagen zunächst nur die Aktienmärkte und Energieträger. Die LME Notierungen der In-dustriemetalle verharren aktuell noch auf den Werten der letzten Wochen.

Legierter_Schrott

Legierter Schrott

Mit Kursen um US$ 12.500,00/t fällt der Rückgang der Nickelnotierungen noch deutlicher aus, als bei den meisten anderen Industriemetallen. Im Gegensatz hierzu steht jedoch der physische Markt. Die Nachfrage nach Edelstahlschrotten ist hoch und das Angebot knapp. Gestiegene Nickel-vergütungsquoten stützen die Preise für legierte Schrotte.

Aluminium

Aluminium

Der Aluminiummarkt gestaltet sich nach wie vor schwierig. Das Angebot an Halbzeug fähigen Aluminiumschrotten ist hoch und die Nachfrage der Werke sehr bescheiden. Die Prämien sind weiter rückläufig und die Abschläge der Werke für diese Qualitäten erhöhen sich fast täglich. Viele Primärwerke sind für das I. Quartal bereits voll und haben sich aus den Märkten zurückgezogen. Im Sekundärbereich sieht es etwas freundlicher aus. Die Auslastung der Schmelzwerke bleibt zumindest für den Monat Februar sehr gut. Aluminiumspäne lassen sich gut verkaufen, wenn auch zu – nach wie vor – bescheidenen Preisen.

Kupfer

Buntmetalle

Bis vor kurzem war Kupfer das Metall, das am stärksten auf die Coronavirus-Epidemie reagierte. Nach dem Einbruch der Kurse von € 5.550,00/t auf € 5.200,00/t, scheint sich der Kurs auf diese Marke eingependelt zu haben. Die Werke sind immer noch gut bevorratet und halten an ihren seit Monaten bestehenden Abschlägen fest. Ein Überangebot an Kupfergranulatschrott der Sorte 2 beherrscht den Markt. Hier steigen die Abschläge stetig. Gespannt dürfen wir sein, wenn China Mitte des Jahres höherwertige Kupferschrotte mit einem Gehalt von mindestens 94 % nicht mehr als Abfall einstuft, sondern wieder als Sekundärmetall einführen darf. Spätestens dann dürften die Abschläge auf die LME Notierung zurückgehen.

Schrottmarktbericht Januar 2020

Hohe Nachfrage lässt Stahlschrottpreise steigen

Feiertagsbedingt begannen die Einkaufsverhandlungen der Werke erst in der zweiten Kalenderwoche. Es ergab sich zunächst ein sehr uneinheitliches Bild, da im Dezember einige Werke nicht im Markt waren, andere dagegen ihre Preise deutlich angehoben hatten. Das Ausgangsniveau war also sehr unterschiedlich und der Markt undurchsichtig. Viele Werke spekulierten auch darauf, dass durch zurückgehaltene Mengen des Handels im Dezember genügend Menge im Januar verfügbar sei. Dem war ganz und gar nicht so. Altverträge mussten ausgeliefert werden und ein Jahresbedingt schwacher Eingang von Altschrott ließen das Angebot schrumpfen. Auch eine Abschwächung der Tiefseenotierungen hatte keinen Einfluss auf die Preisbildung. Letztendlich konnten je nach Sorte und Ausgangslage Preisaufschläge zwischen € 10,00/t und € 25,00/t erzielt werden, wobei sich die Nachfrage sehr stark auf Altschrott und Späne konzentrierte.

Aussichten

Bereits beim Abschluss der Januarmengen kündigten die Werke Preisreduzierungen für Februar an. Die Schrottpreiserhöhungen in den letzten vier Monaten konnten nicht auf die Neustahlpreise umgelegt werden. Gleichzeitig beklagten die Werke einen schleppenden Auftragseingang. Die italienischen Betonstahlhersteller warten noch auf die Bestellmengen aus Algerien. Die türkischen Werke konnten ihren Bedarf für Februar noch nicht decken. Derzeit halten sie sich aber zurück, da sie auf niedrigere Preise spekulieren.

