Schrottmarktbericht Juni 2017

Das erste Halbjahr ist fast vorbei

Insgesamt können wir mit der Entwicklung der Schrottpreise und den Absatzmöglichkeiten zufrieden sein. Die Wirtschaft läuft gut und die hohe Nachfrage nach Stahlschrott ist der guten Auftragslage der Stahlwerke geschuldet. Die Entwicklung der Schrottpreise am Beispiel der Sorte 2/8 für das erste Halbjahr 2017 im Vergleich zu 2016 spiegelt dies deutlich wieder.

Die Preisverhandlungen zogen sich auch in diesem Monat wieder fast bis zur Monatsmitte hin. Dadurch wird es immer schwieriger, die georderte Menge an Stahlschrott in dem kurz bemessenen Zeitfenster auszuliefern. Die Auftragslage der italienischen Produzenten ist unterschiedlich gut. Das führte schließlich auch zu unterschiedlichen Preisen.

Am Ende setzte sich eine moderate Preisermäßigung von € 5,00/t für Neuschrott und € 10,00/t für Stahlspäne und Altschrott durch. In Frankreich, Belgien und der Schweiz bewegten sich die Abschläge auf ähnlichem Niveau. Lediglich in Luxemburg waren die Abschläge höher. Ein geringerer Bedarf wegen hoher Lagerbestände sowie technische Probleme waren hier die Ursache.

Aussichten

Trotz Ramadan haben die türkischen Werke ihren kompletten Bedarf für Juni abgedeckt und sind jetzt nach Beendigung des Ramadans wieder aktiv auf dem Markt tätig. Eine derzeit gute Inlandsnachfrage nach Betonstahl hat wohl auch zu einem leicht gestiegenen Schrottpreis geführt.

Die Meinungen über die Preisentwicklung im Juli sind unterschiedlich. Die Auftragslage der Metall verarbeitenden Industrie ist äußerst gut, damit auch die Auftragslage der Stahlwerke. Angeblich sind nun auch Bestellungen aus Algerien in Italien eingegangen, so dass auch hier mit einer guten Nachfrage nach Stahlschrott gerechnet werden darf. Andererseits beginnen Ende Juli bereits die ersten Werksferien.

Wir rechnen mit unveränderten bis evtl. leicht steigenden Preisen. Zum großen Problem wird der Niedrigstand der Binnengewässer, sollte es in den nächsten Tagen nicht kräftig regnen. Das würde zwangsläufig wieder zu einer Unterversorgung an Waggons führen.

Legierter_Schrott

Legierter Schrott

Die Nickelkurse bewegten sich diesen Monat zwischen US$ 8.900,00/t und US$ 9.190,00/t, also deutlich schwächer als noch in den ersten fünf Monaten. Zudem ermäßigte sich der Preis für Ferrochrom sowie der FE-Grundpreis, was einen Preisrückgang von mehr als € 100,00/t Edelstahlschrott zur Folge hatte. Die Werke sind nach wie vor sehr gut ausgelastet und die Nachfrage nach Edelstahlschrott hält an.

Aluminium

Aluminium

Die Sekundär-Blockpreise haben sich in den vergangenen Wochen weiter abgeschwächt und bewegen sich zwischen € 1.650,00/t und € 1.740,00/t. Die Preise für Aluminiumschrotte halten sich dagegen auf unverändertem Niveau. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Nachfrage in den nächsten Wochen entwickelt, da die meisten Umschmelzwerke in Italien und Frankreich ferienbedingt schließen. Die Primärpreise orientierten sich an den nahezu unveränderten LME Kursnotierungen.

Kupfer

Buntmetalle

Der deutsche Kupfermarkt zeigt sich weiterhin ruhig. Das Angebot an Kupferschrotten ist laut MBI NE-Metalle Monitor mehr als ausreichend. Die Auswirkungen von Streiks und Ausfällen auf der Angebotsseite in den vergangenen Monaten, sind nach Angaben von Marktteilnehmern von dem enormen Schrottzufluss, seit dem Jahreswechsel ausgeglichen worden. Kleine spekulationsgetriebene Ausreißer der LME Kupfernotierung über € 5.180,00/t in den vergangenen Tagen ließen das Handelsgeschäft kurz aufleben.

