Schrottmarktbericht Februar 2016

Die Stahlschrottpreise gingen, wie befürchtet, im Februar zurück

Die Stahlschrottpreise gingen, wie befürchtet, im Februar zurück. Die Stahlwerke reduzierten ihre Einkaufspreise je nach Sorte um € 10,00/t bis € 15,00/t. Die Nachfrage der Werke konzentrierte sich vorwiegend auf Altschrott. Neuschrotte waren weniger gefragt. Jahreszeitbedingt fällt das Aufkommen an Stahlaltschrott eher gering aus. Bis Mitte des Monats konnten sich auch die türkischen Stahlwerke mit Stahlschrott zu niedrigeren Preisen eindecken. Zum Ende des Monats haben aber die Preise leicht angezogen, wie die letzten Verkäufe in Richtung Türkei zeigen. Vielleicht ist der weitere Preisverfall damit gestoppt.

Nach wie vor kämpft die europäische Stahlindustrie gegen die Flut von Stahlimporten aus China, die zu Dumpingpreisen auf dem Weltmarkt angeboten werden. Mit einer großen Demonstration in Brüssel machten mehrere Tausend Demonstranten, gemeinsam mit Vertretern der europäischen Stahlindustrie am 15.02.2016 auf dieses Problem aufmerksam. Deutschland und sechs weitere Länder haben die EU aufgefordert, die Stahlindustrie vor „unfairen Handelspraktiken“ zu schützen. „Die Europäische Union kann nicht passiv bleiben, wenn wachsende Arbeitsplatzverluste und Schließungen von Stahlwerken zeigen, dass es eine erhebliche und drohende Gefahr eines Zusammenbruchs des europäischen Stahlsektors gibt.“ (Südwestpresse 12.02.2016).

Auch die Schrott-Recycling-Wirtschaft wäre von den Werksschließungen in Europa empfindlich betroffen. Besonders hier im Südwesten sind wir auf den Absatz in die Werke nach Deutschland und Italien angewiesen.

Legierter_Schrott

Legierter Schrott

Einmal mehr verzeichnete der Nickelpreis in der letzten Woche die schwächste Performance. Zwischenzeitlich fiel der Nickelkurs am 12.02.2016 mit US$ 7.700,00 auf ein Zwölfjahrestief. Damit sanken auch die Preise für legierte austenitische Stahlschrotte um mehr als € 50,00/t. Es wird außerdem damit gerechnet, dass die Preise für Ferrochrom im nächsten Monat noch einmal fallen, was zu einer weiteren Preisreduktion führen wird. Der marktführende Edelstahlhersteller Outokumpu berichtet von einer schwierigen Marktlage (LBBW Commodities weekly 12.02.2016).

Aluminium

Aluminium

Die Furcht vor einer globalen Rezession und einer neuerlichen Finanzkrise führte während der Faschingstage zu fallenden Aktienmärkten. Dies zog auch die NE-Metalle mit nach unten. Aber mit der Erholung bei Aktien und Rohöl konnten auch die NE Metalle wieder zulegen. Prämien für Primäraluminium haben sich in den vergangenen Wochen seitwärts entwickelt. Marktteilnehmer rechnen mit einem leichten Anstieg der Prämien im zweiten Halbjahr. Die Nachfrage erweist sich als sehr stabil, die Automobilindustrie läuft weiterhin auf hohem Niveau. Die Blockpreise könnten jedoch weiter fallen. Es wird befürchtet, dass der Preis unter € 1.500,00/t fallen könnte. Damit würden auch Sekundär Aluminiumschrotte billiger werden (NE-Metalle Monitor 19.02.2016).

Kupfer

Buntmetalle

Mit dem fallenden Ölpreis gehen auch die Kupferkurse einher. Dementsprechend volatil ist der Markt. Es bestehen gute Chancen, dass sich der Ölpreis noch etwas festigt. Dies sollte sich auf die NE-Metallpreise positiv auswirken (NE- Metalle Monitor 19.02.2016). Die LME-Kupferbestände von 214.000 Tonnen sind deutlich rückläufig. Experten vermuten aber, dass dies keine großen Auswirkungen auf die Kupferpreise haben wird. Die Wirtschaftsentwicklung in China wird intensiv beobachtet, denn jede Nachricht aus diesem Land könnte Einfluss auf die Kursbewegungen nach sich ziehen. Mit den zu Ende gehenden Neujahrsfestivitäten in China könnten ebenfalls neue Impulse den Markt beleben.