Metalle

Alle Metalle waren im Dezember von der bevorstehenden Unterzeichnung des „Phase-1-Abkommens“ im Handelsstreit zwischen den USA und China beeinflusst. Am stärksten profitierte Kupfer. Nach Unterzeichnung des Abkommens im Januar reagieren die Metallkurse zunächst verhalten. Nach einem guten Auftakt in die Handelswoche, gestützt von guten chinesischen Konjunkturdaten und den festen Aktienmärkten der vergangenen Wochen, gaben nun alle Kurse nach, allen voran Kupfer und Nickel. In Anbetracht des beginnenden Neujahrsfestes in China, welches noch bis zum 16. Februar 2020 andauert und des sich rasant ausbreitenden Corona Virus‘, dürften sich die Handelsaktivitäten in China reduzieren, und damit die Wirtschaft belasten.

Legierter_Schrott

Legierter Schrott

Die Nickelkurse sind in KW 4 auf US$ 13.100,00 gefallen. Mit der Euphorie zu Jahresbeginn ist es vorbei. Die Preise für Edelstahlschrott fallen, unabhängig von der Börse, relativ hoch aus. Das Angebot an Edelstahlschrotten ist mäßig und die Nachfrage hoch.

Aluminium

Aluminium

Nach wie vor ist der Absatz an Primäraluminiumschrotten schwierig. An der Auftragslage der Werke hat sich gegenüber dem letzten Monat nicht viel verändert. Dreh- und Angelpunkt ist die Automobilindustrie. Für einige Qualitäten wurden die Abschläge erhöht und andere sind teilweise nicht absetzbar. Im Sekundärbereich sieht es freundlicher aus. Seit Beginn dieses Jahres sind die Blockpreise wieder am Steigen, was sich im Umkehrschluss positiv auf alle Sekundärschrotte auswirkt.

Kupfer

Buntmetalle

Nach einem 8-Monatshoch von US$ 6.300,00/t fallen die Kupferkurse nahezu auf ihr altes Niveau im Dezember zurück. Der deutliche Rückgang der Lagerbestände in den letzten Wochen wird sich womöglich positiv auf die Nachfrage auswirken. Noch sind alle Werke gut bevorratet.

 

Schrottmarktbericht Dezember 2019

Positive Preisentwicklung zum Jahresende

Das Jahr geht für die Stahlrecyclingbranche mit einer Schrottpreiserhöhung zu Ende. Die Talfahrt scheint endgültig gebrochen und wir gehen mit dieser positiven Entwicklung in das neue Jahr 2020. Der Schrottbedarf einzelner Werke war trotz ferienbedingter Schließungen und anberaumter Revisionen erstaunlich hoch. Auch die Nachfrage der türkischen Stahlwerke hatte großen Einfluss auf die Preisbildung im europäischen Raum. Seit Oktober kaufen die türkischen Stahlschrott Verbraucher zu erhöhten Preisen und haben ihre Nachfrage auch im Dezember für Januarauslieferung erhöht. Die Werke im Inland und dem benachbarten Ausland sahen sich mit höheren Preisen und einem geringeren Angebot an Schrott konfrontiert, so dass es zwangsläufig zu einer Preiserhöhung kommen musste. Diese fiel pro Werk und Region unterschiedlich aus und bewegte sich zwischen 10,00 und 25,00 Euro pro Tonne aus. Die italienischen Werke sahen sich noch einem anderen Problem ausgesetzt.  Der italienische Schrotthandel hält traditionell im Dezember die Bestände hoch und verkauft so gut wie keine Mengen an die italienischen Werke. Davon profitierten die Händler im süddeutschen Raum. Eine aktuell gute Auftragslage der italienischen Werke beflügelte zugleich die Nachfrage bei einem immer noch schwachen Angebot. Der Schrottentfall aus der Automobilzuliefererindustrie und des Maschinenbaus ging in den letzten Monaten stark zurück. Es fallen aus diesen Bereichen bis zu ca. 30 Prozent weniger Stahlschrott an.