Bündnis fairer Wettbewerb

Wirtschaftsverbände gemeinsam gegen Bevorzugung von
Kommunalunternehmen

Der Mittelstand macht Front gegen die zunehmende Verstaatlichung in der Wirtschaft und kämpft für mehr fairen Wettbewerb. Dazu haben einige Verbände verschiedener Wirtschaftszweige das „Bündnis fairer Wettbewerb“ ins Leben gerufen.

Quelle: Gemeinsame Pressemitteilung, 12.05.2017

Schrottmarktbericht Mai 2017

Die Schrottpreisverhandlungen zogen sich auch in diesem Monat bis Mitte des Monats hin

Die Werke versuchten vehement die Preise nach unten zu drücken. Letztendlich ist ihnen dies für einzelne Sorten auch gelungen. Nur für Neuschrott konnte der Preis vom Vormonat durchgesetzt werden. Für alle anderen Qualitäten bewegten sich die Abschläge zwischen 3,00 und 5,00 Euro pro Tonne.

Die Auftragslage der Abnehmerwerke ist nach wie vor gut und die hohe Nachfrage für Neuschrott konnte teilweise nicht erfüllt werden. Trotz guter Konjunktur gibt es hier rückläufige Mengen am Markt zu verzeichnen. Interessant war die Aussage einiger Stahlwerksvertreter auf der Messe „Made in Steel“, die vom 17. – 19. Mai 2017 in Mailand stattfand. Der Wettbewerb der Betonstahlhersteller untereinander sei sehr hoch, da wichtige Absatzmärkte, wie z.B. Algerien, nach wie vor fehlen und eine gute Baukonjunktur nur in Deutschland festzustellen ist. Daher drängen viele Anbieter auf den deutschen Markt und unterbieten sich gegenseitig.

Immer schwieriger wird es verlässliche Preisinformationen über Lieferungen in die Türkei zu bekommen. Die Einkaufspolitik der türkischen Verbraucher ist sehr geschickt. Im Laufe des Monats kauften sie zu unterschiedlichen Zeitpunkten in verschiedenen Ländern und das sehr unauffällig. Das Preisniveau konnten sie dadurch stabil halten. Trotz Ramadan besteht eine unvermindert hohe Nachfrage nach Schrott bereits für Juli.

Wie immer bei einer hohen Stahlwerksnachfrage nach Schrott kommt es zu Lieferschwierigkeiten mit der Bahn. Die Waggonverfügbarkeit war teilweise gleich Null und stellte Abnehmer und Lieferant vor große logistische Probleme.

Aussichten

Die Erzpreise sind in den vergangenen Tagen erneut gefallen. Noch wirkt sich das auf die Schrottpreise nicht aus. Bei dauerhaft niedrigen Erzpreisen, wird jedoch der Einsatz von Neuschrott zurückgehen, was sich dann erfahrungsgemäß deutlich auf die Preise für die Sorten E2/8 niederschlagen wird.

Auch im Juni gehen wir davon aus, dass die Werke versuchen werden, die Schrottpreise weiter zurückzunehmen und dies trotz hoher Auslastung und hohem Schrottverbrauch. Angebot und Nachfrage werden hier die entscheidenden Faktoren bei den Preisverhandlungen sein.