Aussichten

Schauen wir positiv in den Januar 2020. Das Angebot an Stahlschrott bleibt durch die geringeren Produktionstage im Dezember und Januar erwartungsgemäß knapp. Dem gegenüber steht eine offenbar gute Nachfrage der Stahlindustrie, da angekündigte längere Stillstände einiger Werke zurückgenommen und Altverträge zur Auslieferung angemahnt wurden. Mit steigenden Preisen ist also auch im Januar 2020 zu rechnen.

Metalle

Mit 2019 geht ein ereignisreiches und herausforderndes Jahr an die Metallmärkte zu Ende. Oftmals bestimmten politische Faktoren die Entwicklung an der Metallbörse. Der nicht enden wollende Handelsstreit zwischen den USA und China, der Tumult um den Brexit sowie politische Unruhen weltweit sorgten für die hohe Volatilität der Metallpreise. Das vor kurzem dann doch noch erzielte „Phase-1-Abkommen“ in der Einigung im Handelsstreit zwischen USA und China sorgt letztendlich für einen versöhnlichen Jahresabschluss. (Quelle: Commerzbank)

Legierter_Schrott

Legierter Schrott

Der Nickelpreis zeigt sich unverändert schwach und ist seit seinem Absturz im November von seinem 5-Jahreshoch Anfang September um fast 30 Prozent gefallen. Auch der nochmals niedrigere Ferrochrom-Benchmarkpreis führte zu geringeren Erlöspreisen für Edelstahlschrotte und zu niedrigeren Legierungszuschlägen für Verbraucher. Ebenfalls zum Preisrückgang haben zumindest vorläufige Entspannungssignale auf der Angebotsseite beigetragen. Markbeobachter rechnen mit einer deutlichen Ausweitung der Produktion im neuen Jahr, um dem Angebotsdefizit entgegenzuwirken.

Aluminium

Aluminium

Die Entwicklung der Primäraluminiumpreise wurde 2019 primär von der nachlassenden Automobilkonjunktur beeinflusst. Auch zeichnete sich weltweit ein Angebotsdefizit ab. Die chinesische Produktion dürfte um bis zu 1,5 Prozent sinken, soll dann aber 2020 wieder um 2,5 Prozent ausgeweitet werden. (Quelle: IKB Deutsche Industriebank) Auf dem Sekundärmarkt haben die Preise für Standardblöcke 226 D weiter angezogen. Noch haben diese Preiserhöhungen wenig Auswirkung auf die Preise für Sekundarschrotte. Es wird aber mit leicht steigenden Preisen Anfang des neuen Jahres gerechnet.

Kupfer

Buntmetalle

Kupfer profitierte am meisten von der bevorstehenden Einigung im Handelskrieg zwischen den USA und China. Die Kurse verbesserten sich deutlich und konnten das Niveau von 6.200 US Dollar in den letzten drei Wochen halten und markiert damit ein 7-Monatshoch. Dem gegenüber steht eine gute Versorgungslage der Werke an Kupferschrotten. Der Bedarf der Werke ist aufgrund von fehlenden Aufträgen überschaubar. Auch für das erste Quartal 2020 ist derzeit keine Änderung in Sicht.

Schrottmarktbericht November 2019

Ist denn schon Weihnachten? Eine gute Nachfrage bei einem knappen Angebot beschert dem Stahlschrotthandel höhere Preise.

Mit dieser Preisentwicklung hat in der Branche wohl niemand gerechnet. Nach den gewaltigen Preisabschlägen in den letzten zwei Monaten wäre man mit unveränderten Preisen zufrieden gewesen in der Hoffnung, dass sich im neuen Jahr alles zum Guten wendet. Eine hohe Nachfrage der türkischen Verbraucher führte letztendlich zu einem unverhofften Preisanstieg von bis zu € 25,00/t. Aber auch in Deutschland und im benachbarten Ausland war die Nachfrage beachtlich. Nichts desto trotz hat sich an der konjunkturellen Lage nichts geändert. Bedingt durch Kurzarbeit und eine schlechtere Auftragslage ist das Stahlschrottaufkommen zurückgegangen.