Legierter_Schrott

Legierter Schrott

Während sich die Preise für Endverbraucher für alle Edelstähle in den letzten Monaten verteuert haben, bröckeln die Preise für die legierten Schrotte deutlich. Die Nickelnotierungen an der London Metal Exchange (LME) brachen regelrecht ein und lagen kurzzeitig unter 9.000 USD pro Tonne. Die Preise für Ferrochrom und Molybdän sind ebenfalls stark unter Druck. Bereits jetzt haben die Schrottpreise im Vergleich zum Vormonat um 100,00 Euro pro Tonne nachgegeben. Eine verminderte Nachfrage nach Edelstahlschrott im kommenden Monat könnte die Preise noch einmal abschwächen.

Aluminium

Aluminium

Die Auftragslage der Aluminiumhersteller läuft nach wie vor auf Hochtouren. Nichts desto trotz haben die Blockpreise deutlich nachgegeben und liegen zwischen 1.700 und 1.800 Euro pro Tonne. Die Preise für Sekundärschrotte haben nur leicht nachgegeben. Die Nachfrage übersteigt hier das Angebot. Im Primärbereich haben sich die Preise nur unwesentlich geändert. Nach wie vor werden Prämien bezahlt und dies trotz einer weltweiten Überversorgung.

Kupfer

Buntmetalle

Die Nachfrage der kupferverarbeitenden Industrie ist unverändert gut. Das Angebot an Kathoden ist ebenfalls gut. Die rückläufigen Börsennotierungen für Kupfer wirkten sich indes auf die Handelsaktivitäten der Recyclingbranche negativ aus, was dazu führte, dass die Abschläge der Hütten leicht zurückgingen. Aktuell scheint sich Kupfer bei einem Kurs von 5.600 USD pro Tonne eingependelt zu haben. Vorerst wird mit keinen großen Sprüngen nach oben gerechnet.

Schrottmarktbericht April 2017

Verkaufsgespräche haben sich erneut in die Länge gezogen.

Auch diesen Monat haben sich die Verkaufsgespräche mit den Stahlwerken im Inland sowie im benachbarten Ausland bis Mitte des Monats in die Länge gezogen. Grund dafür waren die Anfang des Monats geforderten Preisabschläge von bis zu 30,00 Euro pro Tonne. Diese rührten aus den rückläufigen Preisen im Tiefseemarkt. Die Preise gingen hier um bis zu 20,00 US Dollar pro Tonne zurück.

Die Nachfrage der Werke nach Stahlschrott war bei einer guten Auftragslage jedoch sehr fest, was den Handel veranlasste, auf unveränderte Schrottpreise zu bestehen, da das Angebot an Neuschrott teilweise begrenzt war. Diese Forderung konnte schließlich für Neuschrotte durchgesetzt werden. Für Altschrott und für Stahlspäne mussten, je nach Werk, Abschläge zwischen fünf und zehn Euro pro Tonne akzeptiert werden.

Aussichten

Die lebhafte Nachfrage nach Stahlschrott hält an und lässt auch für Monat Mai auf unveränderte Preise hoffen, auch wenn die türkischen Verbraucher weiterhin versuchen günstiger am Weltmarkt einzukaufen.

Noch ist die Lage im Tiefseemarkt ruhig, es wird aber demnächst mit Zukäufen gerechnet, da die Bestände vieler Werke gering seien (Metall Bulletin vom 24.04.2017). Mit entscheidend wird wie immer Angebot und Nachfrage sein und das ist, was Neuschrott angeht, knapp.

Legierter_Schrott

Legierter Schrott

Wie alle Metalle war auch Nickel von dem Abwärtstrend der Börsenmetalle betroffen. Die Nachfrage nach legiertem Edelstahlschrott ist nach wie vor sehr gut, jedoch gestalten sich die Verhandlungen mit den Abnehmerwerken wieder deutlich schwieriger. Die Vergütungsquoten für Nickel sollen nach unten geschraubt werden. Die Preise für Chrominhalt wurden bereits zurückgenommen.

Aktuell liegt der Nickelkurs bei 9.260,00 US Dollar pro Tonne, das sind runde 1.000,00 US Dollar weniger als noch im Vormonat. Die Gründe für die rückläufigen Kurse haben wohl reinen Spekulationscharakter. Niemand scheint in der Lage zu sein, hierfür reale Gründe zu nennen. Will man nämlich z. B. Nickel an der Börse kaufen, muss man dafür Aufpreise bezahlen und Glück haben, überhaupt welches zu bekommen.

Aluminium

Aluminium

Nachdem die meisten an der LME notierten Metalle in den letzten beiden Wochen unter Druck geraten sind, hielt Aluminium als einziges Metall dem Abwärtstrend stand. Die Auftragslage der Werke ist nach wie vor gut. Die Nachfrage nach primärfähigen Aluminiumschrotten hält ungebrochen an, ebenso die Nachfrage auf dem Sekundärmarkt.

Hier waren allerdings die Blockpreise unter Druck. Günstige Angebote vor allem aus Südeuropa, Osteuropa aber auch aus Deutschland sind hier die Ursache. Somit haben sich auch die Schrottpreise für Aluminiumschrotte leicht ermäßigt.

Alle Augen richten sich aktuell nach China. Die chinesische Zentralregierung will aus umweltpolitischen Gesichtspunkten einige Aluminiumwerke schließen. Damit soll das überschüssige Angebot eingedämmt werden (Commerzbank Commodity Research). Das würde aber auch Kapazitäten aus dem Markt nehmen.

Kupfer

Buntmetalle

Aktuell scheint sich der Negativtrend bei Kupfer fortzusetzen. Die Kupferkurse fielen bereits unter die Marke von 5.600,00 US Dollar per Tonne. Selbst die Veröffentlichung der positiven Wirtschaftsdaten aus China verhalfen nicht, den Abwärtstrend zu stoppen. Der Streik in der chilenischen Kupfermine Escondida ist beendet und die Exportlizenzen für Kupfergranulat aus Indonesien sind ebenfalls genehmigt. Die Auftragslage in der Industrie sowie in den Kupferhütten ist gut. Die Hütten melden, dass die Versorgung mit Kupferschrotten nach wie vor gut ist. Allerdings haben sich die Abschläge auf die aktuellen Kupferkurse leicht reduziert.

Bettina Schuler-Kargoll (26.04.2017)

Beispielhaft voran für den Klimaschutz

Zum zweiten Mal wurde durch die Gemeinde Deisslingen ein Klimaschutzpreis ausgelobt.

In den drei Kategorien „Bauen und Energie sparen“, „Öffentlichkeitsarbeit“ und „Natur und Umwelt“ wird bewertet. Innovative Gedanken und Initiativen einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen und dadurch beispielhafte Anreize für andere zu schaffen, sei eine maßgebliche Zielsetzung, erklärt Bürgermeister Ralf Ulbrich.

Quelle: Schwarzwälder Bote Samstag, 8.03.2017

Schrottmarktbericht März 2017

Preise haben sich im März nach oben bewegt

Wie zu erwarten war, haben sich die Preise im Monat März deutlich nach oben bewegt. Bereits Mitte Februar zeichnete sich ab, dass sich die türkischen Stahlwerke mit ihren reduzierten Preisvorstellungen nicht mit ausreichend Schrott am Markt eindecken konnten. Damit sank auch die Lieferbereitschaft des Handels.

Allem Anschein nach traf das auch auf die Stahlwerke im Inland, sowie im benachbarten Ausland zu, so dass ein Anstieg der Preise unumgänglich war. Trotzdem verliefen die Preisverhandlungen schleppend und zäh. Letztendlich konnten Abschlüsse mit € 25,00 bis € 30,00 mehr pro Tonne getätigt werden. Die Preise liegen damit um € 5,00 Euro/t über dem Januarniveau.