Aussichten

Für Dezember werden stabile Preise – also eine Seitwärtsbewegung – erwartet. Einige Werke verabschieden sich bereits früher in den Weihnachtsurlaub. Feiertagsbedingt wird es ein kurzer Liefermonat werden, so dass frühestens im Januar mit einer Belebung des Marktes gerechnet wird. Dies trifft im Umkehrschluss auch auf das Aufkommen für Neuschrott zu, da viele Produktionsbetriebe am 20.12.2019 schließen. Wann die türkischen Stahlwerke beginnen, sich für die Produktion im Januar mit Schrott einzudecken ist noch unklar. Sollte sich die Nachfrage bei einem derzeit reduzierten Angebot verstärken wird sich das auf die Stahlschrottpreise auswirken.

Legierter_Schrott

Legierter Schrott

Die Nickelnotierungen befinden sich im deutlichen Abwärtstrend und haben über 14 % nachgegeben. Die Werke sollten nun im Gegenzug ihre stark reduzierten Nickelinhaltspreise wieder anheben. Die Chrompreise sind weiter unter Druck und werden wohl noch einmal fallen. Was die Nachfrage der Werke nach Edelstahlschrott angeht, so hat diese wieder angezogen.

Aluminium

Aluminium

Die Talsohle am Markt für Sekundärblöcke und damit auch für Alu Sekundärschrotte scheint erreicht und der Markt beginnt sich zu stabilisieren. Viele Unternehmen in der Aluminiumindustrie befinden sich nach wie vor in den Jahresverhandlungen. Die Schwäche in der Automobilbranche, der größte Abnehmer für Aluminium, hält weiterhin an. Mit großen Preissprüngen ist demzufolge in naher Zukunft nicht zu rechnen.

Kupfer

Buntmetalle

Die Versorgungslage der Werke an Kupferschrotten ist sehr gut und in Anbetracht des zu Ende gehenden Jahres ist die Nachfrage deutlich gefallen. Liefertermine werden längst in das neue Jahr geschoben. Die Kupferkurse sind derzeit wenig volatil und bewegen sich zwischen kleinen Auf und Ab‘s zwischen US$ 5.800,00/t und US$ 5.900,00/t. Sollte es zu einer Einigung im Handelsstreit zwischen USA und China kommen, könnte sich dies insgesamt positiv auf die Metallnotierungen auswirken.

Schrottmarktbericht Oktober 2019

Alles andere als ein „Goldener Oktober“

Die Auftragslage der Stahlwerke im In- und Ausland scheint sich diesen Monat leicht stabilisiert zu haben, was sich positiv auf die Nachfrage nach neuen Produktionsschrotten ausgewirkt hat. Die Preise sind jedoch erneut gefallen. Je nach Werk und Sorte reduzierten sich die Preise zwischen € 25,00/t und € 35,00/t. Es herrschte ein absoluter Käufermarkt ohne jeglichen Handlungsspielraum. Die Preise sind demzufolge zum siebten Mal in Folge gefallen. Seit Januar 2019 reduzierte sich der Preis für Sorte 2/8 um € 100,00/t. Die Preise für Shreddervormaterial stehen besonders unter Druck, da es in Deutschland so gut wie keine Entsorgungsmöglichkeiten für die dabei entstehende Shredderleichtfraktion gibt und dieser Abfall mit aufwändigen Notifizierungsverfahren für teures Geld ins Ausland verbracht werden muss.

Die Wirtschaftsvereinigung Stahl beurteilt die Stahlkonjunktur weiterhin pessimistisch. Im Zeitraum Januar bis September 2019 ist die Stahlproduktion in Deutschland mit 30,55 Mio. Tonnen um 4,4 % geringer ausgefallen als im entsprechenden Zeitraum des Vorjahres.