Insgesamt ist die Stimmung am Markt positiv. Die Stahlkonjunktur scheint sich langsam zu erholen. Die Preise für Fertigstahl haben deutlich angezogen. Die Nachfrage der Automobilindustrie und der Bauwirtschaft ist entsprechend hoch. Nach wie vor wirken sich die Einfuhrzölle auf chinesischen Stahl positiv für die Stahlindustrie im Inland aus. Die chinesischen Stahlexporte sind im Februar auf 5,75 Millionen Tonnen zurückgegangen. Damit lagen sie auf dem niedrigsten Niveau seit dem Jahr 2014 (MBI Research 17.03.2017).

Aussichten

Für April werden, Stand heute, keine wesentlichen Preisveränderungen erwartet. Trotzdem steht und fällt der Preis mit der Nachfrage der türkischen Verbraucher. Aktuell werden noch sehr hohe Preise für Altschrott bezahlt, so dass einige Stimmen im Markt Preisanpassungen nach oben nicht ausschließen.

Legierter_Schrott

Legierter Schrott

Die Nickelkurse haben in den letzten Tagen deutlich nachgegeben und sind unter die Marke von US$ 10.000,00/t gefallen. Ein wesentlicher Grund dafür ist die Tatsache, dass die erwartete massive Verknappung des Angebots, trotz zahlreicher Minenschließungen auf den Philippinen, augenscheinlich ausbleibt (Commerzbank Commodity Research).

Nach einem deutlichen Anstieg der Ferrochrompreise im I. Quartal fallen die Abschlüsse für das II. Quartal 2017 niedriger aus. Dadurch werden die Preise für legiertes Material leicht nachgeben. Trotzdem läuft die Edelstahlproduktion allem Vernehmen nach gut. Die Nachfrage nach legiertem Schrott ist unvermindert hoch.

Aluminium

Aluminium

Trotz hoher Lagerhausvorräte in den lizenzierten Lagerhäusern der Londoner Metallbörse (LME) und einem Überangebot von Aluminium auf dem Weltmarkt halten sich die Kurse für Primäraluminium auf unverändert hohem Niveau. Die Auftragsbücher der Aluminiumwerke sind voll und der Ausblick für die nächsten Monate ist weiterhin gut. Ähnlich verhält es sich auf dem Sekundarmarkt. Die Blockpreise sind wider Erwarten weiter gestiegen und die Nachfrage nach Sekundärschrotten hält unvermindert an. Dies wirkt sich auch positiv auf die Schrottpreise aus.

Kupfer

Buntmetalle

Die Kupferkurse an der Londoner Metallbörse (LME) haben im Verlauf der Woche deutlich nachgegeben. Der Streik in den beiden südamerikanischen Minen scheint keinerlei Einfluss auf die Börsennotierung zu haben. Die Hütten sind gut bevorratet und kaufen Kupfer-Raffqualitäten nur mit hohen Abschlägen auf die Kupfernotierung. Anlieferungstermine schieben sich bereits bis weit in das III. Quartal. Aktuell wird mit weiter fallenden Preisen gerechnet, da die Produktionsunterbrechungen in den weltgrößten Kupferminen vermutlich bald beendet sein werden und das Angebot an Kupfer steigen wird. Damit scheint die Kupfer-Hausse erst einmal beendet zu sein.

Schrottmarktbericht Februar 2017

Forderung der Stahlwerke die Schrottpreise zu reduzieren.

Auf die Forderung der Stahlwerke, die Schrottpreise im Februar um € 40,00/t zu reduzieren, reagierte die Recyclingwirtschaft erst einmal mit Abwarten. Nach dem ordentlichen Plus im Januar konnte und wollte das niemand verstehen, geschweige denn akzeptieren.

Die Auftragslage der meisten Stahlwerke ist gut, was die jüngsten Daten zum Auftragseingang der Wirtschaftsvereinigung Stahl untermauern (PM WV Stahl vom 15.02.2017). Mit ausschlaggebend für diese Preisentwicklung war das Ausbleiben der großen Bestellmengen aus der Türkei. Erst nach und nach machten auch die türkischen Verbraucher Preiszugeständnisse und die Preisabschläge halbierten sich.

Nach zähem Ringen und lang andauernden Preisverhandlungen pendelten sich die Schrottpreise bei minus € 20,00/t bis teilweise minus € 25,00/t ein. Der Handel reagierte daraufhin teilweise mit geringeren Mengenabschlüssen.

Aussichten

Die Konjunktur in Deutschland ist weiterhin gut und die wirtschaftlichen Daten sind vielversprechend. Die Automobilindustrie, der Maschinenbau und auch die Konsumgüterindustrie sind weiterhin auf Wachstumskurs, wovon auch die Stahlindustrie profitiert.

Hier scheint die Nachfrage nach Neuschrott im Vergleich zu Altschrott deutlich zugenommen zu haben. Auch die türkischen Stahlwerke haben, Dank der guten Absatzmöglichkeiten ihrer Fertigstähle, ein hohes Kaufinteresse an Schrott angemeldet. Ein weiterer Preisrückgang scheint daher ausgeschlossen. Der Handel drängt auf steigende Preise.

Legierter_Schrott

Legierter Schrott

Die Nickelnotierung hat im Verlauf des Monats wieder deutlich an Fahrt aufgenommen. Die Nachfrage der Werke ist, Dank der guten Auftragslage, sehr zufriedenstellend. Nach den Meldungen aus Indonesien, die Exportverbote für Nickelerze aufzuheben waren die Preise für legierte Schrotte zunächst zurückgegangen, konnten sich aber bis Monatsmitte wieder erholen.

Aluminium

Aluminium

Die Aluminiumnotierungen sind wie im Vormonat mit über € 1.750,00/t auf hohem Niveau. Die Marktlage im Primär- sowie im Sekundärbereich ist sehr gut. Die Abschläge haben sich, auf Grund der hohen Notierung und der guten Versorgungslage an Halbzeug fähigen Schrotten erhöht. Die Nachfrage der Sekundärwerke ist ungebrochen gut.

Kupfer

Buntmetalle

Auf dem Kupfermarkt beherrscht die Angebotsseite gegenwärtig das Marktgeschehen. Die Werke sind gut bevorratet und Liefertermine werden bereits bis weit in den Monat April geschoben. Der Kupferpreis stieg kurzfristig auf den höchsten Stand seit Ende Mai 2015, was zu einer weiteren Lieferbereitschaft geführt hat. Die Hütten reagierten entsprechend und erhöhten ihre Abschläge. Zusätzlich scheint sehr viel Spekulation im Markt zu sein.

Schrottmarktbericht Januar 2017

Das neue Jahr startete mit einem deutlichen Preisanstieg der Stahlschrottpreise

Je nach Sorte und Werk konnten 25,00 bis 30,00 Euro pro Tonne mehr erzielt werden. Die Verhandlungen begannen erst in der zweiten Kalenderwoche und zogen sich verhältnismäßig lange hin, da die Werke nicht gewillt waren, Preissteigerungen in dieser Höhe zu akzeptieren.

Die türkischen Verbraucher hatten diesen Monat wenig Einfluss auf die Preisgestaltung, da sie sich mit Einkäufen zurückhielten. Die Nachfrage im Inland sowie im benachbarten Ausland war dafür sehr hoch. Gefragt waren hauptsächlich Neuschrotte.

Die Frage, die sich nun stellt ist, ob dieser Preisanstieg nachhaltig sein wird und als eine positive Wende der angespannten Lage der Stahlindustrie als solche zu verstehen ist. Die Stahlwerke melden insgesamt eine gute Auslastung. Die Flachstahlpreise haben zum Jahresende deutlich angezogen. Das war zum einen den stark gestiegenen Rohstoffpreisen für Erz und Kokskohle geschuldet, zum anderen scheinen Maßnahmen wie Strafzölle auf verzinktes Material aus China und Produktionsabbau von Stahlkapazitäten zu greifen. Die leichten konjunkturellen Erholungstendenzen stellen aus Sicht der Wirtschaftsvereinigung Stahl jedoch keine Entwarnung für die unverändert bedrohliche Lage der Stahlindustrie in Deutschland dar.
(www.stahlonline.de/index.php/medieninformation/stahlkonjunktur2017)