Aussichten

Die internationalen Stahlschrottpreise haben sich in der vergangenen Woche in den meisten Regionen, aufgrund der gestiegenen türkischen Importpreise und einer insgesamt eher geringen Materialverfügbarkeit, erholt. Der Anstieg der Importpreise für Stahlschrott zeigt, dass die angedrohte Verdoppelung der Einfuhrzölle der USA auf Betonstahl aus der Türkei von 25 % auf 50 % keinen negativen Einfluss auf den Schrottmarkt hatte (BDSV Schrottmarkt 93/2019). Außerdem stehen Preisverhandlungen der Stahlverbraucher für das kommende Jahr an. Die Stahlwerke tun gut daran die Stahlschrottpreise nicht weiter zu senken. Das dürfte eine schlechte Ausgangsbasis für Preisgespräche sein.

Legierter_Schrott

Legierter Schrott

Größter Verlierer bei den an der LME notierten Metallen war Nickel. Der Nickelpreis war zuletzt mit rund US$ 16.000,00/t auf den niedrigsten Stand seit August gefallen, bevor er sich wieder auf über US$ 16.500,00/t erholt hat. Auslöser für den Preissprung dürften ein Vorfall in der Mine eines der größten Nickelproduzenten aus Russland und ein massiver Rückgang der LME-Lagerbestände sein. Laut den Berichten der Commerzbank Commodities soll es sich um eine künstliche Angebotsverknappung handeln. Der Abbau der Bestände hat wenige Auswirkungen auf den aktuellen Edelstahlschrottpreis. Die Werke haben den Nickelinhaltspreis für ihre Novemberkäufe bereits auf 55 % Nickelinhalt gesenkt. Es herrscht eine hohe Verfügbarkeit an Edelstahlschrott bei einer zurückgehenden Nachfrage.

Aluminium

Aluminium

Am deutschen Aluminiummarkt haben die Verhandlungen für die Jahresverträge 2020 begonnen. Die Entwicklung der Auftragslage lässt sich schwer einschätzen und es herrscht große Unsicherheit am Markt. Der Auftragsrückgang in der Automobilbranche lastet schwer auf dem Metall. Der Preisverfall am Blockmarkt ist nicht aufzuhalten. Aktuell kosten Blöcke zwischen € 1.200,00/t und € 1.280,00/t, frei Werk. Am Aluminiumsekundärmarkt wird sich daher vorerst nichts ändern. Der Preis für Sekundärschrotte, insbesondere für Aluminiumspäne, wird weiter unter Druck bleiben.

Kupfer

Buntmetalle

Die Metallpreise bewegen sich nach wie vor auf niedrigem Niveau in einer Range von US$ 5.500,00/t bis US$ 5.800,00/t. Es gab kaum Bewegungen nach oben wie nach unten. Vor dem Hintergrund, dass sowohl die Weltbank als auch der IWF ihre Wachstumsprognosen nach unten korrigiert haben, halten sich die Metallpreise noch relativ gut. Die Frage ist nur, wie lange noch.

Schrottmarktbericht September 2019

Abkühlung der Konjunktur hat Auswirkung auf gesamte Stahlbranche

Entgegen allen Erwartungen haben die Stahlwerke im September keinen großen Bedarf an Stahlschrott angemeldet. Eine schwache Auftragslage und Absatzschwierigkeiten der Fertigprodukte führten zu Produktionskürzungen und einem reduzierten Rohstoffbedarf. Die Nachfrage in Deutschland, Italien und der Schweiz konzentrierte sich hauptsächlich auf die Sorten Stahlaltschrott und Stahlspäne während Neuschrott eher schwer abzusetzen war. Die konjunkturelle Abkühlung ist deutlich spürbar. Neben der Automobilindustrie zeigt auch der Werkzeug- und Maschinenbau seine Schwächen. Allein die Bauindustrie läuft noch rund. Die Preisverhandlungen waren hart und die Preisreduktionen von € 25,00/t  bis € 35,00/t, je nach Sorte und Zeitpunkt des Abschlusses, für den Handel schwer zu akzeptieren. Aber letztendlich zählte nicht der Preis, sondern der Absatz.

Aussichten

Für Oktober erwarten wir keine wesentliche Veränderung der Marktlage. Einige Werke haben angekündigt tage- oder wochenweise aus der Produktion zu gehen. Das wird den Druck auf die Stahlschrottpreise erhöhen. Bereits heute wird von weiteren Preisabschlägen in der Größenordnung von € 10,00/t bis € 20,00/t gesprochen.

Legierter_Schrott

Legierter Schrott

Am Edelstahlmarkt herrschte große Unsicherheit, nachdem die Nickelkurse in kurzer Zeit nach oben schossen. Mit US$ 18.850,00/t hat Nickel Anfang September ein 5-Jahreshoch erreicht. Nachdem die indonesische Regierung angekündigt hatte, den geplanten Exportstopp von Nickelerzen um zwei Jahre vorzuziehen – also bereits zum 1. Januar 2020 – stand der Nickelmarkt Kopf. Zwischenzeitlich hat sich die Lage wieder beruhigt. Die Edelstahlwerke haben im gleichen Zug die Nickelinhaltspreise deutlich zurückgenommen und den Bedarf an Edelstahlschrott reduziert. Für das letzte Quartal wurde der Ferrochrompreis um knapp 2 % zurückgenommen. Sollte der Fe-Grundpreis weiter fallen reduziert sich in Folge auch der Preis für Edelstahlschrott.

Aluminium

Aluminium

Die Lage am Aluminiummarkt hat sich gegenüber dem Vormonat kaum verändert. Die Blockpreise sind noch einmal gefallen, was die Situation im Sekundärbereich nicht besser macht. Die Preise für Aluminiumspäne haben sich weiter reduziert und die Anlieferungstermine für Halbzeug fähige Aluminiumschrotte schieben sich weiter nach hinten. So lange die Automobilbranche lahmt, wird sich an dieser Situation nichts ändern.

Kupfer

Buntmetalle

Aktuell bewegen sich die Kupfernotierungen zwischen US$ 5.650,00/t und US$ 5.800,00/t. Die Notierungen scheinen stark von der Entwicklung des Handelskonflikts zwischen den USA und China abzuhängen. Nach einem leichten Anstieg der Kupfernotierung, Mitte des Monats, haben sich die Kurse auf niedrigem Niveau stabilisiert. Die Abschläge der Werke sind unverändert hoch, da genügend Kupferschrotte im Markt sind.

Schrottmarktbericht August 2019

Stahlschrottpreise fallen nicht ins Sommerloch

Nach langem Warten hat es Mitte August einen Abschluss mit einem türkischen Stahlwerk gegeben. Die türkischen Werke warteten auf Preisreduzierungen, die sie nun offensichtlich auch durchsetzen konnten. Trotzdem sind noch immer Mengen für August offen. Europa zeigte sich davon unbeeindruckt. Die Preise für Stahlaltschrott sind, auf Grund einer stärkeren Stahlnachfrage im August, nahezu unverändert geblieben. Bis auf die italienischen Stahlwerke produzierten die meisten Werke in Deutschland und auch im benachbarten europäischen Ausland – vereinzelt mit reduzierter Schrottannahme -, aber immerhin mit gleichbleibend gutem Stahlschrottbedarf.

Aussichten

Die Stahlwerke leiden merklich unter der Kaufzurückhaltung der Endkunden und es gilt abzuwarten, wie sich die Auftragslage im Herbst entwickeln wird. Wie sich die abschwächende Nachfrage aus der Automobilbranche auswirken wird, ist heute noch schwer einzuschätzen. Die Stahlwerke leiden allgemein unter den hohen Rohstoffkosten. Von dem mittlerweile um fast US$ 40,00/t gefallenen Eisenerzpreis profitieren die Werke erst zu einem späteren Zeitpunkt, da Abrufaufträge noch bis zum Jahresende laufen. Wir rechnen mit fallenden Stahlschrottpreisen im September, auch wenn sich der Schrottentfall reduziert hat. Im Tiefseemarkt haben sich die indischen Abnehmer vorläufig aus dem Markt zurückgezogen.