Aussichten

Das Einkaufsverhalten der türkischen Verbraucher wird über die weitere Preisentwicklung im Februar mit entscheidend sein. Durch den starken US Dollar gegenüber der schwachen türkischen Lira, versuchen die türkischen Werke die Preise vehement nach unten zu drücken, was ihnen auch teilweise schon gelungen ist.

Das Niedrigwasser der deutschen Flüsse und die dadurch gestiegenen Frachtkosten zu den Tiefseelägern werden bei europäischen Anbietern nicht unbedingt zu Preiszugeständnissen führen. Das Angebot an Altschrott ist knapp. Der Bedarf der Werke wird auschlaggebend sein, ob die Preise auf Januar Niveau bleiben oder leicht fallen werden.

Legierter_Schrott

Legierter Schrott

Nach der sehr guten Kursentwicklung von Nickel im vergangenen Jahr und Notierungen von knapp 11.000 USD vor Weihnachten haben die Kurse im Januar deutlich nachgegeben und liegen aktuell bei 9.750 USD.
Hauptgrund hierfür war die Ankündigung aus Indonesien, dass das seit 2014 eingeführte Ausfuhrverbot für Nickelerze gelockert wird und Exporte wieder zulässt. Gestützt wurden die Preise für legierten Schrott durch gestiegene Chrompreise und den gestiegenen Eisen-Grundpreis.

Aluminium

Aluminium

Trotz hoher Lagerbestände und einer weltweiten Überproduktion an Aluminium zeigen sich die Kurse für Aluminium davon unbeeindruckt. Die aktuelle LME Notierung für Aluminium liegt bei 1.850 USD und die Nachfrage nach Aluminium legt kontinuierlich zu. Hauptabnehmer ist nach wie vor die Automobilindustrie.

Der Trend zum Leichtbau lässt hier den Bedarf nach oben schnellen. Aber auch die gestiegene Nachfrage der Flugzeughersteller und deren Zulieferindustrie lassen den Absatz für Aluminium steigen. Auch im Sekundärbereich zeichnet sich eine starke Nachfrage nach Aluminiumschrotten ab. Die Umschmelzwerke sind sehr gut ausgelastet. Mit stabilen Preisen kann weiterhin gerechnet werden.

Kupfer

Buntmetalle

Die Kupfernotierungen haben auf Grund des starken Dollars das Niveau von 5.800 USD gehalten. Die Nachfrage der Hütten hält sich allerdings in Grenzen, was sich in den hohen Abschlägen und den langen Lieferterminen widerspiegelt. Nach wie vor sind große Mengen an Kupfer am Markt verfügbar.

Schrottmarktbericht Dezember 2016

Optimistisch gestimmt verabschiedet sich die Stahlrecyclingbranche vom alten Jahr

Optimistisch gestimmt verabschiedet sich die Stahlrecyclingbranche vom alten Jahr mit leicht steigenden Preisen im Dezember. Da sich im Laufe des Vormonats die Stahlschrottpreise noch einmal erhöhten, kam es im Dezember zu Preiskorrekturen. Die Nachfrage der Stahlwerke war sehr unterschiedlich, je nach Schließung über die Feiertage und Produktionsbedarf. Die italienischen Verbraucher waren sehr gut im Markt. Einige Werke produzieren durch, da vertraglich festgelegte Strommengen noch verbraucht werden müssen. Eine längere Produktionspause über die Feiertage und den Jahreswechsel ist deshalb nicht vorgesehen. Einziges Problem ist die italienische Bahn. Seit dem 16. Dezember ruht der Güterbahnverkehr zwischen Deutschlang und Italien, so dass vertraglich festgelegte Mengen erst im Januar ausgeliefert werden können.