Legierter_Schrott

Legierter Schrott

Neben allen anderen börsennotierten Metallen ist Nickel eines der wenigen Metalle, das derzeit wieder einen Höhenflug erlebt. Nickel stieg im Laufe des Monats von US$ 11.150,00/t auf über US$ 16.500,00/t. Die Gründe sind nicht ganz nachvollziehbar. Anscheinend hat die Ankündigung der indonesischen Regierung, den Export für Nickelerze ab 2022 zu reduzieren, eine Nachfrage nach Nickel ausgelöst. Allerdings hat nun ein hochrangiger Vertreter des indonesischen Ministeriums für Energie und Bergbau vor Journalisten erklärt, dass es derzeit keine Pläne gäbe, die Exportpolitik von Nickelerzen zu ändern (Commerzbank Commodities). Dass sich der Bedarf an Nickel für Autobatterien in Elektroautos erhöht hat stimmt nur bedingt. Ein Nickeldefizit einiger asiatischer Edelstahlhersteller könnte ebenfalls ein Grund für den Börsenanstieg sein. Der Markt bleibt volatil und spekulativ, was sich aktuell in der Nickelnotierung von US$ 15.500,00/t widerspiegelt.

Aluminium

Aluminium

Die Börsennotierung für Aluminium ist seit 2016 erstmalig wieder auf den niedrigsten Stand gefallen und notiert aktuell bei € 1.530,00/t. Der Markt für Aluminium-Umschmelzblöcke ist ferienbedingt sehr ruhig. Die Nachfrage aus der Automobilbranche bleibt weiterhin abgeschwächt, so dass auch nach den Ferien mit weiter schwachen Aluminiumschrottpreisen zu rechnen ist.

Kupfer

Buntmetalle

Kupfer erreichte Anfang des Monats mit € 5.015,00/t ein Zweijahrestief und tut sich, nach all den angekündigten Strafzöllen von US Präsident Trump sehr schwer, aus der Talsohle herauszukommen. Auch die Verschiebung der Zölle bis Dezember hatte nicht zu einem Anstieg der Kupfernotierung geführt. Am Markt für Kupferschrotte ist das Angebot, aufgrund des niedrigen Kupferpreises und wegen der Urlaubszeit, reduziert. Die Hütten liegen voll und Anlieferungstermine verschieben sich bis in den Herbst.

Schrottmarktbericht Juni 2019

Stahlschrottpreise weiter im Abwärtstrend

Der Preisdruck am Stahlschrottmarkt setzt sich fort. Es lässt sich nicht mehr leugnen – die Stahlschrottpreise im ersten Halbjahr zeigen eine eindeutige Richtung nach unten. Produktionseinschränkungen in mehreren Stahlwerken in Deutschland und im benachbarten Ausland führen zu einer gedrosselten Stahlschrottnachfrage, was sich unmittelbar auf die Preise im Monat Juni auswirkt. Die Flachstahlproduktion läuft schwach, da der Stahlbedarf in der Automobilindustrie und im Maschinenbau  deutlich nachgelassen hat. Allein das Baugewerbe läuft noch auf Hochtouren. Dementsprechend fallen auch die Preisabschläge aus. Für Neuschrott wurden die Preise um 10,00 EUR pro Tonne zurückgenommen, während für Altschrott und Stahlspäne die Preise von unverändert bis minus 5,00 Euro pro Tonne ausfielen. Der Tiefseemarkt läuft weiterhin gut, auch wenn die Türkei in diesem Monat nicht die großen Mengen in Europa gekauft hat. Bedingt durch eine hohe Nachfrage aus Ägypten, Indien, Pakistan und Bangladesch wurden viele Abschlüsse in diese Länder getätigt.