Die Bedingungen im weltweiten Stahlmarkt für Langprodukte haben sich deutlich verbessert. Zudem wirkt sich die positive Preisdynamik bei Flachstahl auch auf die Preispolitik für Langstahl aus. Höhere Preise für Erz und Kokskohle haben zusätzlich zu einer höheren Nachfrage nach Schrott geführt, die sich vermutlich noch im neuen Jahr fortsetzen wird. (Quelle: PM der IREPAS, Internationale Vereinigung der Langstahl-Hersteller und Exporteure vom 05.12.2016)

Aussichten

Das Aufkommen an Altschrott ist Jahreszeit bedingt sehr schwach. Die türkischen Werke beginnen sich allmählich mit Stahlschrott für den Monat Januar einzudecken. Die ersten Abschlüsse wurden schon zu höheren Preisen getätigt.

Der Schrotthandel geht aktuell von einer guten Nachfrage im neuen Jahr aus. Nach einem schwierigen Jahr 2015 neigt sich ein ebenso schwieriges Jahr 2016 dem Ende zu. Die stark schwankenden Preise, der hohe Wettbewerbsdruck und die drastisch gesunkenen, nicht auskömmlichen Margen lassen die gesamte Branche erwartungsvoll in das neue Jahr blicken.

Legierter_Schrott

Legierter Schrott

Mit US$ 12.145,00/t erreichte Nickel Mitte November sein Jahreshoch. Seither sind die Preise wieder stark schwankend und notieren aktuell mit US$ 10.880,00/t deutlich schwächer. Die Nachfrage nach Edelstahl und den entsprechenden Rohstoffen ist weiterhin gut. Die besseren Preise haben auch den Handel belebt und zu einer höheren Schrottverfügbarkeit geführt. Ein stark steigender Chrompreis und ein fester Eisengrundpreis führen ebenfalls zu steigenden Preisen. Lediglich der Molybdänpreis scheint noch im Winterschlaf.

Aluminium

Aluminium

Anfang Dezember fand in Düsseldorf die Branchenmesse „Aluminium 2016“ statt. Laut dem Gesamtverband der deutschen Aluminiumindustrie (GDA) sind die Konjunkturaussichten für das kommende Jahr sehr positiv. Nach dem Anstieg der Primäraluminiumpreise nach dem Wahlsieg von Donald Trump, bleiben die Preise für Aluminium weiter sehr fest. Sekundäraluminium tendiert ebenfalls sehr fest, auch wenn die Lieferzeiten Jahreszeit bedingt bereits bis in den Februar geschoben werden.

Kupfer

Buntmetalle

Der ebenfalls stark angestiegene Kupferpreis nach der Wahl zum US-Präsidenten hat zu einem regen Handel geführt. Die Schrottversorgung der Werke ist gut, so dass sich nun das Interesse der Marktteilnehmer auf das kommende Jahr richtet. Die Abschläge der Hütten sind weiterhin hoch. Die IKB schreibt in ihrer Rohstoffpreisinformation, dass die Kupferhütten im ersten Quartal 2017 erst einmal keinen weiteren Preisanstieg sehen. Die Kupfernotierungen werden sich bei einem Preisniveau von US$ 5.600,00/t einpendeln.

Hiermit verabschieden wir uns mit dem letzten Bericht zur Schrottmarktlage für dieses Jahr und wünschen Ihnen und Ihren Familien ein frohes Weihnachtsfest, erholsame Festtage und alles Gute für das kommende Jahr 2017.

Hiermit verabschieden wir uns mit dem letzten Bericht zur Schrottmarktlage für dieses Jahr und wünschen Ihnen und Ihren Familien ein frohes Weihnachtsfest, erholsame Festtage und alles Gute für das kommende Jahr 2017.

Bleiben Sie uns wohlgesonnen.

Herzliche Weihnachtsgrüße
Ihre Bettina Schuler-Kargoll