Aussichten

Die europäische Stahlindustrie macht sich zunehmend Sorgen über die weitere Entwicklung des Stahlmarktes und fordert die EU Kommission auf, die im vergangenen Jahr auf den Weg gebrachten Schutzklauseln auszubauen, da diese bislang nicht vor massiven Handelsumlenkungen als Folge der US-Stahlzölle schützen. Zusätzlich habe sich die konjunkturelle Lage der Stahlindustrie eingetrübt, erklärt Hans Jürgen Kerkoff Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl. (www.stahl-online.de) Ein zusätzliches Problem stellen die hohen Produktionskosten und die hohen Rohstoffpreise dar. Hinzu kommen hohe Energiekosten und CO2-Abgaben, letztere haben ausschließlich innereuropäische Produzenten zu tragen. Die strengen europäischen Klimaziele machen es für die hiesigen Werke immer schwieriger mit den ausländischen Lieferanten zu konkurrieren, da diese keine dieser zusätzlichen Kosten tragen müssen.

Wir rechnen mit einer weiteren Preisreduzierung der Stahlschrottpreise, die durchaus bei 20,00 Euro pro Tonne ausfallen könnte. Sollten der Absatz in die Schweiz weiterhin eingeschränkt bleiben und die italienischen Abnehmer ihren Einsatz für neue Produktionsschrotte drosseln, wird sich das extrem auf die Preispolitik auswirken.

Legierter_Schrott

Legierter Schrott

Entgegen aller Prognosen, dass Nickel auf Grund des höheren Bedarfs im Bereich der Elektromobilität noch dieses Jahr zum Höhenflug ansetzen wird, sieht die Realität derzeit ganz anders aus. Auch wenn sich die Nickelkurse aktuell bei 12.000 USD bewegen so zeigen sich davon die Edelstahlwerke wenig beeindruckt. Für Juli wurde bereits weniger Bedarf an Edelstahlschrott gemeldet und die Nickel-Inhaltspreise wurden wieder um ein paar Prozent nach unten gesetzt. Auch der Festpreis für Ferrochrom reduziert sich um rund 30,00 Euro pro Tonne. Bei aktuell fallenden Stahlschrottpreisen reduziert sich der Grundpreis ebenfalls. Für Juli sehen wir jedenfalls keine wesentlichen positiven Veränderungen.

Aluminium

Aluminium

Nach wie vor bestimmt ein großes Angebot an Aluminium den Markt sowohl bei Blöcken als auch bei Primäraluminium. So hat China für Mai mit 2,98 Millionen Tonnen Aluminium die zweithöchste Monatsproduktion aller Zeiten erreicht. (NE-Metalle Monitor Nr. 13) Die sich abschwächende Nachfrage aus der Automobilbranche belastet die Blockpreise und wirkt sich stark auf den Aluminium-Sekundärmarkt aus. Die Preise für Aluminiumschrotte haben sich noch einmal reduziert. Noch scheint der Boden nicht erreicht. Da im Monat August die meisten Sekundärwerke in Italien geschlossen sind, wird sich ein Überhang an Sekundärschrotten besonders an Aluminiumspänen aufbauen, was sich durchaus negativ auf die Preise auswirken kann.

Kupfer

Buntmetalle

Die Schwankungen an der LME für börsennotierte Metalle gehen einher mit den Handelsstreitigkeiten der USA gegen den Rest der Welt. Demzufolge hat auch der Kupferkurs schwer gelitten und ist unter 5.800 US Dollar pro Tonne gefallen. Er markiert damit ein neues Fünfmonatstief. Auch in den letzten zwei Wochen hat sich an dieser Situation nichts geändert. Auf dem deutschen Kupfermarkt macht sich zunehmend die Abschwächung der Konjunktur bemerkbar. Die Abschläge der Hütten auf die LME Notierung haben sich leicht erhöht. Am Markt herrscht ein Überhang an guten Kupferschrottqualitäten. Bedingt durch den Importstopp an Kupferkabeln durch China verbleibt ein hoher Anteil an Kupferkabeln in Europa und wird granuliert. Langfristig sehen Analysten weltweit eine steigende Nachfrage durch die angestrebte Energiewende, der Trend zur E-Mobilität und vermehrtem Elektronikeinsatz im PKW. Für das dritte Quartal wird ein Preisniveau von 6.200 US Dollar erwartet. Die Hoffnung, wie gesagt, stirbt zuletzt.